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120, rue de la Gare

120, rue de la Gare

Titel: 120, rue de la Gare
Autoren: Léo Malet
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empfehlenswerte Adaption von Jacques Tardi, 2 Bände mit zusammen 184 großformatigen Seiten, erschienen in der Edition Moderne.
    120, RUE DE LA GARE sollte nicht der Beginn einer Serie um den Detektiv Nestor Burma werden, aber es wurde eine Serie daraus. „Ich habe lange überlegt“, sagte Malet später in einem Interview, auf die Frage, wie er auf Nestor Burma gekommen war: „Einen Journalisten? Es gab schon Rouletabille. Einen Polizisten? Es gab schon Maigret... und abgesehen davon liebte ich diese Bullen nicht besonders. Einen Banditen? Es gab schon Arsène Lupin. Und so habe ich einen Privatdetektiv erfunden, weil er eine unabhängige Persönlichkeit darstellt. Ein Journalist ist vom Chef abhängig, ein Polizist von der Verwaltung... der Privatdetektiv ist nur von sich selbst abhängig. In gewisser Weise ist er ein Abenteurer, eine Figur am Rande der Gesellschaft, und das entspricht ja auch meinem Charakter.“
    Immer wieder wurde darauf hingewiesen, daß Nestor Burma und Malet identische Biographien haben. Sie sind gleich alt, haben eine anarchistisch-poetische Vergangenheit, kamen beide in deutsche Gefangenschaft (Malet allerdings auf Grund eines Versehens, er war nicht Soldat), rauchen Pfeife und haben einen Hang zu männermordenden Damen.
    „Sagen wir, ich bin ein kleiner Fetischist; ich liebe den Flitterkram und — um es offen zu sagen — die Frau als Objekt, wenn man so will. Aber ich möchte klarstellen, daß ich kein Chauvinist bin, daß ich, seitdem ich Frauen kenne, sie immer respektiere.“ Sagt Malet — auch Burma könnte solches zwischen den Zähnen hervorquetschen.
    Als Burma ins literarische Leben trat, gab es bereits Marlow und die Chandler-Romane. Malet legt aber Wert auf die Feststellung, daß Chandler erst 1946 ins Französische übersetzt wurde und er selbst kein Englisch spricht. Dennoch sind Parallelen kaum übersehbar.
    Malet erhielt für seine Burma-Romane (es erschienen im ganzen 2 6, siehe auch den Verlagshinweis am Ende dieses Buches) 1948 den 1. Preis für Kriminalliteratur, 1958 den Großen Preis des schwarzen Humors. Innerhalb der Burma Serie erschien auch ab 1953 die Reihe MALETS GEHEIMNISSE VON PARIS (siehe Verlagshinweis), die in diesem Verlag auf Deutsch vorliegt.
    Mit 120, RUE DE LA GARE beginnend, sollen jetzt jährlich zwei der frühen Burma Romane unter dem Reihentitel „ERMITTLUNGEN DES NESTOR BURMA“ veröffentlicht werden.

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