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1162 - Kampf um Terra

Titel: 1162 - Kampf um Terra
Autoren: Unbekannt
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Männern des Katastrophendiensts und der Miliz klarmachen sollen, die er zusammengerafft hatte, als er während eines Inspektionsflugs vom Zuschlagen der Killerpflanzen erfahren und gesehen hatte, daß rund fünfzigtausend Einwohner von Garnaru verloren waren, wenn er auch nur eine Sekunde zögerte, sein eigenes Leben einzusetzen. Seine Truppe hätte sich in alle Winde zerstreut.
    Er entdeckte einen Blue, der zitternd zwischen seinen zwei schweren Koffern lag, die ihm eine fragwürdige Deckung boten, riß ihn hoch, drückte ihm das Baby in die Arme, sah, daß sich aus Richtung Lord Zwiebus Place eine schwarze Sporenwolke näherte und schrie: „Zur Crest Park Station! In den erstbesten Pneumotrain!"
    Der Blue starrte ihn verwirrt an und stammelte: „Aber meine Koffer...!"
    Als er die Mordlust in Bulls Augen aufflammen sah, vergaß er seine Koffer und rannte die Ertrus-Allee hinunter.
    In diesem Augenblick tauchten abermals zwei „Fliegende Festungen" auf, wie die Killerpflanzen genannt wurden, die an Schwebeschirmen gleich Löwenzahnsamen durch die Luft trieben, nur daß sie tausendmal größer waren und den Fruchtständen der Bananenstaude ähnelten. Jede „Fliegende Festung" konnte etwa zweihundert Rakgeschosse abfeuern, die teils Brandsätze, teils hochkomprimiertes Giftgas und teils winzige klebrige Kugeln enthielten, die sich durch jeden Kunststoff und ins menschliche Fleisch fraßen.
    Bull ging mit Hilfe des Reflexvisiers ins Ziel und gab Dauerfeuer aus seinem auf „Desintegrieren" geschalteten Kombilader auf eine der „Fliegenden Festungen". Sie konnte noch drei Raketen blind abfeuern, dann hatte sie sich in eine Wolke molekularen Gases verwandelt, die sich allmählich zerstreute. Die zweite „Fliegende Festung" konnte noch rund ein Dutzend Raketen abfeuern, bevor auch sie aufgelöst war.
    Noch während der Hanse-Sprecher schoß, gab er Anweisungen an die Robotdienste von Crest Park Station, alle vorhandenen Pneumotrains an die Bahnsteige zu bringen und für Flüchtlinge zu öffnen sowie dafür zu sorgen, daß die aus der Stadt führenden Pneumotunnels frei waren.
    Sollte die Lage in Garnaru unhaltbar werden, hatte Bull vor, das Drittel der Einwohner, das vom Zugang zum Tiefbunker abgeschnitten war, zur Pneumotrainstation im Naturreservat Gobi-Wüste bringen zu lassen. Dort waren ihre Überlebenschancen vermutlich größer als irgendwo in Terrania. Während der letzten Stunden war aus vielen Teilen Terras berichtet worden, daß die Xenoflora sich aus ausgesprochenen Trockenzonen des Planeten zurückzog.
    Das stand im Einklang mit anderen Meldungen über die Xenoflora, wonach sie ungewöhnlich viel Wasser aufnahm, aber nur geringe Mengen verdunstete. Das hatte den Wasserkreislauf der Erde so nachhaltig gestört, daß unter anderem die Wetterregulierung zusammengebrochen war. Seit knapp drei Tagen war fast nirgendwo auf der Erde auch nur ein Tropfen Regen gefallen. Die Wasserstände der Ströme, Flüsse und Bäche fielen und damit auch die Grundwasserstände. Ausgesprochen wasserarme Gebiete litten natürlich am ehesten darunter. An ihnen schien die Xenoflora das Interesse zu verlieren.
    Dort waren Menschen zumindest sicher, solange ihre Vorräte an trinkbaren Flüssigkeiten reichten.
    Bull stieß eine Verwünschung aus, als vor ihm der Straßenbelag barst und eine Fontäne gelber Sporen haushoch emporschoß. Es handelte sich um die Sporen des Grünen Netzpilzes, die sich unter die menschliche Haut bohrten und von dort mit Hilfe des Blutstroms in kurzer Zeit ein Netz grüner Fäden durch den ganzen Körper spannen, das den menschlichen Zellen die Flüssigkeit entzog. Wer von solchen Sporen getroffen wurde und sie nicht sofort entfernt bekam, zerfiel nach spätestens einer Stunde zu Staub.
    „Alle Flüchtlinge in die Crest Park Station!" ordnete Reginald Bull über Helmtelekom an und schoß gleichzeitig mit mittlerer Fächerung des Desintegrators auf die Sporenfontäne.
    Andere Leute seines Trupps eröffneten ebenfalls das Feuer auf die gelben Sporen, aber da stiegen fünf weitere Fontänen auf. Gleichzeitig schwebten etwa ein Dutzend „Fliegende Festungen" heran, und die schwarze Sporenwolke aus Richtung Lord Zwiebus Place wälzte sich weiter über die Ertrus-Allee und war bereits in Höhe der Artist Queen Street. Ein beschädigter Medoroboter wurde eingeholt und polterte zu Boden, als das klebrige Sporenöl seine Innereien durchtränkte.
    „Nichts wie weg hier!" schrie jemand aus seinem Trupp.
    „Hier
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