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1227 - Vampir-Drama

1227 - Vampir-Drama

Titel: 1227 - Vampir-Drama
Autoren: Jason Dark
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plötzlich das Gefühl, dass es keine Hände waren, sondern lange Krallen, die nach ihr greifen und sie würgen wollten. Komischerweise machte ihr das nicht so viel aus. Überhaupt war ihr Verhältnis zu ihrem Filmpartner in den letzten Minuten ein ganz anderes geworden. Erklären konnte sie es sich nicht, da gab es in ihrem Gehirn eine Sperre, aber sie hatte das Gefühl, dass sie Ari mit anderen Augen sah als zuvor. Er war anders geworden oder war schon immer so gewesen, und sie hatte es erst jetzt erkannt.
    Das war schon recht seltsam, und sie hatte Mühe, dies einzuordnen. Er war für sie mehr als ein Kollege, und sie fühlte sich plötzlich zu ihm hingezogen, allerdings auf eine bestimmte Art und Weise. Es hatte sich in ihrem Innern ein Verlangen aufgebaut, das sie sich selbst gegenüber nicht erklären konnte.
    Von Ari Gorman strahlte eine Faszination ab, die ihr einen Schauer über den Körper rinnen ließ. Sie nahm den Blick seiner dunklen Augen wahr, wie sie ihn schon immer wahrgenommen hatte, und trotzdem lag in seinen Pupillen etwas, das für sie irgendwie zwingend war und ihr einen Teil des eigenen Willens nahm.
    Er hatte sie schon angelächelt. Bei der Dreharbeit und auch privat. Aber er hatte sie noch nie so angelächelt wie jetzt, denn sie hatte das Gefühl, ein besitzergreifendes Lächeln zu erleben, dem sie sich auch nicht entziehen konnte. Er war jemand, der genau wusste, was er wollte, und dies auch in die Tat umsetzte.
    Er ging mit Schritten vor, die wie einstudiert wirkten. Wenn er den Boden berührte, dann sah es aus, als würde er ihm entgegenschwingen, und das Lächeln auf seinem Mund vertiefte sich.
    Sie sagte nichts. Sie erwartete ihn. Es war wie bei einem Teenager, der genau wusste, dass bald etwas Einschneidendes passieren würde.
    Er passierte die beiden Spiegel.
    Und genau da geschah es.
    Auch wenn Stella nicht direkt vor den blanken Flächen saß, so konnte sie trotzdem von ihrer Position aus schräg hineinschauen. Und sie hätte Ari sehen müssen, was aber nicht passierte oder nur kaum. Wie ein Schatten glitt er über die Spiegelfläche hinweg, als wollte die ihn nicht annehmen, sondern abstoßen.
    Stella sagte nichts. Sie schaute hin, sie schüttelte den Kopf, und es wirbelten Gedanken durch ihren Kopf, die sie allerdings nicht in eine Reihe brachte.
    Warum hatte sie ihn nicht gesehen? Er hätte sich abzeichnen müssen, aber da war außer einem Schatten nichts gewesen. In ihrem Innern schlug eine Glocke an, aber der Klang erreichte ihr Gehirn nicht, und so blieb es bei der Tatsache, dass sie keine Erklärung fand und es auf eine gewisse Art und Weise auch nicht wollte.
    Ihr fiel nur noch ein, dass sie Aris Garderobe eigentlich nie betreten hatte. Nicht so bewusst, als dass eine Erinnerung hängen geblieben wäre. Er hatte es immer geschafft, sie davon fern zu halten, aus welchen Gründen auch immer. Großartig darüber nachgedacht hatte sie nicht, dazu war sie gar nicht der Typ.
    »Nicht denken, Stella«, sagte er und blieb vor ihr stehen. Er schaute spöttisch auf sie herab. Seine Lippen zeigten dieses leicht verächtliche Lächeln, mit dem er sie anschaute - als schien er genau zu wissen, was hier abgelaufen war.
    »Nicht aufregen!«, flüsterte er ihr zu. »Auch nicht großartig nachdenken. Das bringt nichts.«
    »Wie meinst du das?«
    »Nur so.«
    Stella wollte etwas sagen, doch sie vergaß innerhalb von zwei Sekunden die Worte. Sie sah, wie er ihr gegenüberstand und beide Hände vorstreckte. Wenig später spürte sie seine Handflächen, wie sie an ihren Wangen entlangglitten und sie sanft streichelten. Wie beim Beginn eines besonderen Liebesspiels.
    Sie schloss die Augen, obwohl sie es gar nicht gewollt hatte.
    Es lag allein an seinen Händen, die kalt und zugleich warm waren und diese Unterschiedlichkeit auch an ihre Haut abgaben.
    »Am besten wird es sein, wenn du deine Augen schließt, Stella. Mach sie einfach zu und konzentriere dich einzig und allein auf meine Hände. Sie sind der Weg, der dir so gut tun wird. Darauf kannst du dich verlassen, Stella.«
    Die Schauspielerin murmelte etwas, das sie selbst nicht verstand. Ari Gorman fasste es als Zustimmung auf. Er lächelte breit und berührte mit den Händen auch weiterhin ihre Wangen, während er sich in Bewegung setzte und um sie herumging, sodass er hinter ihren Rücken gelangte. Dort blieb er stehen. Seine Hände waren mittlerweile von ihren Wangen abgerutscht und bewegten sich an beiden Halsseiten entlang in Richtung
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