Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1210 - Unterwegs nach Magellan

Titel: 1210 - Unterwegs nach Magellan
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Perry Rhodan die Geschichte Ordobans erzählt hatte.
    „In gewissem Sinn, mußt du verstehen, bin ich Ordoban", hatte er damals gesagt. Er war ein Geschöpf seines Vaters und berechtigt, die Nachfolge anzutreten. Und doch schwankte er in seiner Beurteilung der Lage. Er war nicht sicher, daß es tatsächlich so war. Er hatte auch bereits davon gesprochen, daß Rhodan die Belohnung erhalten würde. Wie anders konnte alles kommen, als er es meinte.
    „Saddreyu!" rief er. „Zeige dich. Hilf mir. Erkläre es mir!"
    Der Vertraute Ordobans kam nicht, und so irrte Nachor eine Weile am Rand des Brunnens umher.
    Schließlich aktivierte er sein Funkgerät und rief den Loolandre.
    „Hatten die Nachforschungen nach den Aytos Erfolg?" wollte er wissen.
    „Ja, aber die Armadamonteure sind nicht zurückgekehrt. Sie berichteten jedoch, daß unter den Aytos eine große Traurigkeit herrscht, die wohl auf das Verhalten der Weißen Raben zurückzuführen ist. Solange sich nicht grundsätzlich etwas ändert, wirst du kaum damit rechnen können, daß sie in die Senke zurückkehren!"
    „Danke!"
    Nachor wurde traurig. Er verließ die Nähe des Brunnens, aber nach einer Weile zog es ihn wieder hin.
    Und plötzlich sah er die kleine, verkrümmte Gestalt mitten zwischen den Segeln. Er blieb stehen und winkte ihr zu.
    „Saddreyu!" rief er mehrmals, aber der Bucklige machte keine Anstalten, darauf zu reagieren. Nachor eilte zu ihm hin, aber die Projektion des Zwerges machte abwehrende Bewegungen.
    „Bleib mir vom Leib, du Unvollständiger! Warum wehrst du dich noch immer gegen die Erkenntnis?
    Habe ich dich mit meinen Bemerkungen nicht schon genug gereizt, daß es dir endlich wie Schuppen von den Augen fallen müßte?"
    „Wie oft noch?" knurrte Nachor. „Deine Andeutungen und Spottreden waren deutlich genug."
    „Du sagst es. Was glaubst du, habe ich Ordoban gut gedient? Dann wäre Hoffnung, daß ich ihm auch weiterdienen würde. Aber leider ist Ordoban nicht da. Nur dieser Armadaprinz!"
    „Saddreyu!" rief Nachor aus. „Reize mich nicht! Es könnte sein, daß du damit einen großen Fehler machst!"
    Der Bucklige löste sich von seinem Platz und eilte auf den Rand des Lebensbrunnens zu. Dort ließ er sich nieder, und Nachor folgte ihm wütend. Er wollte jetzt endlich Klarheit schaffen.
    „Höre, Zwerg", begann er, „Ich habe deine Geheimniskrämerei satt. Geh dahin, wo die Energie weiden sind. Sie brauchen Energie wie dich. Bringe von mir aus die Armadamonteure zum Weinen, aber verschone mich mit deinem Sermon!"
    „Genauso ist es", sagte Saddreyu. „Solange du die Wahrheit weißt, dich aber dagegen sträubst, wird es nur noch schlimmer für dich werden. Selbst wenn du endlich bereit bist, wird es nicht plötzlich geschehen.
    Schritt für Schritt wird es sich vollenden. Du bist Ordobans Sohn! Sein einziger legitimer Nachfolger!"
    Der Bucklige sprang auf und umrundete einmal den Brunnen. Er legte den Kopf zur Seite und lauschte in den Brunnen hinein. Dann ließ er sich zu Nachors Füßen nieder.
    „Was macht dich so gehemmt?" wollte er wissen. „Ist es nur die Tatsache, daß du nicht der älteste, sondern der jüngste Sohn des Saddreykaren bist? Es spielt keine Rolle, Nachor. Von Anfang an war nur einer für die Nachfolge bestimmt. Deshalb die Träume, deshalb der ganze Aufwand. Du warst lange fort vom Armadaherzen, darum erscheint es dir so ungewöhnlich. Der Vorgang ist so kompliziert, weil in enger Verbindung mit ihm auch die normalen Verhältnisse innerhalb der Endlosen Armada wiederhergestellt werden. Je länger du dich innerlich dagegen wehrst, desto länger dauern sie. Und eines Tages wird es zu spät sein, denn neue Aufgaben und Anforderungen werden an dich gestellt werden. Der Angriff des Dekalogs war nicht das letzte Problem!"
    Der Sohn des Saddreykaren hatte den Kopf gesenkt. Er wußte das alles. Er wußte, daß die Erinnerungen Ordobans immer konkreter wurden und einem bestimmten Ziel zusteuerten. Und er wußte, daß der Hauch, der über dem Loolandre lag und ihn durchzog, der Hauch Ordobans war.
    „Ordobans Lebensodem versucht sich zu manifestieren. Er drängt, aber du kannst es als körperliches Wesen nicht erkennen", fuhr Saddreyu fort „Nur ich als Bewußtsein empfinde und verstehe es, wenn auch ich keinen direkten Bewußtseinskontakt zu Ordoban mehr herstellen kann. Dazu ist der Vorgang schon zu weit gediehen!"
    Wieder lauschte er, und plötzlich griff er nach Nachor, als wolle er ihn am Arm packen. Er griff durch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher