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1211 - Der gute Geist von Magellan

Titel: 1211 - Der gute Geist von Magellan
Autoren: Unbekannt
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abzulesen, wandte sich dann wieder Torborscher zu.
    „Aha", knurrte er. „Das ist des Rätsels Lösung. Einfach - und raffiniert zugleich."
    Torborscher trommelte ungeduldig mit den Fingern auf das Schaltpult. „Würdest du mir bitte..."
    „Ein Schutzmechanismus", erklärte Worrgron. „Dieses Helium-4 war kein normales Gas. Als das Modul in den Helium-4-Bereich eindrang, begann das verflüssigte Gas auf das Modul zuzufließen. Die Fließgeschwindigkeit betrug knapp zwölf Zentimeter pro Sekunde. Nicht viel, aber..."
    „Bei den Sternen, ich verstehe kein Wort!" unterbrach Torborscher.
    Worrgron seufzte. „Der Turm oder was es auch immer war, ist lückenlos von Helium-4 in supraflüssigem Zustand umgeben. Supraflüssigkeiten haben einige unangenehme Eigenschaften - unter anderem sind sie in der Lage, selbst durch mikroskopisch kleine Öffnungen in abgeschlossene Behälter einzudringen. Mit anderen Worten: Das supraflüssige Helium ist durch die Hülle des Moduls diffundiert und hat es auf diese Weise lahmgelegt."
    Die beiden Gurrads sahen sich an.
    „Wenn ich mit dem Beiboot in der Suprazone geflogen wäre", fügte Worrgron hinzu, „wäre ich jetzt schockgefrostet."
    Torborscher rieb nachdenklich sein Kinn. „Die einzige Möglichkeit, zu dem Turm vorzudringen, ist also die Neutralisierung des energiefressenden Einflusses?"
    „In der Tat", bestätigte Worrgron. „Ohne Schutzschirm ist jeder Versuch tödlich."
    „Ich frage mich, ob diese Supraflüssigkeit tatsächlich nur ein Schutzmechanismus ist. Welchen Zweck hat dieses Objekt im Zentrum der Trichterzone?"
    Worrgron zuckte die Schultern. „Um diese Frage zu beantworten, müßten wir wissen, wer die Zone errichtet hat."
    „Wer?" Torborscher suchte die Augen des Prospektors. „Die Tyrannen", sagte er. „Die Alten Tyrannen.
    Wer sonst? Die Materiebrücke zwischen den Wolken war ihr Kernreich."
    „Trotzdem..." Worrgron zögerte.
    „Es spielt keine Rolle", erklärte Torborscher. „Wir sollten die Trichterzone ignorieren und mit der Ausbeutung der Metallvorkommen beginnen. Ich schlage vor, du kehrst an Bord zurück und wir programmieren die Schürfmoduls auf die ertragreichsten Lagerstätten."
    Der alte Prospektor nickte bedächtig. „Du hast recht. Ich ..."
    In diesem Moment wimmerte der Ortungsalarm auf. Torborscher wirbelte herum. Ungläubig starrte er auf die Kontrollen der Hyperdim-Taster: Die GURMONRER wurde von einer ndimensionalen Schockwelle getroffen, die ihren Ursprung in einem 21 Lichtjahre entfernten Sonnensystem hatte.
     
    2.
     
    Träge schwang sich die GURMONRER aus dem Orbit um Hraverrik-Tro. Das Licht der orangegelben Sonne brach sich an den Aufbauten des riesigen Prospektorenschiffs, das nur entfernte Ähnlichkeit mit herkömmlichen Gurrad-Schiffen besaß.
    So, wie sich Torborschers und Worrgrons Tätigkeit von der Tätigkeit früher Prospektorengenerationen unterschied, so unterschied sich auch die GURMONRER von den Schiffen alten Typs.
    Die Grundzelle - das sogenannte Zentralmodul - bestand aus einer Plattform von 500 Metern Länge, 200 Metern Breite und 80 Metern Dicke und trug am Bug, wie eine plumpe Spitze, das birnenförmige Navigationsmodul, in dem neben der Kommandozentrale die leistungsfähige Großpositronik, Notaggregate und die Kabinen der beiden Prospektoren untergebracht waren. Abgekoppelt war das Navigationsmodul ein eigenständiges Raumschiff mit begrenzter Reichweite. Während die Plattform vor allem Laderäume, Ersatzteillager und die Kraftwerke einschließlich der Triebwerksblöcke enthielt, waren rings um die Grundzelle die eigentlichen Schiffseinrichtungen gruppiert: Sonden; positronische Schürfsysteme; vollautomatische Hüttenwerke; eine ganze Reihe robotisierter Spezialelemente, die vom Aufspüren unterirdischer Erzvorkommen bis zur Herstellung hochveredelter Legierungen alle Tätigkeiten ausführen konnten, die in Zusammenhang mit der Metallverarbeitung standen; metallurgische und metallographische Laboratorien; eine umfangreiche Palette verschiedenster Roboter und Maschinenkomplexe und eine große Zahl Antriebsblöcke.
    Das Bemerkenswerte an diesen Schiffskomponenten war, daß sie sich nach Art der Modulbauweise koppeln ließen. So entstanden aus einzelnen Bauteilen mit spezialisierten Fähigkeiten Systeme mit völlig neuen oder erweiterten Anwendungsmöglichkeiten. Durch den Einsatz modernster positronischer Rechner konnte die GURMONRER weitestgehend auf eine Besatzung verzichten; selbst der Ausfall der
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