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1166 - Weltraum in Flammen

Titel: 1166 - Weltraum in Flammen
Autoren: Unbekannt
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SOL, das weißt du doch. Er ist draußen bei den Armadaeinheiten."
    „Ach, ach... dann sage ich es jemand anderem. Faddon zum Beispiel. Der Blitz kann gefährlich werden."
    Eija lächelte nachsichtig.
    „Tardelli", sagte sie ruhig. „Du brauchst deswegen nicht in die Zentrale zu rennen. Wir arbeiten hier als nachrangiges Beobachtungsteam. Die Leute, die Verantwortung tragen, sind über den Blitz längst informiert."
    „Und wenn nicht? Wenn sie ihn übersehen haben?"
    „SENECA hat den Vorfall gemeldet, hundertprozentig."
    Eine Weile stand Tardelli unschlüssig, bevor sein dürrer Körper wieder in schlotternde Bewegung geriet.
    „Hundertprozentig, Wischiwaschi! Ich gehe trotzdem. Man kann nie wissen."
    Perkins verlor die Geduld.
    „Wenn du dich unbedingt zum Clown machen willst, kannst du es von hier aus tun. Da steht der Interkom - bediene dich."
    „Ah!" keifte Tardelli erbost. „Von einem Grünschnabel wie dir lasse ich mir keine Vorschriften geben. Merk' dir das, Jüngelchen. Ich gehe, wohin ich will."
    Sprach's und trat demonstrativ stampfend durch die Türöffnung.
     
    *
     
    In dieser Welt, die mit der Polarisierung von Gut und Böse so schnell zur Hand war, hatte dauerhafter Frieden nur selten eine Chance. Wenn gegenseitiges Mißtrauen die Strategien bestimmte, wenn das offene Wort hinter lauerndem Taktieren verstummte und die Bereitschaft zur Verständigung eingemauert wurde in Demonstrationen der Stärke - dann war der Weg nicht mehr weit bis zur Schwelle des Krieges.
    Eurolenier und Sowotten befanden sich auf diesem Weg. Die Lunten wurden bereits gelegt, und längst standen die Flammenträger bereit. Bald würde sich der Riegel schließen, der den Rückzug versperrte.
    Atlan glaubte nicht, daß er noch etwas ändern konnte. Dennoch hielt er es für seine Pflicht, die Möglichkeiten, die ihm zur Verfügung standen, auszuschöpfen. Sie waren gering und versprachen wenig Aussicht auf Erfolg. Er wußte es.
    Nur eines kam ihm zustatten: der violette Leuchtball, der zwanzig Zentimeter über seinem Kopf schwebte. Ohne ihn hätte er es nicht wagen dürfen, ein Armadaschiff überhaupt zu betreten. Die Tatsache, daß er die fünfzigtausend Einheiten einer Barbarenwelle befehligte, verschaffte ihm einen weiteren Pluspunkt gegenüber den Euroleniern. Er galt auch hier als Botschafter Ordobans.
    „Das Armadaherz billigt eure Handlungsweise nicht", sagte er. „Wenn ihr neue und stärkere Waffen entwickelt, so dürfen diese nicht gegen andere Armadaeinheiten gerichtet werden, sondern nur dem Zweck dienen, Angreifer von außen abzuwehren."
    „Das verkündest du mir und sprichst dabei mit dem Falschen", entgegnete Kollar ruhig.
    „Kein Eurolenier ist für die Entwicklung verantwortlich. Sie ist die Antwort auf entsprechende Provokationen der Sowotten. Ihre Vernichtungssysteme sind es, die uns seit Jahren bedrohen. Wir werden es nicht sein, die den ersten Angriff vortragen - aber wir wollen uns im Ernstfall wirksam verteidigen können."
    Atlan schwieg bedrückt. Die Probleme und Differenzen zwischen den beiden Völkern waren so komplex, daß es jahrelanger Verhandlungen bedurft hätte, um alles zu durchleuchten und wenigstens in den wichtigsten Punkten Einigkeit zu erzielen.
    „Die Sowotten haben euch verschiedene Vorschläge gemacht, um eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden", fuhr er schließlich fort. „Warum geht ihr nicht darauf ein?
    Warum setzt ihr euch nicht wenigstens an einen Tisch und diskutiert miteinander?"
    „Die Vorschläge, von denen du sprichst, sind einseitig und daher nicht annehmbar. Sie würden die Überlegenheit der Sowotten festschreiben. Es lohnt nicht, darüber zu reden."
    „Statt dessen konstruiert ihr neue, schlagkräftigere Waffen und heizt damit den Rüstungswettlauf weiter an. Ihr selbst seid es, die das Bedrohungspotential jetzt erhöhen."
    „Wir rechnen gegeneinander auf, das ist alles."
    Atlan lachte rau.
    „Und die Gegenseite benutzt andere Maßstäbe. Die Grundlagen sind zu verschieden, um ohne ernsthafte Gespräche auf einen Nenner gebracht zu werden. Die Angst der Sowotten vor den Euroleniern ist nicht kleiner als die der Eurolenier vor den Sowotten. Du behauptest, ihre Rüstung sei verantwortlich für eure Maßnahmen. Bedenke aber, daß umgekehrt jede weitere Waffe, die ihr nun schußfertig auf sie richtet, auf der anderen Seite wiederum Gegenmaßnahmen provoziert. Das ergibt eine Spirale ohne Ende."
    „Du vereinfachst die Dinge."
    „Gewiß. Aber der
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