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120 - Der Fluch der stählernen Hände

120 - Der Fluch der stählernen Hände

Titel: 120 - Der Fluch der stählernen Hände
Autoren: A.F.Morland
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besser munkeln«, sagte Larry Huston, ein Küchengehilfe. »Als ich spitzkriegte, daß du ’nen Beaujolais brauchst, machte ich mich ganz schnell auf die Socken, um vor dir im Keller zu sein. Baby, bist du auch so scharf wie ich? Komm, laß es uns auf die schnelle miteinander machen. Danach geht uns die Arbeit gleich wieder flotter von der Hand.«
    »Ich hab’ nichts übrig für Quickies.«
    »Mehr Zeit ist nicht,«
    »Dann lassen wir es lieber ganz bleiben. Mir geben halbe Sachen nichts.«
    Er lachte dumpf. »Halbe Sachen sind immer noch besser als gar keine. Na komm schon. Ich muß in ein paar Minuten wieder in der Küche sein.« Er krabbelte sie aufgeregt ab, doch sie stieß ihn von sich.
    »Hör auf damit, sonst erzähle ich es Mr. Kohner.«
    »Ach, der kann mich mal.«
    »Er schmeißt dich raus.«
    »Ich kriege überall ’nen besseren Job«, behauptete Larry Huston. »Verdammt, wieso bist du so verklemmt?«
    »Ich hab’ nichts gegen Sex, aber es muß zur richtigen Zeit passieren«, sagte Carolyn.
    »Wie wär’s damit nach Feierabend?«
    »Da bin ich zu müde«, antwortete Carolyn. »Du kannst dein Glück ja woanders versuchen,«
    »Ich hab’ mir nun mal aber dich in den Kopf gesetzt. Bist du morgen vormittag auch zu müde?«
    »Nein.«
    »Läßt du mich ein, wenn ich zaghaft an deiner Tür klingle? Oder läßt du mich wie einen Idioten draußen stehen?«
    »Ich denke, ich werde dich einlassen«, sagte Carolyn schmunzelnd.
    »Dann lassen wir’s mal so richtig rauschen, Süße. Ich bringe noch ein paar Joints mit, dann rauchen wir uns ein und gehen auf einen ganz irren Trip. Mann, wird das ein Erlebnis. Jetzt muß ich aber zurück in die Küche.«
    Er stürmte davon und die Kellertreppe hinauf.
    »Bring das mit dem Licht in Ordnung!« rief sie ihm nach.
    »Später«, gab er zurück. »Jetzt hab’ ich keine Zeit.«
    Oben fiel die Tür zu.
    Carolyn Cassidy ging weiter. Den Schock von vorhin hatte sie überwunden, ihr Herz schlug wieder völlig normal.
    Regal Nummer vier, Nummer fünf…
    Carolyn blieb stehen und stellte den Tragekorb ab. Sie tastete nach den Weinflaschen, nahm zwei von der Ablage, stellte sie in den Korb, nahm die nächsten zwei… Beim drittenmal fühlten ihre Finger etwas, das nicht aus Glas war.
    Kein Glas!
    Metall!
    Und keine Flasche, sondern eine Hand!
    Eine Metallhand!
    ***
    »Hören Sie, Mr. Quentin«, sagte Sean Kohner in seinem luxuriös ausgestatteten Büro zu dem Mann vom Gesundheitsamt. »Können wir nicht vernünftig miteinander reden? Ich schätze Menschen, die ihren Job so ernst nehmen wie Sie. Wir geben uns hier alle die größte Mühe, das müssen Sie mir glauben. Schließlich hat mein Lokal einen guten Ruf zu verlieren. Ich kaufe das beste Fleisch, den frischesten Fisch, importiere die Früchte selbst, wie Sie wissen. Aber leider - oder Gott sei Dank - sind wir alle nur Menschen, und Menschen machen nun mal ab und zu Fehler.«
    »Meine Aufgabe ist es, sie zu finden«, bemerkte Quentin trocken. Er strich sich ungeduldig mit der Hand über das wirre brünette Kraushaar und zog anschließend mit dem Zeigefinger die breite Linie seines sorgfältig gestutzten Oberlippenbarts nach.
    »Niemand bewältigt diese Aufgabe besser als Sie«, sagte Sean Kohner, auf dessen Stirn kleine Schweißperlen glänzten. »Ich habe die allergrößte Hochachtung vor Ihnen, aber könnten Sie nicht… Ich meine…«
    Casper Quentin ließ ihn eiskalt abblitzen. »Nein.«
    Kohner lachte gekünstelt. »Es ist doch nichts Weltbewegendes passiert. Sie haben im ungeschälten Reis irgendwo ein Viech gefunden. Denken Sie, ich hätte ihn so unseren Gästen vorgesetzt?«
    »Sie wissen, daß ich es melden muß.«
    »Heiliger Strohsack, wozu all die Zwänge in unserem Leben? Wir müssen dies, wir müssen das. Unentwegt schnüren wir uns ein. So lange, bis wir schon nicht mehr richtig atmen können. Sie könnten die Sache mit der Kakerlake doch leicht in Ihrem Bericht zu erwähnen vergessen. Wie ich schon sagte: Wir sind alle nur Menschen. Ich würde mir Ihre Vergeßlichkeit auch etwas kosten lassen.«
    Kohner zückte sein Scheckbuch und überlegte, wie hoch er die Summe ansetzen mußte. Casper Quentin galt als unbestechlich, also durfte der Betrag nicht zu niedrig sein, sonst fühlte Quentin sich unterschätzt und beleidigt, Zuviel wollte Kohner aber auch nicht ausgeben.
    Er entschied sich für fünftausend Dollar und schob dem Mann vom Gesundheitsamt den Scheck über den Schreibtisch zu.
    »Für einen kleinen
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