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1159 - Seth-Apophis

Titel: 1159 - Seth-Apophis
Autoren: Unbekannt
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ausgestatteten Handschuh sowie einen Mechanismus zur Errichtung von Zeitweichen erbeutet. Unterstützt von einer Armee von Agenten und im Besitz technischer Hilfsmittel, denen die Terraner nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen hatten, begann sie die erste Offensive. Es störte sie dabei nicht, daß der Wanderer, den die Terraner ES nannten, sich inzwischen in den Hintergrund zurückgezogen hatte und selbst mit Hilfe des Jetstrahls nicht mehr aufzufinden war. Er würde wieder zum Vorschein kommen, sobald sie die Terraner weit genug in die Enge getrieben hatte.
    Die Offensive erzielte bedeutende Anfangserfolge. Eine Zeitlang sah es so aus, als wolle es ihr gelingen, die Verteidigungspositionen des Gegners im ersten Ansturm zu überrennen. Inzwischen arbeiteten die Hilfsvölker der Sawpanen, Phygos, Gerjoks und Jauks an der Entfesselung des Frostrubins; denn mit dem gewaltigen Potential des Bewußtseinsdepots gedachte Seth-Apophis, die zweite entscheidende Phase des Kampfes zu führen. Aber die Offensive geriet kurz danach ins Stocken. Die Terraner und ihre Verbündeten waren ernster zu nehmende Gegner, als sie anfangs geglaubt hatte.
    Ihre Fähigkeit, aus der Konfrontation mit unbekannten technischen Prinzipien neues Wissen zu gewinnen, war phänomenal. So blieb Seth-Apophis zum Beispiel nichts anderes übrig, als die Zeitweichen schon bald wieder zurückzuziehen, weil der Gegner ihre Wirkungsweise durchschaut hatte.
    Ein weiterer Vorstoß nach Khrat wurde zum schmerzlichen Fehlschlag. In einem Handstreich hatte Seth-Apophis geglaubt, die Kontrolle über den Dom Kesdschan an sich reißen zu können. Welch ein Schlag für die Widersacher wäre es gewesen, wenn sie ausgerechnet die zentrale Kultstätte des Kosmokraten-Glaubens in ihre Hand hätte bringen können! Aber der Erfolg blieb ihr verwehrt. Ein Energiewesen aus dem Volk der Hathor trat zum Kampf gegen sie an und entschied das Duell für sich. Es war das erste Mal, daß Seth-Apophis in offenem Kampf eine Niederlage hatte einnehmen müssen. Es schien ihr ein böses Omen für die nahe Zukunft.
    Dann aber geriet das kosmische Geschehen völlig außer Rand und Band. In unmittelbarer Nähe des Frostrubins erschien eine Raumflotte von unglaublichen Ausmaßen, ein Heerwurm, der sich unzählige Lichtjahre weit durchs All zog und an Bord seiner Millionen von Fahrzeugen ungezählte Milliarden fremder Wesen beförderte. Die Terraner erfuhren vom Auftauchen der gewaltigen Armada und schickten ihr eine Flotte von zwanzigtausend Einheiten entgegen. Und aus der Galaxis Vayquost, die im Limbus zwischen den Mächtigkeitsballungen Seth-Apophis' und des Wanderers lag, näherte sich ein Verband von Raumschiffen der Herzöge van Krandhor, dessen Ziel Sethdepot war.
    Staunend verfolgte Seth-Apophis die Geplänkel, die sich im Vorfeld des Frostrubins abspielten, ohne dabei die näherrückenden Schiffe der Kranen aus dem Auge zu lassen.
    Die entscheidende Wendung vollzog sich so rasch, daß ihr keine Zeit blieb, sich darauf vorzubereiten. Das Unglaubliche geschah. Die Flotte der Terraner stürzte sich in den Frostrubin, und die riesige Armada der Fremden folgte ihr auf dem Fuß!
    Es gab nur einen Weg, den die atemberaubende Menge der Raumschiffe gehen konnte: den Weg des geringsten Widerstands. Seth-Apophis bereitete sich auf einen Schock vor.
    Aber so ungeheuerlich war das Geschehen, das sich dort draußen in der Weite des Alls abspielte, daß sie nicht rasch genug reagierte ...
     
    *
     
    In ihrem Multibewußtsein machten sich die vielen Milliarden Bewußtseine zunächst wie ein ferner, mächtiger Gesang bemerkbar. Viel zu spät registrierte Seth-Apophis, daß die Impulse aus ihrer unmittelbaren Umgebung, aus Sethdepot, kamen.
    Bevor sie sich darauf eingestellt hatte und ihr weit geöffnetes Bewußtsein verschloß, schlugen die mentalen Wogen über ihr zusammen.
    Milliarden von Bewußtseinen materialisierten innerhalb kurzer Zeit in Sethdepot (das von den Terranern M82 genannt wurde) und wirkten auf Seth-Apophis ein. Es waren die Gedanken und Gefühle unzähliger Raumfahrer von zwei großen und einer unüberschaubaren Flotte: der Galaktischen, der des Herzogtums von Krandhor und der Endlosen Armada.
    Es handelte sich um keinen gewollten oder gezielten Angriff; darauf hatte Seth-Apophis sich vorbereiten können.
    So wurde sie unverhofft von einem mentalen Schlag getroffen, dessen Schockwirkung sie nur mit einer instinktiven Schutzreaktion abwehren konnte.
    Seth-Apophis verlor ihr
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