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1265 - Die heilende Gottin

Titel: 1265 - Die heilende Gottin
Autoren: Unbekannt
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stürzte auch Tauwasser in breiten Bächen herab.
    „Es wollte oben auf dem Dach landen?" stammelte Ghrou-Tahr. „Hast du den Verstand verloren? Das ist doch kein Flugzeug. So ein Ding kann nicht fliegen. Es ist unmöglich."
    „Es muß irgendwoher gekommen sein", erwiderte Ksoundoksä. „Auf Rädern ist es jedenfalls nicht herbeigerollt, und ich kann mir auch nicht vorstellen, daß es auf diesen drei Beinen gehen kann."
    In der Umgebung des Hauses lagen Dutzende von Arbeitern auf dem Boden, die unter dem Einfluß der Kälte erstarrt waren. Ksoundoksä beobachtete mehrere Männer, die sich schwerfällig von dem Haus entfernten. Auch sie wurden von der Kälte erfaßt und gelähmt. Er selbst spürte, wie die Kälte durch die Fenster hereindrang, und er wich furchtsam bis in die Mitte des Raumes zurück. „Raus", brüllte er dann den Arbeitern zu. „Lauft zu euren Häusern. Verkriecht euch unter Decken, oder was euch sonst noch wärmen könnte. Schnell. Beeilt euch. Lauft, bevor es zu spät ist."
    Sie gehorchten und rannten hinaus. Der Hohepriester wartete, bis er mit Ghrou-Thar, dessen Frau und den Dienern allein war. „Zieht euch Pelze an", riet er ihnen. „Beeilt euch. Ihr müßt euch schützen. Die Diener sollen Feuer im Haus anzünden und die Räume heizen. Wir müssen beweglich bleiben."
    Ghrou-Thar vergaß unter dem Eindruck des Geschehens, daß er eigentlich vorgehabt hatte, Ksoundoksä zu töten. Er ergriff die Hand seiner Frau und eilte mit ihr hinaus.
    In der Stadt heulten die Alarmsirenen und lösten Katastrophenalarm aus. Rettungsmannschaften waren zum Hügel unterwegs, und schon jetzt wurden Spezialkolonnen von Facharbeitern zusammengestellt, deren Aufgabe es war, die Lükke im Dach zu schließen. Ghrou-Thar hoffte, daß sie schnell sein würden, damit die Kälte sich nicht in der ganzen Stadt ausbreiten konnte?
    Mit der eindringenden Kälte drohte Thaema-Thahar alle Vorteile zu verlieren, die es im Lauf der Jahre durch das Dach gewonnen hatte. Und die Schuld daran trug dieser eigentümliche Metallkegel, der durch das Dach gestürzt war.
    Mann sollte ihn in die Luft sprengen, dachte Ghrou-Thar und wußte zugleich, daß dies nicht möglich war, ohne zugleich das Haus auf dem Hügel zu zerstören.
    Er flüchtete zusammen mit seiner Frau in die privaten Gemächer des Hauses und ließ sich von der Dienerschaft die bereitliegenden Pelze anlegen. Wie alle Reichen und Mächtigen der Stadt war er von Anfang an auf einen solchen Notfall eingerichtet, der in all den Jahren nicht eingetreten war, seit das Dach über der Stadt geschlossen war. Als er die Pelze übergestreift hatte, wurde ihm augenblicklich warm. „Ksoundoksä, Herr", rief einer der Diener. „Er fragt, ob du Pelze für ihn hast" Ghrou-Thar zögerte einen Moment. War dies nicht eine Gelegenheit, den Hohenpriester auszuschalten?
    Der Kidowhtar-Darhan konnte sich nicht mehr wehren, wenn ihn erst einmal die Kältestarre überfallen hatte.
    Du brauchst diesen Teufel, durchfuhr es ihn dann jedoch, jetzt wahrscheinlich mehr als jemals zuvor. Er hat Macht über die Arbeiter. Er wird sie antreiben, Thaema-Thahar zu retten, denn auch für ihn geht es um viel Geld..
    Ghrou-Thar kannte den Hohenpriester als geldgierigen und machtlüsternen Mann, und er war überzeugt davon, daß dieser die beträchtlichen Geldmittel, die ihm zuflössen, für Beteiligungen genutzt hatte. „Gebt ihm die Pelze", befahl er.
    Er kehrte in den Raum zurück, in dem er mit dem Hohenpriester gespeist hatte, und blickte zum Fenster hinaus auf den metallenen Kegel. „Was mag das sein?" fragte er, als er Ksoundoksä hereinkommen hörte. „Es sieht aus, als wäre es gefertigt worden."
    „Ich gehe nach draußen", erklärte der Kidowhtar-Darhan. Er tat, als habe er die Bemerkung Ghrou-Thars nicht gehört. Er trug mehrere Pelze übereinander und schützte das Gesicht mit einer Brille. „Du hast recht. Aus der Nähe erkennt man vielleicht mehr", entgegnete der Industrielle.
    Wenig später sah er, daß er mit dieser Vermutung recht gehabt hatte. Unter und über einer der Landestützen zeichneten sich zwei Türen ab. „Es ist so, wie ich gesagt habe", bemerkte er. „Das Ding ist gefertigt worden."
    „Aber es stammt nicht von Maghala. Wenn es ein solches Metall auf unserem Planeten gäbe, müßten wir es wissen. Nirgendwo gibt es eine so hochentwickelte Industrie wie bei uns. Niemand auf Maghala könnte einen solchen Metallkegel anfertigen'', erwiderte der Hohepriester. „Also
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