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120 - Der Fluch der stählernen Hände

120 - Der Fluch der stählernen Hände

Titel: 120 - Der Fluch der stählernen Hände
Autoren: A.F.Morland
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Freundschaftsdienst, Mr. Quentin«, sagte Sean Kohner. »Keiner hört es, keiner sieht es. Wir werden nie darüber reden.«
    »Ich werde in meinem Bericht auch erwähnen, daß Sie mich zu bestechen versuchten, Mr. Kohner«, sagte Quentin kühl. »Ich fürchte, das wird Ihnen eine Menge Ärger einbringen.«
    »Ist es zuwenig? Wieviel wollen Sie haben?«
    »Ich will gar nichts von Ihnen haben, Mr. Kohner. Ich dachte, Sie wüßten, daß man mich nicht bestechen kann.« Kohner verlor die Beherrschung, »Verdammt, das gibt es nicht. Jeder Mensch hat seinen Preis. Auch Sie!«
    »Kann sein, Mr. Kohner, aber den können Sie bestimmt nicht bezahlen.«
    ***
    Metallfinger! Die einzelnen Glieder waren mit kuppigen Gelenken verbunden und gingen in einen glatten, kalten Metallhandrücken über! Wie kam diese Hand hierher?
    Carolyn blickte zwischen den Fächern hindurch. Ihre Augen hatten sich inzwischen an die Dunkelheit gewöhnt. Sie vermochte Einzelheiten wahrzunehmen.
    Und jenseits des Regals stand jemand! Ein großer Mann, schwarz gekleidet. Vor seinen Augen glänzte etwas. Vielleicht war er Brillenträger. So genau konnte Carolyn das nicht sehen.
    Aber ihr fiel auf, daß sich seine Lippen öffneten. Er grinste und entblößte dabei weiße Zähne.
    Er hat die Scheibe eingeschlagen! schoß es dem blonden Mädchen durch den Kopf, und sie sah, daß er nicht nur eine Metallhand, sondern zwei hatte!
    Ein Krüppel? Ein Menschenhasser?
    Carolyn Cassidy versuchte die Nerven zu behalten. An den Wein dachte sie nicht mehr. Es ging ihr nur noch darum unversehrt aus diesem Keller zu kommen.
    Dieser Mann wollte sie nicht bloß zu Tode erschrecken, das fühlte sie. Der wollte mehr. Der war scharf auf ihr Leben! Deshalb ergriff sie die Flucht, aber Heathcote McShane war schneller als sie.
    Er schnitt ihr den Weg zur Treppe ab. Sie versteckte sich hinter einem Regal, doch er stöberte sie auf. Wieder rannte sie davon, und er folgte ihr, mit langsamen, bedächtig wirkenden Schritten, Carolyn schnappte sich eine Weinflasche und schleuderte sie ihm entgegen. Das Wurfgeschoß traf seine Schulter, fiel auf den Boden und zerplatzte.
    Intensiver Weingeruch verbreitete sich. Carolyn schleuderte die nächste Flasche - und noch eine… Sie räumte das halbe Regal ab. Wenn eine Flasche das Gesicht des Unheimlichen zu treffen drohte, hob er blitzartig die Hand und zerschlug sie.
    Erneut ergriff das blonde Mädchen die Flucht. Heathcote McShane jagte sie kreuz und quer durch den Keller, Sie stolperte, fiel gegen die Regale, hastete weiter, stürzte manchmal, kämpfte sich aber sofort wieder hoch und lief weiter.
    Um schneller laufen zu können, schüttelte sie die Schuhe von den Füßen, aber sie entkam dem grausamen Killer trotzdem nicht. Er trieb sie systematisch in die Enge.
    Als sie nicht mehr weiter wußte, schrie sie um Hilfe, doch der Hexer brachte sie schnell - und für immer - zum Schweigen.
    ***
    Casper Quentin betrat seine Wohnung, Er war mit sich zufrieden, Ihn widerten Männer wie Sean Kohner an. Männer, die meinten, sich alles »richten« zu können.
    Man schmiert ein bißchen mit Geld, und schon läuft die Chose so, wie man will. Aber nicht bei mir, dachte Quentin und hängte seinen Mantel in der Diele an den Garderobenhaken.
    Er war Junggeselle. Nicht aus Überzeugung, sondern weil es sich so ergeben hatte. Da war mal ein Mädchen gewesen, das ihm sehr viel bedeutet hatte.
    Er wollte sie heiraten, aber sie gehörte jener Minderheit an, die allergisch gegen einen Trauschein ist. Um Himmels willen - nur nicht die hochgelobte Freiheit aufgeben. Mit einem Mann Zusammenleben - okay. Aber in wilder Ehe, denn dann kann man jederzeit seine Siebensachen packen und gehen, wenn’s einem nicht mehr paßt.
    Jedenfalls rückte die Gute aus, als ihr Casper Quentin einen Heiratsantrag machte, und von diesem Schock hatte er sich bis heute nicht erholt.
    Er konnte sich nicht vorstellen, jemals wieder einer Frau einen Heiratsantrag zu machen. Der Zug war für ihn abgefahren, aber das stimmte ihn nicht traurig.
    Er brauchte dennoch nicht das Leben eines Mönchs zu führen. Es gab genügend Blumen, die darauf warteten, von ihm gepflückt zu werden.
    Er begab sich in die Küche und holte die Milch aus dem Eiskasten. Er füllte ein Glas und trank.
    Auf dem Weg ins Wohnzimmer formulierte er im Geiste seinen Bericht.
    Sean Kohner würde versuchen, die Sache mit Hilfe seiner Mafia-Freunde abzuschmettern, aber das würde ihm nicht gelingen. Gegen Fakten, die in
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