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1165 - Einsteins TrÀnen

Titel: 1165 - Einsteins TrÀnen
Autoren: Unbekannt
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verborgen gewesen war, wieder ein.
    Einsteins Tränen!
    Das war die Bezeichnung für die leuchtenden Kugeln, die sich Terra näherten, eine Bezeichnung, die apokalyptisches Unheil verhieß.
    Aber welche Gefahr war dahinter verborgen? So sehr Ellert sich im Halbschlaf auch das Gehirn zermarterte, die Antwort auf diese Frage fand er nicht. Aber er wußte, daß er auch sie auf Harnos Oberfläche gesehen hatte.
    Nun mußte er unter allen Umständen versuchen, das Hauptquartier in Terrania zu erreichen, um Bully und alle anderen Verantwortlichen vor der siebenten Plage zu warnen.
    Aber wie sollte er dorthin gelangen?
    Mit diesem Körper!
    Der Gedanke an seinen Körper ließ ihn mit einem Schlag wieder hellwach werden. Er lag da und wagte sich nicht zu rühren. Den Kopf hatte er weit zurückgelehnt, damit er erst gar nicht in Versuchung kam, seinen Körper zu betrachten.
    Warum hatte ES ihm das angetan? ES war doch bestimmt dafür verantwortlich, daß er hier herausgekommen war, in diesem Körper.
    Er begann sich probeweise zu bewegen.
    Normalerweise war ein Körper wie der, in dem er sich befand, völlig unbrauchbar - aber was war in diesen Tagen schon normal? Vermutlich besaß er genügend energetisches Potential, um diesen Körper aufzuladen; ES würde schon dafür gesorgt haben.
    Tatsächlich konnte er sich mühelos bewegen.
    Er schwenkte die Beine herum und berührte mit den Füßen den Boden.
    Er war nackt, der häßlichste und am widerlichsten anzuschauendste Nackte, der jemals die Füße auf terranischen Boden gesetzt hatte.
    Immer noch bemüht, sich selbst keinerlei Aufmerksamkeit zu schenken, begann Ellert, sich in seiner Umgebung umzuschauen.
    Das Licht war, kaum daß er sich zu bewegen begonnen hatte, aufgeflammt und beleuchtete den Raum, in dem er herausgekommen war. Einige Dinge der Einrichtung waren ihm noch vertraut, andere waren im Verlauf der Jahrhunderte ausgetauscht oder erneuert worden.
    Ellerts Blicke wanderten zum Aufgang, der zum großen Tor hinauf führte.
    Würde er überhaupt von hier entkommen können?
    Er besaß keinerlei Ausrüstung, auch keine Waffen, mit denen er sich gewaltsam einen Weg ins Freie hätte bahnen können. Wenn das Tor verschlossen war, würde er hier als Gefangener bleiben müssen.
    Halt! dachte er.
    Da war ja immer noch das automatische Wachsystem, das sofort meldete, wenn er erwachte.
    Nein, das wäre zuviel verlangt gewesen, denn wer bewachte schon eine halb verweste Leiche?
    Ellert lachte bitter.
    Vor allem brauchte er Kleider; in diesem Zustand würde er auf der Oberfläche noch keine drei Schritte weit kommen.
    Aber hier unten würde er nichts finden. Es gab keine Schränke, keine Behälter, nichts.
    Bis auf das Lager mit den verschiedenen Lebenserhaltungssystemen war der Raum leer. Ein richtiges Mausoleum!
    Ellert stand auf. Er schwankte ein bißchen, aber allen anatomischen Gesetzen zum Trotz hielt dieser verkommene Körper stand.
    Die Macht des Geistes triumphiert über die Materie! dachte Ellert ironisch.
    Er brauchte diese Ironie, um diesen Körper ertragen zu können, der sein eigener Körper war. Der Original-Ellert-Körper!
    Er gab einen klagenden Laut von sich. Dieser Körper war unrettbar verloren und im Grunde genommen unbenutzbar.
    Aber ES hatte ihn in diesen Körper geschickt!
    Er ballte unwillkürlich die Fäuste.
    Aber vielleicht tat er ES auch unrecht. Womöglich hatte das Geistwesen keinerlei andere Möglichkeiten gehabt.
    Ellert begann den Raum zu durchwandern.
    Während er sich mit diesem Körper vertraut machte, der ihm gleichzeitig unheimlich fremd und doch sein eigener war, begann er das Innere des Mausoleums zu durchsuchen. Seine Erinnerung sagte ihm, daß er nichts Brauchbares finden würde, aber er wollte trotzdem einen Versuch machen.
    Ernst Ellert hatte niemals damit gerechnet, eines Tages in den Körper zurückzukehren, in dem er geboren worden war. Nun war es geschehen.
    Ob er von ES genügend mentale Kraft mitbekommen hatte, um diesen Körper zu regenerieren?
    Er glaubte es nicht, denn wenn diese Vermutung wirklich zuträfe, hatte der Prozeß der Erneuerung längst eingesetzt.
    Wie er befürchtet hatte, gab es innerhalb des Mausoleums nichts, was er brauchen konnte.
    Nach kurzem Zögern stieg Ernst Ellert langsam die Stufen zum Ausgang hinauf.
    Tausend Gedanken gingen ihm durch den Kopf. Einmal blieb er stehen und versuchte, sich durch bloße Konzentration in einen anderen Körper zu versetzen. Jeder menschliche Körper wäre ihm recht
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