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120 - Schwur in der Opferhalle

120 - Schwur in der Opferhalle

Titel: 120 - Schwur in der Opferhalle
Autoren: Dämonenkiller
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Olivaro."
    „Aber wir können es nicht, Dorian. Das ist doch ein Teil der Prüfung.
    Wenn wir den Padmas helfen, dann verraten wir uns. Das Leben einiger Padmas ist unwichtig. Wir müssen zu Chakra. Nur das zählt."
    Swami verstand uns nicht, da wir deutsch sprachen. Ich wußte zwar nicht, wer der Anführer der Padma-Sekte war, doch mir war bekannt, daß sie auf der Seite des Guten standen. Unga und Don hatten ihnen geholfen. Olivaro hatte natürlich recht. Das Leben einiger Padmas war unwichtig - verglichen mit dem, was auf dem Spiel stand. Doch es widerstrebte mir, Unschuldige zu töten. „Vielleicht kann ich das Schlimmste verhindern", meinte Coco. „Warten wir einmal ab, was geschehen wird. Vielleicht ziehen sich die Padmas beim Anblick der Chakras zurück."
    Das Boot legte an, und wir stiegen aus.
    Swami und seine Leute gingen gemächlich auf die Pilgergruppe zu, die einem hochgewachsenen Padma lauschte. Er zeigte auf einen Gefährten. Dieser drehte sich um und ging rasch auf den Fluß zu.
    „Verstehst du etwas von der Unterhaltung, Olivaro?"
    „Der Padma hat ihnen erklärt, daß ihre Sekte die Kräfte des Geistes stärke. Und der menschliche Geist könne unglaubliche Dinge vollbringen. Husiar - das ist der Bursche, der zum Fluß geht - wird ihnen einen Beweis ihrer Fähigkeiten geben."
    Swami und seine Männer waren stehengeblieben. Neugierig blickte ich Husiar nach.
    „Was soll Husiar tun?" fragte Coco.
    „Er wird über den Ganges schreiten", sagte Olivaro.
    Husiar setzte den rechten Fuß vor und berührte die Wasseroberfläche, doch der Fuß sank nicht ein. Er zog den zweiten Fuß nach und stand auf dem Wasser.
    „Er muß über gewaltige telekinetische Fähigkeiten verfügen", sagte ich.
    Der Padma wandte den Pilgern lachend seinen Kopf zu und ging weiter. Es war ein unheimlicher Anblick. Husiar schwebte nicht über dem Wasser. Seine Füße berührten die Oberfläche und sanken sogar ein paar Zentimeter ein. Er schritt über den Ganges, als sei dieser ein Teppich.
    Die Pilger tuschelten miteinander, standen auf und gingen zum Fluß hinunter. Ein paar bückten sich und steckten die Hände in das Wasser. Sie schüttelten überrascht die Köpfe und schnatterten aufgeregt.
    Ich drehte den Kopf zur Seite, als sich Swami in Bewegung setzte und auf die Pilger zuging. Er schrie ihnen etwas zu.
    „Die Pilger sollen nicht auf die Padmas hören, schreit Swami", erklärte uns Olivaro. Ein paar Gläubige hatten sich umgedreht und sahen Swami böse an. „Die Padmas seien falsche Propheten, erklärt ihnen Swami gerade."
    Mein Blick wanderte wieder zu Husiar, der sich bereits in der Mitte des Flusses befand, sich lachend im Kreis drehte und die Arme hochriß. Doch plötzlich verzerrte sich sein Gesicht, und er stieß einen gellenden Schrei aus. Das Wasser unter seinen Füßen kochte wie Säure und warf Blasen. Verzweifelt fuchtelte er mit den Händen. Langsam versank er im Fluß.
    „Ich übersetze euch, was Swami schreit", sagte Olivaro. „Seht ihn an, den Heuchler, den Lügner! Es ist ein böser Zauber, den er angewandt hat. Seht, wie er im heiligen Fluß versinkt. So wird es allen Padmas ergehen."
    Husiar war bis zu den Brustwarzen im gurgelnden Wasser versunken. Verzweifelt schlug er mit den Armen um sich. Sekunden später hatte ihn der Fluß verschlungen. Das Wasser beruhigte sich wieder.
    Die Pilger nahmen den Padmas gegenüber eine feindselige Haltung ein. Drohend gingen sie auf die vier Padmas los, die sich zur Flucht wandten. Swami schrie den Pilgern, die stehenblieben etwas zu. Er selbst und seine Männer nahmen die Verfolgung der Flüchtenden auf, die auf eine kleine Ortschaft zuliefen.
    „Wir müssen ihnen folgen", rief Olivaro und rannte los.
    Coco und ich folgten ihm.
    Die Padmas hatten einen Vorsprung von etwa fünfzig Meter, der aber rasch kleiner wurde. Kurz bevor die Padmas das Dorf erreichten, teilten sie sich und liefen in verschiedene Richtungen davon.
    Ich folgte Swami, der einen Padma ansprang und ihn zu Boden riß. Bevor ich eingreifen konnte, hatte er einen Dolch gezogen und dem Padma in die Brust gestoßen.
    Hundert Schritte von mir entfernt, hatten zwei Chakras einen Padma gestellt. Sie erwürgten ihn.
    Von den anderen war nichts zu sehen. Olivaro kam langsam auf mich zu.
    „Wo ist Coco?" fragte ich, noch immer erschüttert.
    „Sie ist einem der Padmas gefolgt."
    Wahrscheinlich war sie in dem Dorf verschwunden, das ausgestorben wirkte.
    Swami zog seinen Dolch aus der Brust des Toten,
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