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1180 - Der Drachenschatz

1180 - Der Drachenschatz

Titel: 1180 - Der Drachenschatz
Autoren: Jason Dark
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kam mir sehr aggressiv vor. »Also gut, ich möchte zu Noah Flynn. Das ist ja kein Verbrechen, denke ich mir.«
    »Nein.« Er kniff die Augen zu Schlitzen zusammen und musterte mich. »Bist du angemeldet?«
    »Noah erwartet mich.«
    Der Blonde glaubte mir nicht. Er holte stattdessen ein Handy hervor, trat zurück, damit er mich besser im Blick hatte und tippte nur auf eine Zahl. Damit hatte er die Verbindung hergestellt. Die andere Person sprach mit krächzender Stimme, und ich konnte nicht verstehen, was sie sagte.
    »Dein Name?«
    »John Sinclair.«
    Er meldete ihn. Danach brauchte er nichts mehr zu sagen. Er steckte sein Handy weg, und jetzt sah ich, dass er auch lächeln konnte. »Du musst schon entschuldigen, aber in diesen Zeiten kann man nicht vorsichtig genug sein.« Er streckte mir die Hand entgegen. »Ich heiße übrigens Burt Russell.«
    Das Lächeln hatte ihn mir direkt sympathisch gemacht. Ich fragte: »Bist du so etwas wie ein Leibwächter hier?«
    »So ähnlich.«
    »Und warum?«
    »Es gibt immer wieder Menschen, die Noah gewisse Dinge missgönnen, verstehst du?«
    »Überfälle?«
    »Man hat es probiert. Auch wenn er hier in der Einöde lebt, unter den Numismatikern ist er eine anerkannte Kapazität. Er besitzt auch einige Sammlungen, die für gewisse lichtscheue Elemente interessant sind. Und ein gebranntes Kind scheut nun mal das Feuer.«
    »Ist er schon überfallen worden?«
    »Man hat es zumindest zweimal versucht. Ich konnte zum Glück eingreifen.«
    »Ich kann hoch gehen?«
    »Ja.«
    Diesmal öffnete mir Burt sogar die Tür. Ich fragte ihn, ob er nicht mitgehen wollte, aber er schüttelte den Kopf und meinte: »Nein, nein, ich bleibe hier in Deckung.«
    »Gibt es Gründe?«
    »Die gibt es immer.«
    Seine Antworten waren mir zu vage. Ich hatte den Eindruck, dass er mir etwas verschwieg, wollte aber nicht näher nachfragen und meinte nur: »Wie kamen Sie an diesen Job?«
    »Ich war Kampfschwimmer.«
    »Gratuliere.«
    »Wie man's nimmt. Ist ein verdammt hartes Los gewesen. Aber jetzt geht es mir besser.«
    »Wer hatte denn Interesse daran, an Noahs Münzen zu kommen?«, erkundigte ich mich. »Nur Sammler?«
    »Möglich. Wieso fragst du?«
    »Rein prophylaktisch.«
    »Wir sehen uns noch.«
    Damit war ich entlassen und konnte das Haus betreten, dessen Tür mir aufgehalten wurde. Der Boden war mit dunklen Schiffsbohlen bedeckt, sodass sich hier niemand leise bewegen konnte. Auch ich nicht, denn ich hörte die Echos der eigenen Schritte. Es gab hier auch Licht. Unter dem Deckengebälk schimmerten laternenartige Lampen, die sich auch über einer Treppe verteilten.
    Ich musste nach oben gehen. Hier unten gab es zwar auch Türen, aber der Pfeil an der Wand sagte mir die Richtung an. Es waren nur wenige Stufen, bis ich ein kleines Podest erreichte, über dem das Gebälk ein Dach bildete.
    Hier war Platz genug für einige Schränke an der Wand. Sie hatten einen Glaseinsatz. Der Blick durch die Scheibe fiel auf die ausgestellten Gegenstände. Alte Kompasse, Sextanten, Windlichter, Stücke von Tauen, die zu Knoten geschlungen waren. Ein Logbuch, eine Schiffsglocke und vieles mehr, doch eine Münze sah ich nicht. Wahrscheinlich war Noah Flynn auch Sammler von alten Gegenständen, die ihre Reisen über das Meer hinter sich hatten.
    Vor einer recht großen Tür lag eine Matte. Ich musste darüber, um die Wohnung zu betreten, klopfte an, drückte die Klinke und schob die Tür nach innen.
    »Immer weitergehen!«, hörte ich eine Stimme, die irgendwie alt und auch ein wenig blechern klang.
    Ich trat über die Schwelle, zuckte aber zusammen, weil mich etwas am Kopf streifte. Sofort klang mir das Lachen entgegen. »Für zu große Menschen ist meine Wohnung hier nichts.«
    »Ja, das denke ich auch.«
    Es war Wohnung und Geschäft zugleich. Obwohl es nicht strahlend hell war und auch durch die kleinen Fenster nicht viel Tageslicht fiel, sah ich die Schränke und Regale, in denen die Münzen aufbewahrt wurden. Sie lagen nicht so einfach herum, sondern waren in mit Samt ausgelegten Kästen verborgen. Zumindest die meisten von ihnen. Einige lagen auch offen.
    Auch hier oben hinterließ jeder Schritt ein Geräusch auf den Bohlen. Mein Ziel war ein großer dunkelbrauner und halbrunder Schreibtisch aus der Bauhaus-Generation, hinter dem der Mann recht klein und auch schattenhaft wirkte.
    Letztes verschwand, als er mit dem Finger auf einen Knopf drückte und sich eine Lampe erhellte, deren Schein nicht nur über den
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