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119 - Der Diamantendolch

119 - Der Diamantendolch

Titel: 119 - Der Diamantendolch
Autoren: Dämonenkiller
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befand sich in dem Bündel, das er auf dem Rücken trug. Gnostische Gemmen und ein paar Dämonenbanner gehörten dazu. Hauptsächlich vergieß sich Unga im Kampf gegen die dämonischen Mächte auf seinen aus Tierknochen geschnitzten Kommandostab, einen magischen Gegenstand, der als Waffe und für viele andere Zwecke benutzt werden konnte.
    Am zweiten Tag knurrte Ungas Magen. Am Mittag stahl der Cro Magnon sich davon, zu einer kleinen Ansiedlung, wo er ein umfangreiches Essen, bestehend aus Hammelfleisch, Salaten und Früchten, verzehrte. Es kostete ihn nur ein paar Rupien. Ein Spottpreis, aber die armen Bauern waren froh über das Geld. Unga nahm für Don Chapman, der auf ihn wartete, genug zum Essen mit und versorgte sich noch mit Proviant.
    Nach der Mahlzeit fühlten der Cro Magnon und der Zwergmann sich gleich viel besser. Sie hatten die anderen Pilger bald wieder eingeholt. Der Weg durch das hügelige Hochland und den Dschungel war beschwerlich. Die Sonne stach heiß vom Himmel herab, die Pfade waren schmal und oft steinig.
    Um die Strecke nach Ajanta in drei Tagen zu schaffen, mußten die Pilger tüchtig marschieren. Es gab bald Fuß kranke und Ausfälle. Zwei ältere Frauen mußten auf Bahren getragen, andere Pilger gestützt werden. Padmas waren nicht unter den zusammenbrechenden Leuten, die es fertigbrachten, auf glühenden Kohlen zu laufen oder sich mit Messern und Nadeln zu durchbohren, ohne Wunden davonzutragen, konnten die Strapazen eines solchen Marsches nichts anhaben. Unga und Don Chapman hatten gesehen, wie die Padmas mit ihren geistigen Kräften Menschen in der Luft schweben und Felsblöcke hatten fliegen lassen. Die parapsychische Kraft des trainierten Geistes eines fortgeschrittenen Padma-Sahdu war eine starke Macht.
    Auch dieser Tag verging. In der Nähe eines Dorfes schlugen die Pilger am Waldrand ihr Lager auf. Auf kleinen Feuern wurde gekocht.
    Unga, Reena und Don Chapman bildeten eine kleine Gruppe für sich. Reena bereitete ihre vegetarische Kost zu, und Unga briet eine Hammelkeule. Das Fett tropfte ins Feuer, daß es zischte. In den Bäumen zwitscherten Vögel, und über das Lager strich eine Schar Krickenten mit rauschendem Flügelschlag.
    Ein Mungo, einer jener katzenartigen Schlangenvertilger, kam in Ungas Nähe und setzte sich auf die Hinterbeine. Er war zutraulich und schaute ganz so drein, als wollte er auch ein Stück von dem Braten.
    Unga schnitt ihm ein wenig halbrohes Fleisch von der Hammelkeule herunter und warf es ihm hin. Der Mungo fraß es, kam näher und leckte mit der Zunge über seine hundeartig vorstehende Schnauze. Er hatte ein grauschwarz-gestreiftes Fell.
    „Such dir irgendwo eine Schlange!" sagte Unga. „Bin ich vielleicht dein Ernährer?"
    Der Mungo schielte zu Don Chapman hin, und der Zwergmann legte die Hand an den Griff seiner Miniaturpistole. Für ihn war der Mungo genauso ein Raubtier, wie ein Tiger für einen normal gewachsenen Menschen.
    „Hau ab!" sagte Unga zu dem Mungo. „Du hast dein Essen bekommen. Jetzt verschwinde! Mein Freund ist nichts für dich."
    Er hob eine Hand und machte eine Bewegung. Der Mungo entwischte in den Wald.
    „Gott sei dank!" sagte Don Chapman. „Das Biest hat mich wie einen Sonntagsbraten angesehen. So ein Mungo, der es mit einer ausgewachsenen Königskobra aufnimmt, hat auch vor mir keine Angst." Unga wollte etwas Belangloses antworten. Da sah er, wie Reena ihre Kasserolle mit Blätterspitzen, Beeren, Kräutern und Wurzeln ins Feuer fallen ließ. Die schöne Inderin mit dem strahlendgelben Gewand saß vollkommen starr da. Der Blick ihrer großen Augen richtete sich in weite Fernen und wurde vollkommen ausdruckslos. Reenas Gesicht war eine starre Maske. Etwas oder jemand hatte sie in Trance versetzt.
    Die vegetarische Suppe, die Reena sich hatte zubereiten wollen, verbrannte im Feuer und verbreitete einen würzigen Duft. Es zischte, und Rauch stieg auf.
    „Reena!" sagte Unga halblaut. „Was hast du?"
    Ein paar von den Pilgern waren aufmerksam geworden. Einige riefen etwas auf hindi, der indischen Hauptsprache herüber, und Männer und Frauen umringten Reena. Es mußten alles Padma-Anhänger sein. Sie zeigten keine Überraschung.
    Reena begann zu sprechen - abgehackte Wortfetzen in englisch und indischen Sprachen und Dialekten. Unga bekam nur einen Teil mit; aber so viel erkannte er, daß Reena sich nicht im Bann einer fremden, dämonischen Macht befand. Sie war in einen geistigen Kontakt mit Mitgliedern der Padma-Sekte
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