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119 - Der Diamantendolch

119 - Der Diamantendolch

Titel: 119 - Der Diamantendolch
Autoren: Dämonenkiller
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um schneller zum Ravana-Tempel gelangen zu lassen als zu Fuß?" fragte Unga die beiden Gurus. „Wenn ihr Menschen und sogar tonnenschwere Steine in der Luft schweben lassen könnt, könnt ihr uns dann nicht auch zu dem Tempel hinversetzen?"
    „Wir könnten dich und deinen kleinen Begleiter ein paar hundert Meter weit durch die Luft transportieren", antwortete der eine Guru, „aber das würde nichts nützen. Beeilt euch, im Namen Padmas!"
    Die zwanzig Padmas marschierten schon ab. Daß in der großen Höhle eine fast vollkommene Stille herrschte, machte die Dramatik der Situation noch deutlicher. Unga sah, daß einem dürren Sannyasin, der auf einem Nagelbrett saß, der Schweiß über den nackten Körper lief. Die Konzentration, die dieser Mann aufbringen mußte, strengte ihn derart an. Auch Meditation zehrten an der Substanz; die Gurus, Yogins und Sannyasin waren nicht deshalb so mager, weil sie zu wenig Nahrung zu sich nahmen.
    Unga, Reena und Don Chapman verließen mit den zwanzig Padmas die Tempelhöhle. Die Padmas in der Höhle boten all ihre psychischen Kräfte auf, um die Chakras auf transzendentaler Ebene anzugreifen.
    Gewiß war schon ein unbarmherziges Ringen im Gange. Aber entscheiden würde sich alles - da es diese Welt betraf - auf der Erde. Unga oder der Auserwählte der Chakras, der noch nicht einmal bekannt war - einer von ihnen mußte den Sieg davontragen. Und einer die Niederlage erleiden.

    Im Eilmarsch hetzten Unga und Don Chapman mit den Padmas-Sadhu durch den Dschungel. Sie marschierten über Hügel, mußten Sumpftümpel und dichtes Gestrüpp umgehen. In Luftlinie mochte der Weg zehn Kilometer betragen, zu Fuß waren bestimmt fünfzehn oder noch mehr zurückzulegen. Der Schweiß brach dem Cro Magnon und den andern in der schwülen Dschungelluft aus und durchnäßte ihre Kleider.
    „Seid auf der Hut!" mahnte Unga. „Die Chakras werden uns gewiß angreifen."
    Er behielt recht. Sie hatten die Hälfte des Weges zurückgelegt, als ein Schatten über die auseinandergezogene Gruppe der Marschierenden fiel. Große Schwingen rauschten in der Luft; es sauste und brauste; ein krächzender Schrei war zu hören.
    Unga wirbelte herum. Er sah etwas, was einem Schatten und einem Vogel glich, eine Kreatur, die nicht von dieser Welt war. Leere dunkle Augen glotzten ihn an, und ein Schnabel wurde weit aufgerissen.
    Der Schattenvogel hatte eine Flügelspannweite von drei Metern. Seine Klauen ergriffen einen aufschreienden Padma-Anhänger und rissen ihn mit in die Lüfte. Es ging so schnell, daß keiner etwas unternehmen konnte.
    Der Schattenvogel, von Ravanas dämonischem Karma beseelt, schraubte sich in die Lüfte. Als er etwa hundert Meter hoch war, über den Wipfeln der Dschungelbäume, ließ er den Padma fallen.
    Der Mann brüllte, bis sein Körper auf dem Boden aufschlug. Und wieder jagte der Schattenvogel herunter.
    „Padma, Padma, Padma!" intonierten die Padma-Sadhu, verschränkten die Arme vor der Brust und konzentrierten sich.
    Don Chapman hatte seine Miniaturpistole hervorgerissen.
    „Padma bringt allein auch nicht alles zustande!" sagte Unga grimmig.
    Der Cro Magnon nahm seinen Kommandostab. Er war vierzig Zentimeter lang und aus einem eisenharten Knochen eines Urwelttieres geschnitzt. Unga schaute dem Schattenvogel entgegen. Er hatte die Sonne im Rücken und benutzte die Öffnung am Ende des Kommandostabs wie ein magisches Brennglas. Auf diese Weise bündelte er die Sonnenstrahlen, und sein Wille lenkte sie.
    Der Schrei des Schattenvogels erklang, das Rauschen seiner Schwingen wurde zum Brausen.. Die Krallen vorgereckt, stürzte er herunter. Die geistige Kraft der Padmas konnte ihn nicht stoppen. Gewiß wurde sie durch die Chakras abgeblockt und geschwächt.
    Unga spürte ein Prickeln in seiner Hand, die den Kommandostab hielt. Er wußte, daß dieser mit magischer Kraft und umgewandelten Sonnenstrahlen aufgeladen war.
    „Jetzt!" sagte der Cro Magnon, und sein Geist gab den Befehl.
    Eine grelle Lichtbahn raste aus der Öffnung im verdickten Ende des Kommandostabs. Sie erfaßte den Schattenvogel. Die ungeheure Hitze traf Ihn, und Magie stand gegen Magie.
    Der Schattenvogel stieß einen Ton aus, der selbst Unga die Haare zu Berge stehen ließ. Sein Opfer gewann taumelnd wieder an Höhe. Magisches Feuer verzehrte ihn.
    Der Schattenvogel schrie, und in den Gehirnen der Menschen schrillte ein Ton in jener Frequenz, die Glas zerspringen und Kristall zerkrümeln ließ. Der Ton schmerzte in den Ohren und
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