Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1234 - Piratensender Acheron

Titel: 1234 - Piratensender Acheron
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
erreichte er damit nur, daß sie heftig aufloderten. Das aktivierte den Löschwagen, der daraufhin das Lagerfeuer unter einem Schwall weißen Schaums erstickte.
    Damit war die Geburtstagsparty natürlich geschmissen, und es kostete Leo einige Mühe, die erregten Gemüter wenigstens halbwegs zu beruhigen. Der Ertruserjunge, Sohn einer GAVÖK-Abgeordneten, die sich wegen ihrer diplomatischen Verpflichtungen außerstande sah, selbst für seine Erziehung zu sorgen, suchte die Schuld natürlich nicht bei sich und stapfte, wütender als vorher, in Richtung seiner Unterkunft davon.
    Mike dagegen machte sich nichts daraus, daß er nur ein Dutzend Päckchen in nostalgischer Verpackung bekam. Er hatte keine innigen Kontakte zu den anderen Zöglingen und wurde von diesen wegen seines Alters eher Leos Generation zugezählt.
    Neben einigen Modellen von Armadaschiffen bekam er von Leo ein Faksimile eines Führers durch die Spekulative Populär-Literatur des 3. Jahrtausends, der zu den Prunkstücken seiner im Aufbau befindlichen Bibliothek zu zählen war.
    Zuletzt war Iris an der Reihe. Sie saß apathisch wie immer in ihrem Schwebestuhl und sammelte die Päckchen reglos und mit ausdruckslosem Gesicht in ihrem Schoß. Als der Geschenkberg zu groß wurde, kam ein Pädi mit einer Antigravscheibe und verlud die Päckchen darauf.
    Mike stand als letzter in der Reihe. Vor ihm übergab Leo gerade einen Strauß exotischer Blüten an Iris. Es waren Xeno-Blumen, die die Flora der heimeigenen Grünzone seit Vishnas 4. Plage bereicherten. Leo drückte ihr den Strauß in die Hand und stellte lächelnd fest, daß sich ihre Finger besitzergreifend um die Stengel schlossen. „Alles Gute zum Geburtstag, Iris." Mike schluckte, als nun er vor dem apathischen Mädchen stand, räusperte sich und sagte: „Ich habe nicht viel für dich, Iris. Nur ein paar Worte. Aber wenn du mich hören kannst, spendet dir das vielleicht Trost."
    Er hob den Computerausdruck und las vor: „Hinter dem Regenbogen, da liegt ein wunderbarer Schatz, du aber stehst davor. Bist Wächterin und selbst gefangen, dein Körper ist dir Kerker, der Schatz trägt einen Teil von dir. Doch wird einst einer kommen, der das Geheimnis kennt, wird durch den Regenbogen dich führen, die halbe Iris mit der anderen zu vereinen und dein Leiden zu beenden. Dann wirst du dich erheben, dem Phönix aus der Asche gleich, strahlend schön, wie neugeboren, wirst selbst der Regenbogen sein." Iris hatte mit ausdruckslosem Gesicht zugehört. Aber als Mike endete, da glaubte er, daß es um ihren linken Augenwinkel zuckte. Er legte ihr die Folie in den Schoß und sah, wie sich diese auf einmal belebte und um den Blumenstrauß wickelte.
    Und er traute seinen Augen nicht, als die Blumen selbst sich zu verändern begannen.
    Sie ließen die Köpfe hängen, die Blüten welkten rasend schnell, fielen in sich zusammen und wurden zu einem Häufchen Kompost. Gleich darauf begannen sie sich aber ebenso rasch zu regenerieren, wie sie gewelkt waren. Und dann hielt Iris wieder einen herrlichen Strauß Xeno-Blumen in der Hand.
    Iris selbst war so apathisch wie je.
    „Hast du das gesehen, Leo?" wandte sich Mike an den Heimleiter. „War das wirklich, oder nur eine Täuschung?"
    „Was auch immer", sagte Leo und legte Mike die Hand auf die Schulter. „Du hast Iris mit deinem kleinen Gedicht sehr gerührt."
    Sie warteten, bis Iris mit ihrem Schwebestuhl vorbeiglitt und folgten ihr dann zum Hauptgebäude.
     
    3.
     
    ARMADA-SHOW II: (Auszüge aus einem Interview der KISCH-Medien-Crew mit Nachor von dem Loolandre vom 1. 12. 428 NGZ; gesendet am 2.12.) News-Entertainer Ravael Dong: ... dürfen wir voller Stolz wieder einen ganz Prominenten präsentieren. Aufgepaßt, Videonauten und Televisiotoren! Unser Gast ist kein Geringerer als die Idealisierung eines Saddreykaren. Der wahre Sohn Ordobans und in gewisser Weise die Inkarnation von Ordoban. Der Armadaprinz, Oberbefehlshaber der Endlosen Armada, Herr über alle Armadisten und über Millionen und Abermillionen Raumschiffe - Nachor von dem Loolandre. Ich übergebe an Krohn Meysenhart zur beinharten Befragung...
    Krohn Meysenhart: Vergessen wir den Unsinn, den der vorlaute Ding-Dong von sich gegeben hat. Unsere Zuseher würde aber eines doch interessieren, Nachor. Bist du der alleinige Oberbefehlshaber über die Endlose Armada? Kannst du bestimmen, welchen Kurs sie nehmen soll? Hören die Armadisten auf deine Befehle?
    Nachor: Ich sehe mich als körperliche Komponente von
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher