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1265 - Die heilende Gottin

Titel: 1265 - Die heilende Gottin
Autoren: Unbekannt
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über eine Sprache verfügten, waren die Echsenwesen. „Hör zu", wiederholte das Tier.
    Ksoundoksä blickte zum Berg Kidos hinüber. „Ich fasse es nicht", stöhnte er: „Du willst mir etwas mitteilen, Kickt"
    „Ja"
    „Sprich. Ich bin ganz Ohr."
    „Sie, die anders ist als ich und die mir doch gleicht, wird bald hier sein. Schütze mich vor ihr."
    Danach richtete sich das Tier zitternd auf, reckte den Kopf in die Höhe, brach zusammen und verendete. „Ich werde dich beschützeft, Kido", versprach der Hohepriester. „Du kannst dich auf mich verlassen."
    Er stieg aus und warf sich in den Schnee.
    In Form von Traumbildern hatte er schon oft Nachrichten von Kido erhalten, doch noch nie hatte er ihn direkt angesprochen wie eben. Kido hatte ein Wunder vollbracht. Er hatte dafür gesorgt, daß ein Tier verständliche Laute formen und ihm etwas mitteilen konnte.
    So etwas konnte nur ein Gott
     
    3.
     
    Irmina Kotschistowa betrat das Meta-Forming-Labor der ÄSKULAP. Das Virenschiff raste mit vielfacher Lichtgeschwindigkeit auf eine Kleingalaxis zu, die der Sombrero-Galaxis vorgelagert war. Wie unzählige andere war auch die Metabio-Gruppiererin nach ESTARTU aufgebrochen, um sich dort die kosmischen Wunder anzusehen.
    Sie ging zu dem Scanner, mit dem -sie jede Art von Lebewesen untersuchen und durchleuchten konnte, und beseitigte einige Hautreste, die daran haften geblieben waren. Erst vor wenigen Stunden hatte sie den Hilferuf eines fremden Raumfahrers aufgefangen, der schwer erkrankt war. Mit den speziellen Einrichtungen der ÄSKULAP hatte sie ihm helfen können.
    Sie dachte flüchtig an dieses Wesen, das jetzt schon Lichtjahre von ihr entfernt war. Dann aber wandten sich ihre Gedanken den anderen Vironauten zu. Sie erinnerte sich daran, daß sie vor einer Woche in der Nähe von Gruelfin (NGC 4594) den Funkspruch von arideren Vironauten empfangen hatte, aus dem hervorging, daß sie den Cappins einen Besuch abstatten wollten. Sie hatte sich spontan entschlossen, es ihnen gleichzutun, um erst nach diesem Abstecher nach Erendyra weiterzufliegen.
    Sie säuberte den Scanner. Dann richtete sie sich plötzlich auf. „Was ist los?" fragte sie. Das Geräusch des Enerpsi-Antriebs hatte sich geändert. „Wir erreichen die Kleingalaxis", antwortete das Schiff. „Auf unserem Kurs liegt ein Sonnensystem mit mehreren Planeten, darunter wahrscheinlich eine Sauerstoffwelt."
    „Du hast recht", erwiderte sie. „Ich könnte mir diese Welt ansehen. Ich habe Zeit."
    Das Virenschiff blendete in einem Monitorfeld das Bild des Sonnensystems ein, aber dies sagte Irmina nicht viel. Sie warf nur einen flüchtigen Blick auf die Abbildung. Sie erkannte einen blauschimmernden Planeten. „Gut", sagte sie. „Fliegen wir dorthin. Vielleicht gibt es etwas Interessantes zu sehen."
    Eine halbe Stunde später senkte sich das Virenschiff in die Atmosphäre des Planeten. Es zeigte Irmina Bilder von verschiedenen Siedlungen, die fast ausschließlich in der warmen Äquatorzone errichtet worden waren. Es waren zumeist armselige Dörfer, die alles andere als attraktiv für die Terranerin waren. Anzeichen einer zivilisatorisch höheren Entwicklung fanden sich nur im Norden, und hier fiel ihr in einer schneebedeckten Hochebene ein Bereich auf, der ungewöhnlich verschmutzt war. Ruß und Asche hatten weite Zonen schwarz verfärbt Südlich von diesem Bereich war der Schienenstrang einer Eisenbahnlinie zu erkennen. Er führte in der verschmutzten Zone in einen Tunnel und stellte die Verbindung zwischen diesem Gebiet und einigen Siedlungen im Süden her. Damit stand für Irmina fest, daß es in diesem Gebiet Industrieanlagen geben mußte, die für die Verschmutzung verantwortlich waren. Sie entschied sich dafür, hier zu landen.
    Ksoundoksä hatte sich wieder beruhigt, als er nach Thaema-Thahar zurückkehrte. Im Bewußtsein seiner außerordentlichen Bedeutung landete er auf dem Dach über der Stadt und übergab die Maschine zwei Monteuren, die sie zu einem Unterstand brachten. Er betrat die Schleuse und war froh, daß er die hinderlichen Pelze endlich ablegen konnte. Dann fuhr er mit dem Fahrstuhl in die düstere Stadt hinab, die sein Reich bildete.
    Er hätte seinen Wagen rufen können, aber er zog es vor, zu Fuß zum Tempel zu gehen.
    Ich werde verkünden, daß ein Wunder geschehen ist, nahm er sich vor. Sie sollen alle wissen, daß Kido ein Wunder vollbracht hat, um mit mir reden zu können.
    Da das Dach die Stadt überspannte, waren für viele
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