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1264 - Der Flug der LOVELY BOSCYK

Titel: 1264 - Der Flug der LOVELY BOSCYK
Autoren: Unbekannt
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Siganesen des Universums. In ungekämmtem Zustand brachte er es sogar auf eine Kleinigkeit über einundzwanzig Zentimeter, Grund genug für ihn, die meiste Zeit seines Lebens ungekämmt herumzulaufen. Chip stammte von der Pionierwelt Algustra, dem 3.
    Planeten des Rampan-Systems. Es lag in einer Entfernung von 13.422 Lichtjahren zum Solsystem, und es war nicht von der Erde aus besiedelt worden, sondern von Siga aus und das zu einem Zeitpunkt, als dort die Tendenz des Mikrowachstums Formen angenommen hatte, die nicht jedem paßten. Eine ganze Anzahl von Artgenossen hatte deshalb Siga verlassen und sich auf Algustra, dem Planeten der Leckerbissen, niedergelassen. Die Algustra-Siganesen zeigten den Trend einer genetischen Rückentwicklung zur ursprünglichen Größe eines Menschen. Bis dahin dauerte es noch ein paar tausend Jahre, aber immerhin war die Entwicklung schon so weit gediehen, daß Chip zu den Riesen zählte. Wem der Riesenwuchs nicht paßte, konnte ja wieder nach Siga zurückkehren. Es gab unwidersprochen eine gewisse Fluktuation zwischen den beiden Planeten, und populationstheoretisch konnte es durchaus sein, daß Siga eines Tages ein Algustra-Gesetz zur Rettung des eigenen Volkes im Normalraum der Milchstraße, dem sogenannten Makrokosmos, erlassen würde.
    Für solche Gedanken hatte Cornelius Tantal jedoch keine Zeit. Er saß zwischen den Päckchen und erweckte den Eindruck, als sei er nichts weiter als ein Häufchen Elend. Demeters mütterliche Instinkte wurden geweckt, und sie streckte vorsichtig einen Arm aus und nahm den Siganesen aus dem Antigravkorb heraus.
    „Roi hat mich dazu verdonnert", erklärte Chip. „Ich habe mich über die Sangeskunst der sensiblen Rubinerin beschwert. Dafür darf ich jetzt zwischen Kommandostand und Lagerräumen hin und her rasen. Das Känguruh nützt das weidlich aus! Dabei habe ich gar keine Zeit!"
    Demeter setzte den Siganesen in den Korb zurück.
    „Gib Gas", sagte sie. „Roi will auch mich in der Zentrale haben. Ich glaube, das Warten hat ein Ende!"
    Chip hob kurz eine Hand zur Bestätigung, dann zog er den Korb herum und brauste davon. Die Krautblätter über dem Rand flatterten, und die Brotstangen bogen sich vom Beschleunigungsdruck ein wenig durch. Der Korb verschwand hinter der Krümmung des Korridors, und Demeter setzte sich in Bewegung und steuerte den nächstgelegenen Eingang zum Kommandostand der LOVELY BOSCYK an.
    Das Virenschiff hatte vor mehreren Wochen das Ckaton-Imperium erreicht und mit dem Hauptvolk, den Ckatonern, Kontakt aufgenommen. Über mehrere Zwischenstationen war es bis zu der unbedeutenden Außenwelt Lemparr gekommen, wo die Besatzung darauf wartete, vom Imperator Heire Mankidoko die Erlaubnis zum Besuch der Hauptwelt Ckaton, dem 2. Planeten des Irrilam-Systems, zu erhalten. Auf Lemparr, einer marsähnlichen Welt mit 0,8 g, lebten vor allem Ckatoner, die die reichen Erzvorkommen abbauten. Für die zehntausend Vironauten in der LOVELY BOSCYK war auch dieser Planet eine wahre Fundgrube. Sie trieben regen Tauschhandel, und selbst nach dem Abschluß des Wettbewerbs unter dem Thema „Maximaltausch", ließ dieser Trieb nicht nach.
    Auf Lemparr war lediglich der Rahmen kleiner, in dem diese Aktivitäten stattfanden. Zum Zeitvertreib reichte der Planet jedoch völlig aus.
    Rois Erscheinen bei Demeter deutete das Ende der Wartezeit an. Der Terraner war nicht selbst zu seiner Frau in die Kabine gekommen, er hatte mit Hilfe des Virenschiffs eine Holographie mitten zwischen die Sessel des Wohnbereichs projiziert und zu ihr gesprochen, als sei er selbst anwesend.
    Demeter war sofort aufgebrochen, und als sie jetzt den Kommandostand betrat, da richteten sich sofort alle Augen auf sie.
    Demeter war eine schöne Frau. 1,60 groß und grazil, war ihr Körper wohlproportioniert, was sie zusätzlich durch eine hautenge, metallicgrüne Kombination unterstrich, die farblich hervorragend mit dem Silberton ihrer Haare und den dunkelgrünen, mandelförmigen Augen harmonierte. Ihr Gesicht zeigte einen klassischgriechischen Schnitt mit schmalrückiger Nase und vollen, sinnlichen Lippen.
    Jede ihrer Bewegungen verriet die vollendete Körperbeherrschung, und wenn sie sprach, dann klang ihre dunkle Stimme ähnlich wie die des Virenschiffs und doch ganz anders. Geheimnisvoll und fremdartig hörte sie sich an. Jeder an Bord der LOVELY BOSCYK empfand das in gleichem Maß, und jeder wußte auch, daß die Frau aus der fernen Galaxis Algstogermath keinen Zellaktivator
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