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1199 - Der Prinz und der Bucklige

Titel: 1199 - Der Prinz und der Bucklige
Autoren: Unbekannt
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Aus der zerstörten Konsole stieg dichter, grünlicher Qualm in die Höhe. Unheimlich schnell verbreitete er sich durch den gesamten Raum.
    Parwondov bekam die erste Dosis. Er fuhr sich mit den Händen zum Hals. Sein Gesicht verzerrte sich zu einer panikerfüllten Fratze. Er gab ein hustendes Röcheln von sich, dann brach er bewußtlos zusammen.
    Quartson folgte ihm wenige Sekunden später. Halmsew kam nicht einmal fünf Schritte weit, dann holten auch ihn die Dämpfe ein.
    Das Triumvirat der Armadaschmiede war ausgeschaltet.
     
    *
     
    Ein Kommando von Armadamonteuren, von Nachor reaktiviert, hatte die Zentrale gesäubert und die Schäden behoben. An der großen Konsole, von der aus Halmsew, Parwondov und Quartson ihre üblen Machenschaften ins Werk gesetzt hatten, saßen jetzt Perry Rhodan und der Armadaprinz. Vor einer Stunde hatte der Terraner die neun Gefangenen in Empfang genommen. Es war ein Wiedersehen voller Jubel und Tränen gewesen.
    Zwei Teilnehmer der Loolandre-Patrouille würden nie mehr zurückkehren: Alaska Saedelaere und Clifton Callamon. Der Verlust der Freunde ließ Perry den Triumph der vergangenen Stunde in weniger glänzendem Licht erscheinen. Carfesch, so erfuhr er, hatte die Patrouille wohl überstanden, sich dann jedoch auf eigene Faust aus dem Staub gemacht. Ihn, so durfte man hoffen, würde man wiedersehen.
    Nachor hatte darauf bestanden, daß die ehemaligen Gefangenen sich unverzüglich in die Obhut der Medotechniker begaben. Die letzten Nachwirkungen des Wettness-Schocks sollten beseitigt werden. Perry hatte sich nur ungern so rasch wieder von den Freunden getrennt, aber das Argument des Prinzen war vernünftig.
    Nachors Auge leuchtete frohgemut.
    „Die Lage ist stabilisiert", sagte er. „Stabilisiert auf dem niedrigsten Energieniveau: Alles ruht. Nur noch die beiden Transmittersysteme und lebenswichtige Funktionen wie Energieversorgung, Nahrungsproduktion und -verteilung, Klimatisierung und Ähnliches werden aufrechterhalten. Parwondov, Halmsew, Quartson und Losridder-Orn sind in sicherem Gewahrsam. Die übrigen Armadaschmiede, und vor allen Dingen die Torkroten, finden sich in Auffanglagern ein. Losridder-Orn hat einen Befehl an die Barbarenflotte erlassen, daß sie sich nicht von der Stelle zu rühren und sich jeglicher Feindseligkeit gegenüber der Galaktischen Flotte zu enthalten hat. Losridder-Orn besitzt Autorität. Man wird ihm gehorchen."
    „Ist die BASIS benachrichtigt?" fragte Perry.
    „Ich habe eine Relaiskette erstellen lassen, mit der du dein Schiff erreichen kannst." Das Auge des Prinzen lächelte. „Das Benachrichtigen magst du selbst besorgen."
    Perry sah nachdenklich vor sich hin. Er würde Tage brauchen, um all das zu verarbeiten, was er in den vergangenen Stunden erlebt hatte.
    Er trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte der Konsole.
    „Du hast also wirklich den Symbionten dazu gebracht, daß er sich gegen seine Herren erhebt."
    „Das war einfach", wehrte Nachor ab. „Im Innern des Symbionten waren viele Einzelbewußtseine schon wieder zu selbständigem Denken übergegangen. Die Erinnerung setzte ein. Sie wußten, daß die Armadaschmiede ein häßliches Verbrechen an ihnen begangen hatten. Es bedurfte nur eines geringen Anstoßes. Der Symbiont wird uns wertvolle Dienste leisten, sobald wir uns daranmachen, im Loolandre normale Zustände wiederherzustellen."
    Perry Rhodan schüttelte den Kopf wie einer, der vergebens versucht, Unfaßbares zu begreifen. Dann sah er auf und musterte den Prinzen mit forschendem Blick.
    „Wer bist du eigentlich?" fragte er.
    „Ich bin der Sohn des Saddreykaren", antwortete Nachor lächelnd.
    „Was ist ein Saddreykare? Wer ist der Bucklige? Ist er wirklich mit dir verschmolzen.
    Und wo, zum Teufel, steckt Ordoban?"
    Nachor erwiderte seinen Blick. Er wirkte nachdenklich.
    „Meine Erinnerung ist vollständig.
    Ich werde dir eine Geschichte erzählen, eine lange und schier unfaßbare Geschichte.
    Aber nicht hier, sondern an Bord der BASIS, wo wir mehr Zuhörer haben. Es ist die Geschichte Ordobans und der Endlosen Armada."
    Er machte eine kurze Pause. Das Lächeln war aus seinem Auge verschwunden. Sein Blick war ernst, fast traurig.
    „In gewissem Sinn, mußt du verstehen, bin ich Ordoban."
     
    ENDE
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