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119 - Der Diamantendolch

119 - Der Diamantendolch

Titel: 119 - Der Diamantendolch
Autoren: Dämonenkiller
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Er konnte ein paar Schüsse mit seiner Miniaturpistole abgeben, aber die kleinkalibrigen Kugeln machten dem Tiger nichts aus. Sie bestanden zwar aus geweihten Silber, doch ihre Magie nutzte nichts bei dem Tiger, der aus einem anderen Kulturkreis stammte; ebensowenig, wie Weihwasser oder ein christliches Kreuz einen Dämonen der mohammedanischen Welt zu beeindrucken vermochten. Auch die Dämonenbanner, die Unga in den Taschen seiner leichten Tropenjacke trug, konnten bei dem Tiger nichts ausrichten. Der Cro Magnon war ganz auf seine Körperkräfte und seine Gewandtheit angewiesen.
    Es war ein furchtbarer Kampf. Ungas Kleider hingen in Fetzen herunter. Verheilte Wunden und Schrammen, die er bei den Kämpfen im Kailasanath-Tempel davongetragen hatte, brachen wieder auf.
    Unga umklammerte den Hinterleib des großen Tigers mit den Schenkeln und verhakte die Beine ineinander, damit ihm der Tiger mit seinen Krallen nicht den Leib aufreißen konnte. Er hatte den muskulösen linken Arm um den Nacken des Bestie geschlungen und seinen Kopf neben ihrem.
    Der Tiger wollte Unga abschütteln. Der Cro Magnon klammerte sich an ihn und preßte ihn mit den Schenkeln die Gedärme zusammen. Die Bestie fauchte und brüllte. Der Cro Magnon knurrte und stieß hallende Kampfschreie aus.
    Mensch und Tier wälzten sich über den Boden. Dürre Äste brachen krachend unter ihrem Gewicht. Rudra der Tiger war ungeheuer stark. Aber der Cro Magnon ließ nicht locker. Seine Kampfinstinkte waren voll entfesselt.
    Kein zivilisierter Mensch hätte so mit dem Tiger zu ringen vermocht. Aber Unga war ein Mann aus der Steinzeit, ein Jäger, der selbst dem riesigen Höhlenbären, gegen den der Grizzly ein Schoßtier war, die Stirn geboten hatte.
    Unga grub die Zähne in den Hals des Tigers, als der ihn zu beißen versuchte. Der stinkende Atem der Bestie schlug ihm ins Gesicht. Dann stieß der Cro Magnon mit dem Kommandostab zu und bohrte dem Tiger die Spitze in die Seite.
    Die Bestie brüllte auf, wütend erst, dann schmerzerfüllt und schließlich kläglich. Immer wieder stieß der Cro Magnon mit dem Kommandostab zu, wie in einem Rausch. Er ließ nicht locker, als der Tiger sich im Todeskampf aufbäumte, zuckte und ihn zerreißen wollte. Erst als die Bestie völlig reglos dalag, als er spürte, daß mit dem Leben auch das dämonische Karma aus ihrem Leib gewichen war, erhob sich Unga.
    Furchtbar sah er aus. Er hatte jedoch nur kleinere Wunden und Schrammen am Körper. An ein paar Stellen hing die Haut in Fetzen herab. Sein Gesicht, gerötet von der mörderischen Anstrengung, war wie mit Blut übergossen.
    Unga setzte den Fuß auf den Nacken der getöteten Bestie und reckte den blutigen Kommandostab gen Himmel. Der Siegesschrei des Kämpfer aus der Steinzeit ließ Uri Lüthi und die Chakras erzittern.
    Sie wollten ihren Augen nicht trauen, als sie sahen, daß Unga den Tiger besiegt hatte, nun mit seinem Kommandostab bewaffnet. Kein anderer Mensch auf der Welt hätte das vermocht.
    „Uri Lüthi!" schrie Unga. „Jetzt zu dir! Ich breche dir das Genick mit bloßen Händen!"
    Der Großwildjäger war gewiß kein Feigling, aber er hatte gesehen, was Unga mit dem Tiger gemacht hatte. Als der Cro Magnon auf ihn losging, rannte er, was er konnte.

    Unga verfolgte Uri Lüthi nicht gleich. Er wollte den Padmas zu Hilfe eilen. Aber das war nicht mehr nötig. Zwei Padmas und ein Chakra hatten bisher in diesem geistigen Kampf ihr Leben verloren und lagen auf dem Boden. Ihre Herzen waren stehengeblieben, oder ein Gehirnschlag hatte sie getötet. Nachdem der Tiger tot und Uri Lüthi geflüchtet war, sanken die Chakras gleich reihenweise tot zu Boden. Es war, als wäre das Rückgrat ihres Widerstandes gebrochen; oder als hätte die Macht sie verlassen, die sie bisher unterstützt hatte. Nur wenige entkamen in den Dschungel.
    „Unga!" rief Don Chapman. „Es ist unglaublich, daß du den Tiger getötet hast. Ich hatte keinen Cent mehr für dein Leben gegeben."
    „Der Tiger ist tot, aber damit ist die Gefahr noch längst nicht vorbei", sagte der Cro Magnon laut. „Wir müssen verhindern, daß Uri Lüthi in den Ravana-Tempel eindringt und den Karma-Diamanten holt. Wir dürfen uns nicht aufhalten. Los, weiter!"
    Der Cro Magnon trieb die Padmas an und hetzte sie vorwärts. Obwohl er gerade erst den fürchterlichen Kampf mit dem Tiger bestanden hatte, rannte er im Dauerlauf. Ein paar von den Padmas blieben zurück.
    Reena war zäher und durchtrainierter, als man bei ihrer
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