Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1264 - Der Flug der LOVELY BOSCYK

Titel: 1264 - Der Flug der LOVELY BOSCYK
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
verkleinern. Was bildet er sich ein, wer er ist?"
    „Wir haben eine Chance", verkündete die Holographie. „Voraussichtlich ist es unsere einzige. Wir dürfen sie uns nicht entgehen lassen. Wichtig ist die Anknüpfung von Handelsbeziehungen. Mit diesem Sternenimperium. Wir alle wissen das. Eure Freifahrermentalität ist keinen Schuß Pulver mehr wert. Alles Kleinkrämerei. Ihr seid Banausen. Besonders du, Roi. Ich sabotiere das Schiff.
    Solange ihr nicht klein beigebt. Ich setze mein Anliegen durch. Notfalls mit Gewalt. Ich weiß, was ich tue!"
    Die Holographie erlosch. Die anwesenden Vironauten schwiegen verwirrt, und das Virenschiff sagte: „Ich kann nichts tun. Er handelt völlig widersinnig. Ich bin nicht in der Lage, seine Manipulationen rückgängig zu machen. Ihr müßt mir helfen!"
    Cornelius Tantal kam mit Hilfe seines Antigravgürtels aus der Nische hervor. Er schwebte auf Roi Danton zu und blieb dicht vor seinem Kopf hängen. Um ihn und Demeter hatte sich eine dichte Traube aus Menschen gebildet. Die vier Rubiner hielten sich ein wenig abseits, aber Mauria murmelte etwas von Tannhäuser, weil die Musik Wagners angeblich gut zu ihrer derzeitigen Stimmung paßte. Alabrista, ihr cholerischer Artgenosse, verbot ihr den Mund. „Laß mich das Problem lösen!" bat der Riesensiganese. „Ich habe in letzter Zeit mehrmals seltsame Verhaltensweisen Polynaises beobachtet, ihnen aber keine Bedeutung beigemessen. Ich rechnete sie dem Streß des Wettbewerbs und der anschließenden Siegestrunkenheit zu."
    „Und was kann es sein? Warum verhält er sich anders?"
    „Frage mich nicht, Roi. Er ist ganz einfach übergeschnappt. Der schleichende Wahnsinn hat nach ihm gegriffen. Vielleicht ist er das erste Opfer des Sternwehs. Man sollte Leute wie ihn nicht einfach aus ihrer gewohnten Umgebung entfernen."
    „Du tust, als sei er tatsächlich ein Eingeborener Polynesiens!" sagte Roi vorwurfsvoll. „Warum nicht? Was unterscheidet ihn denn von einem Menschen?"
    Chip veränderte seinen Standort und schwebte zu Demeter hinüber. „Was meinst du?" fuhr er fort. „Wie beurteilt die Wyngerin die Lage?"
    Demeter strich sich durch das Silberhaar, daß es glitzerte und blinkte. „Jo Polynaise hat einen Grund, so zu handeln. Dieser Grund kann von außen oder von innen kommen.
    Wir müssen es eben herausfinden!"
    „Ha!" rief Chip entrüstet. „Es gibt einen einfacheren Weg!" Er machte trotz der drängenden Probleme eine Kunstpause. „Wir sollten ihn aus dem Weg räumen. Wir sollten Jo Polynaise sprengen!"
    Das war wahrhaftig die einfachste Lösung. Aber sie war ebenso sinnlos wie etwa die, die LOVELY BOSCYK zu zerstören. Und über die Frage, wer nun in stärkerem Maß als lebendes Wesen betrachtet werden konnte, hatte sich noch nie ein Mensch Gedanken gemacht.
    „Verschwinde aus dem Kommandostand, Chip!" rief Roi aus. „Und kehre nicht ohne Ergebnis zurück.
    Das Schiff wird uns ständig über die Vorgänge auf dem laufenden halten. Und es wird Jo nicht verraten, daß du auf dem Weg zu ihm bist,"
    „Damit bin ich einverstanden", verkündete die LOVELY BOSCYK. „Ich habe Jos Zugang zu den Kontaktstellen bereits blockiert!"
    Jo Polynaise, 1. Log Ich bin Jo Polynaise. Die Vironauten nennen mich Jo. Auf Terra haben mich manche Touristen auch Poly oder Polly gerufen. Und ich habe es gelten lassen. Nur gegen Nase, Naise oder Nessy habe ich etwas. Meine Nase ist allerdings auffällig. Ich bin ganz und gar auffällig.
    Ich stamme aus Polynesien. Von Beruf war ich eine Touristenattraktion. Ursprünglich war ich mehr.
    Soll ich es verraten? Ich tue es. Ich bin Roi und allen meinen Freunden dankbar. Sie haben mir den Posten anvertraut. Ich führe das Log. Das Log der LOVELY BOSCYK. Das Log der Freifahrer.
    Also, ursprünglich war ich ein Geschenk. Ein Geschenk der Hanse an die Terraner. Jemand hat mich mal ein Trojanisches Pferd genannt. Das ist lächerlich. Ich bin kein Trojanisches Pferd. Unsere Mission läßt es auch nicht zu, ein solches Hohlpferd gegen einen Gegner einzusetzen. Unsere Mission ist friedlich. Wir tun nichts, was gegen die menschliche Moral gerichtet wäre. Wir sind Freifahrer. Wir handeln und suchen Vorteile. Wir steuern die LOVELY BOSCYK in die fremde Galaxis Erendyra hinein.
    Gerade ist der Kontakt zu Ronald Tekener in der LASHAT abgebrochen. Er existierte nur noch über Enerpsifunk. Der Kontakt zu Reginald Bull und seinem riesigen EX-PLORER-Verbund ging schon früher verloren. Ich will die Sorge Rois um Bully
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher