Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1178 - Die vierte Weisheit

Titel: 1178 - Die vierte Weisheit
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Mann, der wegen Rauschgiftschmuggel und sonst noch einiger Dinge hinter Gittern saß."
    „Und was dann? Zerstritten sie sich?"
    „Nein, der andere wurde entlassen."
    „Aha, jetzt kommt's!" rief Malone erwartungsvoll. „Ganz richtig. DelaHayes Freund bediente sich zahlreicher Namen. Verurteilt und eingesperrt wurde er als Louis G. Anson.
    Einer seiner Aliasse war..."
    „Logan!"
    Bob Ferguson grinste anerkennend.
    „Gut geraten. Nicht schlecht übrigens, wie? Ganz neue Art, einen Decknamen zu entwickeln. Louis G. Anson - Logan."
    Kenneth Malone sah starr vor sich hin. Die Gedanken, die ihn bewegten, mußten unerfreulicher Natur sein, denn seine Miene wurde von Sekunde zu Sekunde grimmiger.
    „Was bedeutet das alles?" fragte er schließlich mit rauer Stimme.
    „Es bedeutet zuerst einmal, daß dein Vetter wahrscheinlich recht hat. Perry sollte in irgend etwas hineingezogen werden - und was es auch immer war, es belief sich vermutlich auf wesentlich mehr als das Stehlen eines Globus. Zweitens: Es sieht so aus, als machte sich die Horde noch immer Hoffnungen auf den Jungen. Zumindest war sie im Handumdrehen informiert, als Perry auf die Bahn gesetzt und nach Florida geschickt wurde. DelaHaye war zur Stelle, um den Jungen zu identifizieren. Er ging ein bißchen ungeschickt dabei vor, das ist unser Glück. Wenn er gewußt hätte, daß Colonel Malone aufgrund seiner Geheimnisträgerklassifizierung ein abgrundtiefes Geheimnis daraus macht, wo er sich aufhält, wohin er sich zu begeben bedenkt - also: Wenn DelaHaye das gewußt hätte, dann wäre ihm wahrscheinlich was Besseres eingefallen, als in der Unterhaltung mit Perry deinen Namen zu verwenden."
    „Gut", knurrte Malone. „Logan, DelaHaye und wahrscheinlich dieser Tin Can stecken unter einer Decke.
    Sie wissen, daß Perry in Florida ist, und haben sichergestellt, daß sie ihn jederzeit wiedererkennen. Sie wissen auch, daß ich Perrys Verwandter bin, und - vermutlich - daß er bei mir wohnt. Zählen wir das alles zusammen, und was kommt dabei heraus?"
    „Eine ziemlich unangenehme Geschichte", antwortete Ferguson. „Denk daran, was hier alles vor sich geht. In Moskau und ein paar anderen Orten würden sie leichten Herzens Millionen ausgeben, über unsere Tätigkeit in Einzelheiten zu erfahren."
    Kenneth Malone stand auf.
    „MI hält den Finger am Puls des Geschehens?" fragte er knapp.
    „Alle zehn Finger", bestätigte der Captain.
    „Habt ihr irgendwelche Vorschläge für mich?"
    „Es wäre vielleicht nicht schlecht, wenn du den Jungen warntest", sagte Ferguson. „An ihn wird man sich zuerst heranmachen."
    Malone überlegte kurz. Dann schüttelte er entschieden den Kopf.
    „Nein. Dem Jungen sagen wir vorerst nichts", erklärte er. „Ihr habt ein Auge auf ihn, nicht wahr?"
    „Worauf du dich verlassen kannst."
     
    *
     
    Am Tag vor seinem Geburtstag durfte Perry Rhodan Onkel Ken zum ersten Mal an dessen Arbeitsplatz besuchen. Das war keine einfache Angelegenheit. Colonel Malone arbeitete an Geheimsachen höchster Wichtigkeit. Anfangs hatte er nichts davon wissen wollen, daß Perry sein Büro zu sehen bekam, aber als er sah, wie sehr des Jungen Herz daran hing, begann er, das Notwendige in die Wege zu leiten.
    Am 7. Juni 1948 führte ein Spezialistenteam ein nicht näher beschriebenes Experiment durch, dem Malone beiwohnen wollte. Der Test begann am späten Nachmittag und würde, wenn alles planmäßig verlief, bis zum nächsten Morgen andauern. Perry war für 15:30 bestellt. Belinda brachte ihn bis zu der Schranke, an der alle Besucher sich auszuweisen hatten. Perry wurde zweierlei zumute, als er die ernsten Gesichter der Sicherheitsbeamten sah, die samt und sonders überzeugt zu sein schienen, daß er eine ernsthafte Bedrohung der Sicherheit der Vereinigten Staaten darstelle. Keiner erwiderte das freundliche Lächeln des Jungen. Die Atmosphäre in der Baracke, in der die Besucher zu warten hatten, während ihre Zutrittsberechtigung überprüft wurde, war düster. Hinzu kam, daß von Westen her ein schweres Sommergewitter aufzog.
    Aber zum Schluß ging alles gut. Der Umstand, daß man seine Fingerabdrücke aufnahm, verlieh dem Jungen ein gewisses Gefühl der Wichtigkeit. Man heftete ihm eine Plakette ans Hemd und schickte ihn in Begleitung eines Uniformierten in Richtung des Büros, in dem Colonel Malone arbeitete. Onkel Ken nahm ihn in Empfang. Er hielt Perry zunächst einen kurzen Vortrag, der auf allgemeine und höchst oberflächliche Weise beschrieb,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher