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1159 - Mörderische Nixenwelt

1159 - Mörderische Nixenwelt

Titel: 1159 - Mörderische Nixenwelt
Autoren: Jason Dark
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lachte leise auf. »Es sind diese seltsamen Lianen gewesen. Die aalglatten Peitschen, die aus den Körpern hervorschossen. Kannst du dir vorstellen, woher sie kamen? Wieso sie dort waren? Warum das mit den Körpern geschehen ist?«
    »Nein.«
    »Hast du auch keine Vermutung?«
    »Doch, die habe ich. Der Sumpf ist eine völlig andere Welt. Er besteht ja nicht nur aus Wasser, sondern vor allen Dingen aus den verschiedenen Pflanzenarten. Ein Mensch ist keine Pflanze. Eine Nixe auch nicht. Aber in dieser Welt wird sie von allem etwas gehabt haben. Von einem Fisch, von einer Pflanze, von einem Menschen. Und einen Teil hat sie eben auf ihre Töchter übertragen.«
    »Dann sind sie also eine Dreierverbindung eingegangen?«
    »So sehe ich das.«
    »Fragen werden wir sie wohl kaum können.«
    »Nein, Harry, das ist…«
    »Scheiße!«, schrie er und unterbrach mich radikal. »Das ist er, John! Das ist er!«
    Stahl bremste ab.
    Erst jetzt sah ich, was passiert war. Hinter einem der Bäume hatte sich die Gestalt versteckt gehalten und auf einen günstigen Moment gewartet. Kaum war er eingetreten, hatte die Kreatur der Finsternis die Deckung verlassen.
    Jetzt stand sie mitten auf der Straße.
    Ich sah nicht viel von ihrem Gesicht. Wichtig war einzig und allein die Walther, die sie mit beiden Händen festhielt und ohne Warnung auf uns schoss…
    ***
    Es war still, und so hörten wir auch den Knall. Plötzlich sah die Scheibe ganz anders aus. Sie hatte ein Loch bekommen, war teilweise undurchsichtig geworden, und es fiel auch sofort ein zweiter Schuss, der abermals die Scheibe durchschlug.
    Das Echo hing noch in der Luft, da zuckte Harry auf dem Fahrersitz zusammen. Er kippte nach rechts. Blut aus einer Wunde an seinem Kopf erwischte mein Gesicht, und für einen Moment hatte ich den Eindruck, einen Toten zu berühren.
    Wieder wurde geschossen!
    Diesmal sägte die Kugel dicht an mir vorbei. Wenn das so weiterging, konnte uns dieser verdammte Richard abknallen wie die Hasen. Ich löste mich von Harry Stahl, der gegen mich gekippt war. Der Gurt musste auch noch gelöst werden, bevor ich den Wagen verlassen konnte.
    Ich stieß die Tür auf und rollte mich nach draußen. In der Zwischenzeit hatte ich längst die Beretta gezogen. Ich rollte mich über den Boden und suchte nach einem Ziel.
    Das gab es nicht.
    Ich lag in einem schlechten Winkel. Zudem war die Kühlerhaube einfach zu hoch.
    Aber für die verdammte Kreatur der Finsternis ideal. Sie hatte wohl bemerkt, dass ich nicht mehr im Wagen saß und versuchte es auf ihre Art und Weise.
    Plötzlich klatschte etwas auf die Motorhaube. Das Geräusch war nur kurz zu hören gewesen, aber es war der Anfang, denn einen Moment später huschte eine Zunge über das Blech hinweg und suchte wie ein zuckender Tentakel nach mir.
    Ich warf mich zurück, zog die Beine an, sprang aber nicht auf die Füße, sondern blieb in der Hocke, den Blick nach vorn gerichtet. Die Zunge suchte noch immer. Dabei glitt sie ständig von rechts nach links über die Kühlerhaube.
    Mich durchzuckte plötzlich eine irre Idee!
    Blitzartig hatte ich die Kette mit dem Kreuz über meinen Kopf gestreift. Im nächsten Augenblick hing das Kreuz mit der Kette an der langen Zunge, die augenblicklich zurückzuckte.
    Zur gleichen Zeit sprang auch ich in die Höhe. Ich war schnell gewesen und bekam deshalb mit, was mitten auf dieser Straße und noch am hellen Tag passierte.
    Es war das Ende eines Dämons.
    Richard musste gedacht haben, an eine Beute gelangt zu sein. Das war sie letztendlich auch, doch für ihn eine tödliche. Er hatte die Zunge nicht mehr stoppen können, aber sie war auch nicht ganz in seinem Maul verschwunden.
    Das Kreuz klemmte quer vor seinen Lippen. Ich brauchte es nicht zu aktivieren. Für eine Kreatur der Finsternis, ein verfluchter Abkömmling Luzifers, war es ein rotes Tuch.
    Es strahlte auf.
    Ich hatte noch das halb zerschossene Gesicht des Wesens gesehen, denn dort musste Harrys Kugel getroffen haben, im nächsten Moment verschwand es unter dem strahlenden Glänz, der zugleich wie ein Spiegel wirkte und mir das wahre Gesicht der Gestalt zeigte.
    Echsenhaft… schuppig…
    Im Prinzip ein böser Frosch mit einem breiten Maul und schillernden Augen, die sehr bald verschwanden, denn das Kreuz trieb den Kopf auseinander.
    Er platzte weg. Er löste sich in seine Einzelteile auf, und auch der Oberkörper stand plötzlich in einem grellen Licht, das Sekunden später zusammensackte und nur eine stinkende, graue
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