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1193 - Gestern ist heute

Titel: 1193 - Gestern ist heute
Autoren: Unbekannt
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aus.
    Im Kampf um die Freiheit des Urplasmas hatte Perry Rhodan seinerzeit eine schwere Niederlage hinnehmen müssen. Er hatte versagt.
    Heute, keine zweitausend Jahre später, würden die Mächte des Chaos die Früchte dieses Versagens ernten.
    Er, Kazzenkatt, Zeroträumer, Schizomoralist und Element der Lenkung - er würde die Ernte einfahren.
    Inmitten der Holoprojektion, vor dem düsteren Hintergrund des Leerraums, entstand das Abbild eines massiven Körpers. Der Bordcomputer zeichnete zur optischen Unterstützung einige Linien, die den eiförmigen Umriß des Gebildes deutlich machten: Seine Außenhülle war so schwarz und fugenlos, daß jede andere Art der Darstellung gegen die Dunkelheit des Alls ausgeschlossen blieb.
    Zahlenwerte leuchteten auf und beschrieben die Ausdehnung des Objekts. Die Länge betrug 95 Kilometer, und in der Breite maß es an der dicksten Stelle fast 70 Kilometer.
    Kazzenkatt hob zufrieden einen Arm.
    MASCHINE DREI war eingetroffen.
    An Bord befanden sich mehrere Tausendschaften Chronimale.
    Damit konnte die Aktion in ihre entscheidende Phase treten.
    Einen Moment überlegte Kazzenkatt, ob er sich persönlich auf die MASCHINE DREI begeben sollte, doch schließlich entschied er sich dagegen. Mitunter irritierte ihn die kalte Nüchternheit, die auf den Raumern der Anin An, des Elements der Technik, herrschte. Den Einsatz konnte er von der PRIMAT DER VERNUNFT aus ebensogut leiten, wenn nicht sogar effektiver.
    Mit einem Gedankenbefehl veranlaßte er den Computer, eine Funkverbindung zum Techno-Schiff zu schalten. Kurz darauf stabilisierte sich ein neues Hologramm, das einen Ausschnitt der Leitzentrale von MASCHINE DREI zeigte. Kazzenkatt musterte die mit hochglänzendem Metall verkleideten Wände und beobachtete das verwirrende Spiel farbiger Anzeige- und Kontrollsymbole auf den zahlreichen Datenmonitoren. Im Hintergrund öffnete sich der Raum zu einer gewaltigen Halle, wo die riesigen Blöcke von Sextadim-Aggregaten und Umformerbänken emporragten. Mehrere unterschiedlich geformte Anin An bewegten sich emsig zwischen den Maschinen hindurch.
    Eines der Modelle kurvte jetzt schwebend in die Zentrale hinein.
    Es war ebenfalls eiförmig, nicht ganz anderthalb Meter lang und knapp 90 Zentimeter durchmessend. In der Mitte besaß es einen Ring mit zehn für unterschiedliche Verwendungszwecke konstruierten Extremitäten. Es stoppte seinen Flug kurz vor den Linsen der Aufnahmeoptik und verharrte dort.
    „1-1-Monorg", vernahm Kazzenkatt. „Du hast mich rufen lassen."
    Er lauschte dem Klang der Worte nach. Gewöhnlich erfolgte die Verständigung mit den Elementen des Dekalogs auf psionischer Basis. Was er jetzt akustisch hörte, war die künstliche Stimme eines Mental-Translators. Inmitten grüner Formenergie, holografischer Darstellungen und gedanklicher Kommunikation vermittelte sie ihm den wohltuenden Eindruck lange vermißter Gegenständlichkeit.
    „Die Pläne sind dir bekannt", sagte Kazzenkatt in seiner hellen Sprechweise. „Ist die MASCHINE DREI einsatzbereit?"
    „Natürlich", erwiderte 1-1-Monorg. „Die Ladekapazitäten stehen zur Verfügung. Unterbringung, Versorgung und Überwachung des Plasmas sind gesichert. Es dürfte nicht zu Zwischenfällen kommen.
    Der Austausch wird ebenso reibungslos vonstatten gehen wie der Transport zur Basiswelt BRÜTER."
    „Und die Chronimale?"
    „Sie warten auf den Einsatz. Manche sind ungeduldig und erzeugen willkürlich Zeitverschiebungen an Bord. Wir haben sie jedoch unter Kontrolle. Ohne deine Lenkung können sie nicht viel Schaden anrichten."
    „Ich weiß das", entgegnete Kazzenkatt abweisend. „Du kannst die Schleusen öffnen, 1-1-Monorg. Die Aktion beginnt."
    Die Übertragung aus der MASCHINE DREI brach ab. Die holografische Darstellung des umgebenden Weltraums erlosch ebenfalls. Kazzenkatt sandte mehrere Gedankenimpulse an das Steuergehirn seines Schiffes. Der Computer der PRIMAT DER VERNUNFT reagierte ohne Verzögerung. Der Sessel aus grüner Formenergie bildete sich zurück; eine flache Mulde entstand, die Kazzenkatts Körper stützend aufnahm.
    Er konzentrierte sich. Die Chronimale waren tierhafte Wesen ohne Eigenbewußtsein und ohne Intelligenz. Als Element der Zeit handlungsfähig wurden sie nur im Kollektiv, und selbst dann bedurften sie Kazzenkatts ständiger Kontrolle.
    Mit einer kurzen Willensanstrengung glitt er in den Zerotraum.
    Sein Geist stob hinaus ins All. Hinter ihm blieb die PRIMAT DER VERNUNFT zurück, ein grün leuchtendes
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