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1195 - Krisenherd Andro-Beta

Titel: 1195 - Krisenherd Andro-Beta
Autoren: Unbekannt
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sauer, was?" Die Kopfschmerzen ebbten ab, und ich fühlte mich etwas besser.
    „Ich bin gespannt, was sie mit uns machen."
    „Mach dir keine falschen Hoffnungen, Kelly. Sie sind außer sich vor Wut. Sie bringen uns um."
    „Soweit sind wir noch lange nicht."
    „Das Heiligtum von Kraghor ist das Geheimnis eines kleinen Stammes", dröhnte es in Kraahmak aus verborgenen Lautsprechereinheiten auf uns herab. „Es war ein wohlbehütetes Geheimnis. Wer hat es dir verraten?"
    Der geschuppte Koloß richtete seine Worte offenbar nur an Throim Barx. Konnte er unterscheiden, daß dieser ein Tefroder, ich aber ein Terraner war?
    „Ich weiß es nicht", erklärte der Tefroder. „Diese Frage hätte Stethor Thuff dir beantworten können, aber ihn habt ihr getötet."
    Er log. Mir gegenüber hatte Stethor Thuff behauptet, er habe davon geträumt und erst an den Wahrheitsgehalt dieses Traumes geglaubt, nachdem Throim Barx ihm von einem absolut identischen Erlebnis berichtet hatte. Ich wußte es von ihnen beiden, und ich war überzeugt davon, daß man ihnen die Informationen über das Heiligtum auf psionischem Weg zugespielt hatte.
    „Wie konntet ihr es wagen, nach den Schätzen des Heiligtums zu greifen?" fragte der Maahk.
    „Es war unsere letzte Chance", eröffnete Barx ihm.
    „Die letzte Chance? Wie soll ich das verstehen?"
    „Uns war klar, daß wir keine Aussichten mehr auf die Steine haben, wenn der Krieg erst einmal begonnen hat."
    „Du sprichst von Krieg? Was für einen Krieg meinst du?"
    Die Antwort Throim Barxs überraschte nicht nur den Maahk, sie holte mich geradezu von den Füßen.
    „Ich spreche von dem Krieg, den wir Tefroder in diesen Tagen gegen die Maahks beginnen werden, und im Verlauf dessen wir sämtliche Stützpunkte und Siedlungen auf den Methanplaneten vernichten werden. Nur einer von uns kann in diesem Teil des Universums leben. Maahks oder Tefroder. Wir werden dafür sorgen, daß Andromeda von euch gesäubert wird."
    Er ist verrückt geworden! dachte ich.
    Aber ich wußte, daß es nicht so war. Throim Barx hatte nicht den Verstand verloren. Er wußte genau, was er sagte.
    So unglaublich es klang, so unfaßbar es war - wir standen am Vorabend eines Krieges zwischen den Tefrodern und den Maahks.
     
    *
     
    Wenigstens 300 Vertreter der verschiedenen Völker der Galaxis hörten Reginald Bull zu, als er im Sitzungssaal der MUTOGHMANN SCERP das Wort ergriff, um das GAVÖK-Forum über die Vorgänge auf der Hundertsonnenwelt zu informieren.
    „GAVÖK-Schiffe können sich der Hundertsonnenwelt nur noch bis auf 500 Lichtjahre nähern", begann er. „An dieser Grenze operiert das Element der Kälte. Außerdem existiert wieder ein Hypersperrfeld."
    Seine Worte lösten eine erhebliche Unruhe im Forum aus, obwohl die Tatsache den meisten GAVÖK-Mitgliedern bereits bekannt war, daß die Welt der Posbis zur Operationsbasis des Dekalogs geworden war.
    „Die Posbis sind Werkzeuge des Dekalogs geworden", fuhr Bully fort.
    „Zugleich steht fest, daß die Hundertsonnenwelt als Chronofossil ausgeschaltet worden ist."
    „Völlig richtig", rief der Posbi, der als Beobachter der Hundertsonnenwelt im Sitzungssaal anwesend war.
    Reginald Bull ging schweigend über diesen Zwischenruf hinweg. Der Verlust der Hundertsonnenwelt wog schwer, und die GAVÖK stand vor der wohl schwersten Belastungsprobe ihrer Geschichte. Jetzt mußte sich zeigen, wie groß die Bereitschaft der verschiedenen Völkerschaften zur Solidarität war. Die Bedrohung durch den Dekalog war umfassend.
    „Wir müssen zusammenstehen", fuhr der rothaarige Terraner fort. „Gemeinsam müssen wir uns dieser Gefahr entgegenstemmen. Deshalb bitte ich alle Mitglieder unserer Organisation, weitere Schiffsverbände zur Verfügung zu stellen, damit wir die Chronofossilien wie Terra, Arkon, die Eastside und weitere Welten, die wahrscheinlich als Chronofossilien anzusehen sind, abschirmen können."
    Er blickte in die Runde. Die Augen der Delegierten waren auf ihn gerichtet, und er las Zustimmung in ihnen. Neu-Arkoniden, Akonen, Springer, Aras, Überschwere, Antis, Plophoser, Oxtorner, Epsaler, Unither, Ferronen und die vielen anderen Vertreter der GAVÖK-Völker waren sich ihrer Verantwortung bewußt.
    „Ich bitte, meinem Büro die Anzahl der Raumschiffe bekanntzugeben, die jeder zur Verfügung stellen kann, damit wir entsprechende Schutzflotten zusammenstellen können."
    Reginald Bull verließ das Rednerpult und wandte sich dem Ausgang zu. Der Applaus bestärkte ihn
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