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1180 - Der Drachenschatz

1180 - Der Drachenschatz

Titel: 1180 - Der Drachenschatz
Autoren: Jason Dark
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die Wolken zeigten eine grauere Farbe, und die Heide war längst dabei, zu verblühen, wie ich auf der Fahrt hierher immer wieder gesehen hatte. Der Mann, den ich besuchen wollte und der in diesem engen Viertel wohnte, hieß Noah Flynn. Ich wusste nicht, wie er aussah, ich kannte sein Alter nicht, ich wusste eigentlich so gut wie nichts über ihn.
    Trotzdem hatte ich mich auf den Weg gemacht, und das nicht ohne Grund. - Ein Anruf des Templerführers und meines alten Freundes Abbé Bloch nicht hatte mich nicht ruhen lassen.
    Für ihn war der Mann wichtig. Noah Flynn hatte etwas gefunden, das ich mir unbedingt anschauen sollte. Es war ein Relikt aus der Vergangenheit, für Sammler sicherlich jede Menge wert. Fundstücke aus dem Templer-Gold, das auf der Fahrt über den großen Teich vor Hunderten von Jahren teilweise verloren gegangen war.
    In vielen Generationen war danach gesucht worden, ohne richtig fündig zu werden. Plötzlich waren einige Goldstücke aufgetaucht, und dieser Noah Flynn, ein Sammler von Münzen, hatte Bescheid gewusst. Wie die Nachricht von dem Fund nach Südfrankreich zu Abbé Bloch geraten war, das wusste ich nicht. Ich konnte mir vorstellen, dass ich bald schlauer sein würde.
    Die Gasse hätte sich auch in irgendeinem Ort in Italien befinden können, so eng war sie. Nur dass eben die Wäsche fehlte, die außen von Hauswand zu Hauswand hing, was man oft in den italienischen Orten sieht.
    Man hatte mir keine Hausnummer genannt - die gab es auch gar nicht - ich wusste nur, dass ich bis zum Ende der Gasse durchgehen musste, um das Haus zu finden.
    Es war nicht dunkel - wir hatten Tag -, doch aufgrund des bedeckten Himmels und der Enge lag zwischen den Häusern eine gewisse Düsternis, die den Geruch gespeichert hatte.
    Ich hatte bei der Einfahrt nach Fishguard einige kleine Fabriken gesehen, in denen der frische Fisch verarbeitet und auch geräuchert wurde. Er garantierte den Menschen hier ein gesichertes Einkommen, und wer davon nicht lebte, der konnte sich im Sommer auf den Tourismus verlassen, der diese Umgebung ebenfalls in Beschlag genommen hatte. Die Menschen lebten auf den nahen Campingplätzen im Land und an der Küste, aber zu dieser Zeit flaute er bereits ab, sodass der Ort in Wales wieder den Einheimischen gehörte.
    Der Weg senkte sich, und ich sah vor mir nur einen schmalen Durchgang, der zudem noch von einem Pfosten blockiert war. Der Spalt öffnete sich zwischen zwei Hauswänden. Jenseits davon begann bereits der Hafen, den ich nur kurz hatte überblicken können. Er war mir sehr malerisch vorgekommen.
    Von einer dunklen Stelle löste sich ein kompakter Schatten und schlich auf mich zu. Es war ein dicker Kater oder eine Katze, die mich aus grünen Augen anblickte und dann um meine Beine strich, um sich einige Liebkosungen zu holen.
    Wenig später war die Katze wieder weg, und ich konnte meinen Weg fortsetzen. Weit war es nicht mehr. Nur ein paar Schritte, dann hatte ich das Ende der Gasse erreicht. Hier sollte der Mann wohnen, und ich sah auch das blasse Schild links neben dem schmalen Tor an der Hauswand. Erst beim Näherkommen fiel mir die Tür auf, die in die Hauswand integriert war und sich farblich kaum abhob.
    Vor der Tür blieb ich stehen. Ich hatte Schritte gehört. Sie kamen vom Hafen her zu mir hoch.
    Durch das Tor und am Pfosten vorbei schob sich ein Mann mit flachsblonden Haaren. Er trug eine halblange Jacke und schaute mich an.
    Ich spürte seinen Blick wie eine körperliche Berührung und drehte mich langsam um.
    Der Mann ging weiter. Schneller diesmal. Seine Schritte verklangen in der Gasse.
    Irgendwie wunderte ich mich, dass es um diese Zeit hier so verflucht leer war. Fishguard erstickte nicht gerade im Trubel, aber so verschlafen hätte ich mir den Ort nicht vorgestellt.
    Die Tür war geschlossen. Es gab auch keine Klingel, dafür einen Klopfer. Ich musste den eisernen Ring anheben und schlug dreimal gegen das Holz.
    Die Echos verteilten sich durch das Haus, und ich wartete auf eine Antwort. Als sie nicht kam, probierte ich es an der schweren Klinke. Sie hatte die Form eines Fischs. Bevor ich sie nach unten drücken konnte, war jemand hinter mir. Ich hatte ihn nicht kommen hören, aber ich nahm seinen Geruch war. Wenn hier alles nach Fisch roch, dann auch die Menschen.
    Ich drehte mich um.
    Der Blonde stand vor mir und schaute mich kalt an. »Wohin willst du?«
    »Muss ich das sagen?«
    »Ja, es ist besser für dich.«
    Ich wollte keinen Ärger, denn seine Haltung
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