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120 - Schwur in der Opferhalle

120 - Schwur in der Opferhalle

Titel: 120 - Schwur in der Opferhalle
Autoren: Dämonenkiller
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Mein Ärger stieg von Minute zu Minute. Coco schien es nicht anders zu gehen. Wütend drehte sie sich zu Swami um und warf ihm einen vernichtenden Blick zu. Nur Olivaro blieb gelassen.
    Endlich wurde die Tür des Opferraums geöffnet, und Ravana trat im Gewand des Hohepriesters hervor. So wie gestern trug er die Totenkopfmaske.
    Der Dämon blieb drei Schritte vor uns stehen und musterte uns durchdringend. Gelassen erwiderte ich seinen Blick.
    „Hat dir Swami von meinem Wunsch erzählt, Ravana?" fragte Olivaro ungeniert.
    „Du hast nur zu reden, wenn ich es dir erlaube", sagte der Dämon mit schriller Stimme.
    Ich schluckte die bissige Bemerkung hinunter, die mir auf der Zunge lag. Cocos Gesicht war unbewegt, doch Olivaro konnte sich ein spöttisches Grinsen nicht verkneifen. Warte nur, Ravana, dachte ich. Dir geht es auch bald an den Kragen.
    „Wie steht ihr zu Bixby?" fragte Ravana.
    Das war eine heikle Frage. Bevor ich antworten konnte, ergriff Olivaro die Initiative, und das war mir nur recht.
    „Er ist unser Feind", sagte Olivaro.
    „Du bist vielleicht sein Feind, Olivaro. Aber wie steht es mit Coco Zamis und Dorian Hunter?"
    „Ich spreche für alle", sagte Olivaro scharf.
    Ravana beachtete Olivaro nicht. Er sah Coco durchdringend an.
    „Bixby war einmal unser Freund", sagte Coco. „Doch jetzt ist er es nicht mehr."
    „Es ist so, wie Coco sagt", stellte ich fest.
    „Ich glaube euch nicht!" zischte Ravana.
    „Wir sprechen die Wahrheit", fauchte Olivaro wütend. „Ich beweise es dir jederzeit. Bringe mich zu Bixby, und ich werde ihn töten."
    „Das ist nicht möglich", sagte Ravana, „da Bixby diese Nacht geflohen ist."
    Ich blickte den Dämon überrascht an. „Habt ihr ihn denn nicht bewacht?"
    „Das war nicht nötig, denn er war in eine Zelle eingesperrt, aus der er nicht ausbrechen konnte. Irgend jemand hat ihm geholfen. Und da sich im Tempel nur treue Anhänger des Chakravartins befinden, könnt nur ihr Bixby befreit haben."
    „Das ist eine infame Behauptung!" schrie Olivaro. Er hob wütend die Arme. „Dafür sollte ich dir eigentlich den Kragen umdrehen."
    „Wir haben nichts mit Bixbys Flucht zu tun", sagte ich scharf.
    „Das glaube ich euch nicht", sagte Ravana wütend.
    „Hast du irgendwelche Beweise für deine unverschämte Behauptung?" fragte Coco.
    „Beweise habe ich keine", sagte er. „Aber die werde ich bekommen, sobald wir Bixby verhaftet haben."
    „Bixby wird dir bestätigen, daß wir nichts mir seiner Befreiung zu tun haben", sagte ich. Die Situation hatte sich jetzt zugespitzt. Wir wußten, daß Bixby von Ravana beeinflußt war. Bixby würde jederzeit aussagen, daß wir ihm die Flucht ermöglicht hatten. Und dann würde es uns schlecht gehen.
    „Das werden wir sehen", meinte Ravana. „Geht mit Swami und sucht Bixby."
    Was hatte das nun wieder zu bedeuten? Weshalb sollten wir Bixby suchen? Der Dämon plante irgendeine Teufelei.
    „Durchsuche sie nach Waffen, Swami."
    Swami gehorchte. Widerspruchslos ließ ich es zu, daß er meinen Körper abtastete. Ich hatte keine Waffen bei mir, nicht einmal ein Taschenmesser.
    „Sie sind unbewaffnet", sagte Swami, nachdem er auch Coco und Olivaro durchsucht hatte.
    Ravana würdigte uns keines Blickes mehr. Er verschwand im Opferraum, und Swami brachte uns ins Freie.
    Zu meiner größten Überraschung ließ uns Swami einfach stehen. Er rief den beiden Chakras in seiner Begleitung etwas zu und wandte sich nach rechts. Ein paar Sekunden später waren sie in einer Ruine verschwunden. „Was hat das zu bedeuten?" fragte Coco.
    „Das frage ich mich auch schon die ganze Zeit. Wenn Bixby tatsächlich geflohen ist, dann nur mit Zustimmung Ravanas."
    „Ich kann mir vorstellen, was Ravana beabsichtigt", sagte Olivaro langsam. „Sicher hat er damit gerechnet, daß wir versuchen würden, Bixby zu befreien. Doch das taten wir nicht. Er behauptet nun, daß Bixby geflohen sei, und läßt uns sogar nach ihm suchen, obwohl er uns vorgeworfen hat, daß wir Bixby bei der Flucht geholfen haben. Das läßt meiner Meinung nach nur einen Schluß zu: Wir sollen Bixby finden."
    „Du hast recht, Olivaro", stimmte Coco zu. „Wenn uns tatsächlich Bixby begegnet, dann müssen wir uns abweisend verhalten."
    „Nicht nur das", sagte Olivaro. „Ich muß ihn töten."
    „Das kommt nicht in Frage!" sagte ich scharf. „Bixby ist unser Freund. Ihm darf kein Haar gekrümmt werden."
    „Es bleibt uns aber keine andere Möglichkeit, Dorian", sagte Olivaro
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