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1230 - Psychofrost

Titel: 1230 - Psychofrost
Autoren: Unbekannt
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senil zu sein."
    „Genial", brummte Rhodan. „Du wolltest bestimmt genial sagen."
    Von dieser Art sind die Gespräche, die unsere unsterblichen Helden führen.
    In der Nacht vom 17. auf den 18. Juli 428 NGZ verließ die Korvette KASCHMIR die BASIS und näherte sich dem antriebslos durch den Leerraum driftenden Medien-Tender.
    Kommandant der KASCHMIR war Lutz Satzinger - jener Satzinger, von dem bereits die Rede war.
    Kurz vor dem Start lernte Gucky das Krehl kennen.
    Der Mausbiber betrat mit Perry Rhodan die Zentrale der Korvette und sagte mißbilligend: „Bei der kosmischen Karotte, irgend jemand denkt hier verschroben!"
    Er sagte tatsächlich „verschroben", und ohne es zu ahnen, hatte er damit das Krehl perfekt charakterisiert.
    „Es ist das Krehl", erklärte Satzinger. „Es kann nur das Krehl sein."
    Satzinger erhob sich von seinem Servosessel und begrüßte die beiden Neuankömmlinge mit einem knappen Kopfnicken. Satzinger war ein großer, schlanker Mann mit einer ausgeprägt individualistischen Note. Er trug eine einteilige Montur aus samtschwarzem Material mit aufgenähten Federn, so daß er mehr an einen Papagei erinnerte als an einen von Terras kühnen Raumpiloten.
    Seine rechte Schädelhälfte war kahl, auf der linken wucherte ungehemmt giftgrün gefärbtes Haar.
    Gucky starrte ihn an. „Das Krehl?" wiederholte er. „Wer oder was ist das Krehl?"
    „Unser Borddichter", sagte Satzinger und deutete an die Decke der Zentrale.
    Der Mausbiber legte den Kopf in den Nacken und sah das Krehl.
    Das Krehl war keine Schönheit. Es ähnelte entfernt einem terranischen Kohlkopf, war aber doppelt so groß, blütenweiß und hatte ein Dutzend Greifextremitäten, mit denen es sich an die Decke klammerte. Außerdem hatte das Krehl einen breiten lippenlosen Mund und drei wunderschöne Augen.
    „Ein Dichter?" schrillte Gucky interessiert. „Was dichtet es denn?"
    „Lecks", sagte das Krehl mit knarrender Stimme. „Vorzugsweise Lecks. Gelegentlich auch einige Verse."
    Gucky blinzelte. „Aha. Das erklärt natürlich die verschrobenen Gedanken."
    Dann erschienen Taurec und Tschubai, und Gucky sagte: „Der Kohlkopf ist das dichtende Krehl."
    Und wie um Guckys Worte zu bekräftigen, stieß das Krehl ein langes, dunkles Knarren aus und intonierte aus dem Stegreif den einen von vielen Vierzeilern, mit denen es seine Umwelt quälte .„Die Recken kamen zur KASCHMIR /und nahmen Kurs auf die KISCH /Die Recken brauten dann Starkbier /und betranken sich fürchterlich."
    „Das", sagte Gucky bedächtig, „könnte glatt aus meiner Lyriksammlung Ich und der Rest des Universums stammen. Du bist der erste künstlerisch begabte Kohlkopf, den ich kennen lerne, Krehl."
    Das Krehl knarrte geschmeichelt.
    „Vielleicht", unkte Tschubai, „ist es eine geheime Psychowaffe des Dekalogs."
    „Das Krehl ist mein Freund", sagte Satzinger pikiert. „Mein einziger und bester Freund."
    „Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde", murmelte Tschubai, aber in diesem Moment erhielt die KASCHMIR von der Hangarzentrale die Freigabebestätigung, und Satzinger wandte sich den Kontrollen zu, um die Ausschleusung zu überwachen. Wenn er Tschubais Bemerkung gehört hatte, so schien er es für opportun zu halten, sie zu ignorieren.
    Kurz darauf nahm die KASCHMIR - wie vom Krehl auf lyrische Weise bereits angedeutet - Kurs auf die KISCH. Die Entfernung zu dem Medien-Tender schrumpfte rasch, und als die Korvette abbremste, um in einem ausreichenden Sicherheitsabstand auf Warteposition zu gehen, eröffnete Yürn das Feuer mit dem Desintegratorgeschütz.
    Im Vakuum des intergalaktischen Leerraums war der Energiestrahl, der jede Materie durch die Zersetzung der molekularen Bindekräfte in Staub verwandeln konnte, unsichtbar. Er wurde erst optisch erkennbar, als er auf den Schutzschirm der Korvette traf.
    Das weiße Paratronfeld flimmerte, dann verformte sich ein Teil des Schirms zu einem schlauchartigen Gebilde, das den Strahlschuß aufsaugte und in den Hyperraum leitete.
    „Schirmbelastung knapp zwei Promille", stellte Satzinger gelassen fest. Er warf Rhodan einen Blick zu.
    „Paralysatoren frei", sagte Rhodan knapp.
    Und die KISCH wurde von einer wahren Springflut lähmender Energien getroffen. Abrupt brach der Desintegratorbeschuß ab. Rhodan erhob sich und trat zu Gucky. Taurec und Tschubai folgten seinem Beispiel.
    „Also los", brummte Rhodan.
    Gucky und Ras Tschubai ergriffen Rhodans und Taurecs Hände, konzentrierten sich und die vier
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