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1224 - Das Herz der Hexe

1224 - Das Herz der Hexe

Titel: 1224 - Das Herz der Hexe
Autoren: Jason Dark
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dann um so härter zuzuschlagen.
    Ein warmer Luftzug streifte mich. Zugleich hörte ich Glendas Stimme, die nicht eben fröhlich klang. »Selbst in der Kantine kann man es nicht aushalten. Schlimm, diese Hitze. Ha?« Sie blieb stehen. »Wer hockt denn da auf meinem Platz und tut so, als könnte er mit dem Computer umgehen?«
    Ich hatte mich schon gedreht und schaute Glenda Perkins an.
    Schick sah sie aus in ihrem Sommerkleid, dessen weit geschwungener Rock bis zu den Knien reichte. Bunte Streublumen verteilten sich auf dem hellen Stoff und umrundeten auch den gut gefüllten Ausschnitt, wobei Glenda eine Bräune besaß, um die sie mancher beneidet hätte.
    An den Füßen trug sie knallrote Sandaletten mit leicht erhö hten Absätzen. Ihre Zehennägel schimmerten in der gleichen Farbe, sogar der Lippenstift war angepasst.
    Suko war ebenfalls in das Vorzimmer gekommen. Im kurzärmeligen Hemd und in der hellen Jeans sah er aus wie fertig gemacht für den Freizeittrip.
    Ich saß noch immer auf der gleichen Stelle und hatte meine Hände flach auf die Beine gelegt. »Wir haben Post bekommen. Eine E-Mail.«
    »Von wem?«
    Ich schaute Glenda an. »Rate mal.«
    »Hör auf, John. Ich brauche mir nur dein Gesicht anzusehen, um zu wissen, dass du nicht gerade im Jubel erstickst.«
    »Das stimmt. Van Akkeren.« Ich stand auf und gab den Platz vor dem Bildschirm frei.
    »O Gott!«, stieß Glenda hervor.
    Suko sagte nichts. Er schaute mich nur fragend an, als er an mir vorbeiging und sich danach auf den Stuhl setzte, um die Nachricht zu lesen. Auch Glenda schaute auf den Schirm.
    Beide lasen die Botschaft. Beide schüttelten den Kopf, und beide verloren etwas von ihrer Gesichtsfarbe. Suko stand auf und drehte sich mir zu, während Glenda dafür sorgte, dass die Nachricht ausgedruckt wurde.
    Suko zuckte mit den Schultern. »Was können wir damit anfangen? Hast du darüber nachgedacht?«
    »Natürlich. Wir müssen eine herzlose Hexe suchen.«
    »Dann viel Spaß.«
    »Eine Hexe, der das Herz herausgerissen wurde?«, erkundigte sich Glenda aus dem Hintergrund.
    »Ist möglich.« Ich drehte mich und schaute sie an. Sie stand neben dem Drucker und runzelte die Stirn. »Aber das kann auch sinnbildlich gemeint sein.«
    »Durchaus«, gab ich zu. »Ich sehe die Chancen, dass es so ist, allerdings als gering an.«
    »Ich ebenfalls«, gab Suko seinen Kommentar an.
    In den folgenden Sekunden waren wir sprachlos und hingen unseren eigenen Gedanken nach.
    »Es muss nicht bei dieser einen Botschaft bleiben«, sagte Suko. »Es kann auch ein erster Hinweis sein, der uns neugierig machen soll. Allerdings auch unsicher. Möglicherweise werden wir eine zweite Mail bekommen, in der van Akkeren sich erklärt. Das wäre natürlich das Beste, wenn wir da zugreifen könnten.«
    »Aber nicht ihn. Er ist schlau genug. Er will uns vorführen. Kann sein, dass er uns auch von seiner eigentlichen Aufgabe ablenken will und uns Köder hinwirft. Ich richte mich innerlich auf etwas Großes ein. Auf einen gewaltigen Plan, der sich bereits in seinem Kopf festgesetzt hat. Davon bringt mich niemand ab. Er muss einfach so handeln, versteht ihr? Alles andere wäre Unsinn.«
    »Er allein oder auch Justine?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Die Cavallo wird von Mallmann in Schach gehalten, kann ich mir vorstellen«, sagte Glenda. »Van Akkeren und Vampire? Sorry, aber irgendwie passt das nicht zusammen.«
    »Denk daran, dass er uns schon das Gegenteil bewiesen hat. Es haben alle Kräfte zusammengearbeitet, und es ist leider perfekt gelungen, sonst wäre Abbé Bloch noch am Leben.«
    »Und warum sollen wir die herzlose Hexe suchen?«, fragte Glenda und zu Recht.
    »Keine Ahnung.«
    »Oder fühlt sich einer von euch durch van Akkeren auf den Arm genommen?«
    »Bestimmt nicht«, sagte Suko. »Der hat etwas vor, aber er will uns dabei an der langen Leine führen. Er will uns zeigen, wie gut er ist, und ich glaube auch nicht daran, dass seine Pläne unbedingt etwas mit Mallmanns großen Plänen zu tun haben, die wir auch nicht kennen, was mich nicht eben fröhlich macht.«
    Da hatte Suko auch bei mir einen wunden Punkt getroffen.
    Nur konnten wir nichts machen und uns nicht allein auf van Akkeren konzentrieren. Es gab auch andere Gegner wie die letzten Fälle gezeigt hatten. Vielleicht war er jetzt so nahe an sein Ziel herangekommen, dass er eine Störung von unserer Seite nicht gebrauchen konnte und uns deshalb ablenkte und wenn es durch eine herzlose Hexe war.
    Glenda und Suko waren
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