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1127 - Die Ewigen Diener

Titel: 1127 - Die Ewigen Diener
Autoren: Unbekannt
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öffnete er die Verbindung, so daß sie alle mithören konnten.
    „Ich weiß nicht, ob es Hor ist", erklärte ein Parsf namens Sar - sein Namenssymbol schwang unüberhörbar in seinem Kommentar mit, was darauf hinwies, daß Sar zu Nitas Sicherheitskräften gehörte. „Er behauptet aber, es zu sein."
    Dazu hörte man - gleichsam als akustischen Hintergrund - die gefunkten Unmutsäußerungen eines Parsf, der sich bereits im fortgeschrittenen Stadium der Demontage befand und den Verlust jedes Einzelteiles mit erstaunlich emotionellen Kommentaren bedachte. Gerade in diesem Augenblick äußerte Hor den Verdacht, daß seine Häscher samt und sonders so durchgerostet seien, daß sie einen Parsf nicht mehr von einem Klong unterscheiden könnten, wenn beide in ihrer normalen Gestalt vor ihnen stünden, und gleich darauf beschuldigte er die Demonteure, selbst klongsche Spione zu sein. Ein charakteristischer Impuls verriet, daß die Demonteure sich dem Kommunikationsring um Hors metallenen Leib nähertasteten, und dies stachelte den Parsf zu einem regelrechten Schimpfkonzert auf.
    „Hört auf, an mir herumzubasteln!" befahl er, und er legte weit mehr Energie in diese Aufforderung, als ein normaler Schatt-Armarong es je getan hätte. „Gebt mir meine Beine zurück, und ich zeige euch, wie ich laufen kann. Ich kann schneller durch das Energiefeld tanzen, als ihr verrosteten Gestelle von null bis eins denken könnt. Ich bin nicht geschwebt, weil ich nicht laufen kann, sondern weil ich es eilig hatte. Ich habe es immer noch eilig. Der Verräter sitzt inzwischen im zentralen Sektor, und ihr haltet mich hier fest, anstatt ihn zu demontieren. Wer hat das befohlen? Wer es auch war - er soll sich jetzt melden, oder es geschieht ein Unglück!"
    „Halt!" befahl Nita, und Pnull spürte Starre bis hinab in die Enden seiner Laufbeine rieseln.
    Sar bestätigte den Empfang des Befehls, und Nita modifizierte die Verbindung. Nun empfingen sie Hors Kommentare nicht mehr als Hintergrundgeräusch, sondern direkt.
    „Nita spricht", besagte ein kurzer Impuls. „Hor, wer ist der Verräter, den du uns nennen wolltest?"
    „Dott!" gab Hor zurück. „Ihr müßt ihn vernichten. Er ist ein Spion der Klong!"
    „Dott ist hier bei mir", erklärte Nita sehr ruhig. „Er hat das Energiefeld durchquert und auch im Innern des zentralen Sektors alle Gesetze befolgt. Du weißt, Hor, daß. ein Klong-Spion dazu nicht imstande wäre."
    „Er ist eine Ausnahme!" behauptete Hor. „Er ist der, nach dem wir schon seit Beginn unserer Reise suchen. Zerstört ihn - auf der Stelle müßt ihr ihn zerstören!"
    In Pnulls robotischem Gehirn ging es hektisch zu. Er konnte sich nur allzu leicht ausrechnen, was man von ihm verlangen würde, und die Parsf wurden ihm zweifellos nicht mitteilen, auf welche Weise er die Probe bestehen konnte. Noch sah er nicht ganz klar. Für die Parsf war die ganze Angelegenheit so klar und selbstverständlich, daß sie mit Sicherheit nicht darüber sprechen würden. Er mit seinem Klong-Gehirn dagegen würde kaum fähig sein, den wunden Punkt herauszufinden.
    Er hörte, daß Nita und Hor noch immer miteinander sprachen, und irgendwo in seinem Gehirn wurde dieses Gespräch Wort für Wort gespeichert. Aber in diesem Augenblick nahm Pnull nichts davon bewußt in sich auf.
    Es gab einen entscheidenden Unterschied zwischen den Klong und den Parsf: Jeder Parsf oberhalb einer bestimmten Konstruktionsstufe konnte eine ganze Menge mit diversen Signalen aus dem Kosmos anfangen. Ein Klong konnte das nicht. Wenn man ihn auf die Probe stellte, indem man ihm solche Signale vorspielte, dann konnte er ebenso gut gleich die Selbstzerstörung auslösen. Aber aus irgendeinem Grund glaubte er nicht, daß die Parsf das tun würden. Sie mußten schon seit einiger Zeit annehmen, daß auch die Klong es mittlerweile gelernt hatten, Signale auszuwerten. Pnull selbst hatte dafür gesorgt, daß die Parsf auf diese Idee kamen, denn er erhielt Informationen, von denen die Parsf glaubten, daß kein Spion an sie herankommen könne. Sie würden also damit rechnen, daß ein Klong, der sorgfältig genug konstruiert war, um bis in ihren Familienrat vorzudringen, auch auf diesem Gebiet Kenntnisse besaß, die ein normaler Klong nicht vorweisen konnte.
    Welche andere Möglichkeit gab es?
    Pnull verbrachte lange Sekunden damit, sie in seinem Gehirn durchzuspielen, aber nichts davon stellte ihn wirklich zufrieden. Und als er den endgültigen Tiefpunkt erreicht hatte und schon fast
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