Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1246 - Die Opfergrotte

1246 - Die Opfergrotte

Titel: 1246 - Die Opfergrotte
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
eingenistet.
    Ich hörte den Anrufbeantworter ab und vernahm die Nachricht, dass Sir James um Rückruf bat.
    Wie fast immer um diese Zeit war er im Club zu erreichen.
    Früher hatte er immer ans Telefon geholt werden müssen. Im Zeitalter des Handys war das nicht mehr so und deshalb hörte ich ihn ziemlich schnell.
    »Ich bin es, Sir.«
    »Sehr gut. Sind Sie vorangekommen, John?«
    »Möglich. Aber nur einen kleinen Schritt. Wir haben einen vagen Hinweis auf Frankreich erhalten.«
    Er schaltete schnell. »Auf die Templer?«
    »Nein, Sir, nicht unbedingt.« Er bekam von mir zu hören, was wir herausgefunden hatten, und musste erst mal nachdenken.
    »Die Pyrenäen…?«, murmelte er. »Was könnte dort versteckt sein?«
    »Sir, ich würde vieles geben, wenn ich das wüsste. Aber Sie sehen mich überfragt.«
    »Wie ich Sie kenne, denken Sie an eine Reise.«
    »Das kann ich nicht ganz ausschließen.«
    »Gut, warten wir es ab. Sollte es dazu kommen, bitte ich um Informationen, John.«
    »Das versteht sich, Sir. Suko und ich werden noch etwas recherchieren. Kann sein, dass wir Glück haben. Ich jedenfalls kann mir vorstellen, dass wir gewisse Dinge erst angerissen haben und sich das wahre Grauen noch versteckt hält.«
    »Sie gehen davon aus, dass Francis Clayton nicht allein gewesen ist und es noch weitere Menschen gibt, die mit ihm auf einer Stufe stehen oder standen?«
    »Genau das ist es.«
    »Gut, tun Sie alles, was Sie für richtig halten. Falls Sie Hilfe brauchen, ich bin noch bis nach Mitternacht im Club. Solange wird sich die Weihnachtsfeier noch hinziehen.«
    »Halleluja.«
    »Bitte, was meinten Sie?«
    »Schon gut, Sir. Viel Spaß.«
    Er murmelte etwas und stellte sein Handy ab. Ich ging wieder zurück ins Vorzimmer, wo Suko stand wie bestellt und nicht abgeholt und der Kaffee durchgelaufen war.
    »Hast du nur gedacht oder auch etwas getan?«, fragte ich ihn.
    »Beides.«
    Ich trank erst den Kaffee. Er war tatsächlich nicht so gut wie der von Glenda. Dabei war es die gleiche Maschine gewesen.
    Verdammt, wie war so etwas nur möglich?
    »Wo bleibt der Erfolg?«
    »Der ist unterwegs und heißt Mr. Bones.«
    »Muss ich den Mann kennen?«
    »Nein. Aber er ist ein Kollege, und er wird bald mit einer Karte erscheinen, auf der wir mehr erkennen können. Das zumindest hat er mir hoch und heilig versprochen.«
    »Okay, dann bin ich gespannt.«
    Etwa eine halbe Minute später klopfte es an der Tür. Sehr schüchtern wurde sie geöffnet, und ebenso schüchtern trat Mr. Bones ein. Ein typischer Bürohengst. Jackett, Hose und Hemd waren ebenso alt wie seine Krawatte. Das Haar war sorgfältig gescheitelt, und die dicke Hornbrille saß wie ein Untier vor seinem Gesicht. Seine Augen waren vergrößert, und sein Lächeln kam mir ebenfalls schüchtern vor. Behutsam legte er die Karte auf den Schreibtisch.
    »Es ist die beste Karte, die ich auf die Schnelle finden konnte«, sagte er und hätte sich beinahe noch verbeugt. »Ich hoffe, Sie sind damit zufrieden, meine Herren.«
    »Bestimmt«, sagte ich. »Und vielen Dank, Mr. Bones.«
    »Oh, gern geschehen.«
    »Sie können dann gehen.«
    »Natürlich, gern.«
    Er zog sich zurück, und wir hatten Mühe, uns ein Lachen zu verbeißen. Suko schüttelte den Kopf. »Wer hat ihn denn nun eingeschüchtert, du oder ich?«
    »Du natürlich.« Ich nahm die Karte und ging mit ihr in unser Büro.
    »Und warum ich?«
    »Weil du den Menschen immer Furcht einjagst, wenn sie dich zum ersten Mal sehen.«
    »Ich weiß ja, wer es sagt.«
    Suko blieb neben mir stehen und beugte sich ebenso wie ich über die Karte.
    Diesmal sahen wir das Gebiet genauer. Wir nahmen auch die gefundene Karte zu Hilfe und konnten so vergleichen. Jetzt stellten wir fest, dass ein Punkt besonders stark markiert war.
    Er lag mitten in den Bergen, und wenn uns nicht alles täuschte, in einem Tal, in dessen Nähe es aber keine Ortschaften gab.
    Suko drückte seinen Finger dorthin. »Das wird es sein, John. Genau das.«
    »Was meinst du?«
    »Das Ziel. Eine Zentrale. Mitten in der Einsamkeit, wo sie kein Mensch findet. Kann sein, dass wir dorthin müssen. Du kannst dich schon jetzt darauf freuen.«
    »Oder auch nicht.«
    Viel Lust hatte ich nicht. Nicht weil bald Weihnachten war, sondern einfach deshalb, weil ich nicht wusste, ob es tatsächlich der Weg war, der uns weiterbrachte.
    Suko dachte ähnlich wie ich, denn er fragte: »Was sollen wir jetzt unternehmen?«
    »Erst mal nichts. Ich frage mich, was dort unten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher