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1200 - Operation Ikarus

1200 - Operation Ikarus

Titel: 1200 - Operation Ikarus
Autoren: Jason Dark
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lachen. Ein fliegender Mensch war unmöglich. So etwas gab es nur in Märchen und ähnlichen Geschichten, aber in diesem Fall musste sie zustimmen.
    Kein Vogel, ein Mensch!
    Rosy dachte nicht mehr daran, ins Bett zu gehen. Sie war aufgeregt geworden. Sie stand wie unter Strom. Sie war nervös.
    Sie freute sich und hatte zugleich Angst, während sie mit fiebrigen Blicken das Wesen beobachtete.
    Es flog seine Kreise, aber es war auch müde oder schwach geworden. Immer wieder sackte es durch und hatte dann Mühe, sich wieder zu fangen und eine entsprechende Höhe zu erreichen.
    Es bewegte seinen Kopf.
    Ja, das war ein Kopf, sogar ein menschlicher!
    Rosy konnte es kaum fassen. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, jetzt bekam sie ihn präsentiert. Kein Vogel, sondern ein Mensch. Ein fliegender Mensch!
    Sie wusste nicht mehr, was sie denken sollte. Sie war völlig aufgelöst. In ihrem Kopf kreiste es. Hitze und Kälte durchströmten abwechselnd ihren Körper, und sie fing an zu zittern.
    Der Vogelmensch oder was immer es auch war, näherte sich dem Land.
    Er schwebte auf das Haus zu!
    Rosy atmete tief durch. Sie ballte ihre kleinen Hände zu Fäusten. Der Mensch-Vogel musste sie hinter dem Fenster entdeckt haben. Warum sonst hätte er auf das Haus zufliegen sollen?
    Sie wurde noch nervöser. Sie wusste nicht, ob sie die Glastür an der rechten Seite öffnen oder lieber geschlossen lassen sollte.
    Es war alles so anders. So verkehrt, wie in einem Traum, aber trotzdem wahr.
    Dann hatte das Wesen den Balkon fast erreicht. Blond war es und hob den Kopf.
    Ein Mädchen, dessen Gesichtszüge vor Angst verzerrt waren.
    Wieder sackte das Wesen durch, raffte sich noch mal auf, schaukelte in der Luft und schaffte so die letzten beiden Meter bis an die glänzende Balkonbrüstung.
    Dort klammerte sie sich mit beiden Händen fest. Rosy hörte einen leisen Ruf, dann rollte der Körper über das Geländer hinweg und fiel auf den Boden…
    ***
    Rosy Mills blieb unbeweglich stehen. Sie hatte alles gesehen, doch sie wagte nicht, etwas zu unternehmen. Zu fremd war ihr das Geschehen und zu wenig nachvollziehbar.
    Was tun?
    Abwarten, bis die Schwäche der fliegenden Person vorbei war? Es wäre eine Möglichkeit. Sie hatte sicherlich nur einen Platz zum Ausruhen gesucht und würde wieder wegfliegen, sobald es ihr möglich war. Also kein Problem…
    Nein, das war es nicht. Rosy war ein intelligentes Mädchen.
    So etwas musste man mit anderen Augen betrachten. Auf dem Balkon lag das Wesen, die Flügel eng an den Körper gedrückt.
    Es trug ein helles Kleid und sonst nichts. Viel zu wenig für eine derartig kalte Nacht.
    Sie konnte sich eine Lungenentzündung holen oder sogar erfrieren. Das wollte Rosy auf keinen Fall. Sie musste der Person helfen.
    Sie hatte sie noch nicht genau gesehen, aber viel älter als sie selbst konnte sie nicht sein. Noch nicht erwachsen. Ein Teen.
    Aber einer, der fliegen konnte.
    Mein Gott - fliegen!
    Es wollte Rosy Mills nicht in den Kopf, obwohl sie es mit eigenen Augen gesehen hatte. Das Fliegen war immer ein Traum der Menschen gewesen. Mit einem Flugzeug war es zu schaffen, aber selbst zu fliegen, und dann noch mit richtigen Flügeln, das würde wohl immer ein Traum bleiben.
    Menschen konnten keine Flügel bekommen. Nur im Märchen oder in irgendwelchen fantastischen Geschichten.
    Aber die Person auf dem Balkon hatte welche!
    Rosy wusste nicht mehr, was sie noch denken sollte. Dass ein Mensch fliegen konnte, daran glaubte sie noch immer nicht, aber sie wusste auch, dass es Wesen gab, die das schafften.
    Engel!
    Ja, Engel!
    Die Gedanken schossen ihr durch den Kopf. Sie fand es blöd, dass sie erst jetzt darauf gekommen war. Engel hatten doch Flügel. Sie kannte auch Menschen, die an Engel glaubten, die sogar behaupteten, sie gesehen zu haben. Dann war die Person, die auf ihrem Balkon gelandet war, ein verletzter Engel.
    Vom Himmel gekommen!
    Rosy Mills wurde noch nervöser. Sie fühlte sich überfordert.
    Jetzt war eigentlich der Zeitpunkt gekommen, an dem sie ihre Eltern hätte wecken und informieren müssen. Leider war das nicht möglich, denn beide Elternteile befanden sich nicht im Haus. Sie waren für einige Tage zu einem Kongress nach Madrid geflogen und hatten Rosy allein im Haus zurückgelassen. Eigentlich hatte ihre Mutter nicht mitfliegen wollen, aber Rosy hatte darauf bestanden, weil sie der Ansicht war, alt genug zu sein.
    O Gott, und jetzt hatte sie das Problem mit dem Engel. Damit musste sie
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