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1136 - Die letzten Maahks

Titel: 1136 - Die letzten Maahks
Autoren: Unbekannt
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gefolgt, eine Meute haßerfüllter, körperloser Schatten.
    Jedes Mal, bevor der Pfropfenwagen aus einem Röhrenknoten herauskam, entstand ein Magnetsog, der jeden Spürsinn und jedes Ortungsgerät verwirren mußte. Grek 336 wußte, daß dies seine letzte Chance war. Vielleicht zogen die Verfolger weiter, wenn sie ihn im Vergnügungsgebiet nicht aufspüren konnten.
    Sie waren dicht hinter ihm, das wußte er, und er hatte keinerlei Gnade von ihnen zu erwarten.
    Mittlerweile gab es nur noch zwei Dutzend Fundamentalisten, zu wenig, um innerhalb von Andromeda-Stasis eine Rolle zu spielen. Kein Volk der Stasis würde den Fundamentalisten helfen, denn die Beeinflussungsgrenze lag bei eintausend Individuen.
    Die Fundamentalisten waren längst abgeschrieben, obwohl sie die einzig wirklichen Maahks waren.
    Aber die Stasis akzeptierte die widerlichen Schatten!
    Grek 336 nahm die Projektionen kaum wahr, sein Sinnesblock war einzig und allein auf eventuell herankommende Schatten konzentriert.
    Dabei hätte er im Augenblick wenig tun können. Der Pfropfenwagen bedeutete eine gewisse Sicherheit, aber er konnte auch eine tödliche Falle sein.
    Vor seinem Sinnesblock tanzten die Projektionen, kindliche Visionen des Grauens.
    Möglicherweise konnte man damit unbedarfte Touristen von den Planeten erschrecken, nicht aber einen Fundamentalisten, der seit zwölftausend Jahren auf der Flucht war und alle nur denkbaren Gefahren durchlebt hatte.
    Zehnmal war er hart an der Grenze der Selbstreparatur verletzt gewesen. Daß er seine Yrtonhülle äußerlich immer wieder ausbeulte, spachtelte und polierte, gehörte zu seiner Selbstachtung; unter dem trügerischen Lack sah sie wie eine Kraterlandschaft aus. Aber noch hielt dieser zernarbte Kokon, der die Überlebenssymbiose des Fundamentalisten schützte.
    Grek 336 hatte den grün leuchtenden Flaterktor aktiviert, denn er mußte mit einem plötzlichen Überfall rechnen.
    Zwei Klappen über Greks Waffenblock waren geöffnet.
    Es war sinnlos, einen Schatten mit Projektilen oder Torpedos unter Beschuß zu nehmen, aber mit den Strahlenwaffen konnte er eine begrenzte Anzahl von ihnen eine Zeitlang zurückhalten.
    Grek 336 schätzte, daß der Pfropfenwagen etwa die Hälfte des Weges zurückgelegt hatte.
    Der Fundamentalist fuhr zwei seiner insgesamt sechs Tentakelarme aus und tastete die Sitze ab. Es gab genügend Stellen, an denen er Halt finden konnte, wenn sein Maschinenblock während eines Angriffs versagen sollte.
    Der Wagen passierte einen weiteren Knoten und stürzte den Passagier in einen einige Sekunden währenden Zustand der Atemlosigkeit. Für die Überlebenssymbiose waren solche Extremsituationen keine Gefahr, Grek 336 konnte einige Stunden ausharren, ohne zu atmen. In seiner Yrtonhülle konnte er im Weltraum, unter Wasser und in allen nur denkbaren planetaren Atmosphären operieren - zumindest für einige Zeit. Das war es, was einen Fundamentalisten auszeichnete.
    Allerdings - die Knochenlosen, wie er die Schatten oft insgeheim nannte, konnten das auch.
    Das Bewußtsein, daß die Schatten in diesem nun schon seit Jahrtausenden währenden Existenzkampf schließlich siegen würden, war eine peinigende Erkenntnis.
    Nur ein Wunder konnte die Fundamentalisten retten, die einzigen wirklichen Überlebenden der großen und ruhmreichen Zivilisation der Maahks.
    Denn die Schatten waren keine Maahks, auch wenn sie sich immer wieder als solche bezeichneten. Sie waren Mißentwicklungen, eine maahksche Horrorvision der Evolution.
    Sie würden ...
    Vor dem Pfropfenwagen blitzte etwas auf. Eine Energiefahne wehte vor dem Fahrzeug, als winkten zwei bleiche Hände zu Grek 336 herein.
    Ein Schatten ...
    Grek 336 schrie auf.
    Sie hatten ihn gestellt.
     
    *
     
    Auf dem höchsten Punkt der achten Turmkonstruktion hielt Medairok den Pfropfenwagen mit dem Fundamentalisten an. Die Klauen des alten Kassenwarts zitterten, als sie über die Kontrollen glitten. Das Wimmern der Alarmanlage dröhnte in seinen Ohren.
    Er vergewisserte sich, daß der Wagen zum Stillstand kam, und verließ fluchtartig das Kassenhäuschen. Über den Lärm der Sirenen hinweg hörte er die Ponys von Merks Reiterei aufgeregt wiehern. Dazwischen erklang die Stimme des Großen Merk, der sie zu beruhigen suchte. Von überallher liefen Budenbesitzer, Fahrtenleute und Besucher zusammen, um sich auf dem freien Platz vor der Pfropfenbahn zu versammeln.
    Einer der robotischen Ordnungsbeamten der Verwaltung schlängelte sich nach vorn und sagte zu
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