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1127 - Die Ewigen Diener

Titel: 1127 - Die Ewigen Diener
Autoren: Unbekannt
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bereit war, sowohl sich selbst als auch den parsfschen Familienrat in ihre Bestandteile zu sprengen, rastete plötzlich etwas in ihm ein, und er erinnerte sich deutlicher als je zuvor daran, daß er ein Klong war. Und ein Klong besaß nicht, nur Verstand, sondern auch Intuition. Der Herr mit dem Befehlenden Kode selbst hatte die Klong mit dieser Fähigkeit ausgestattet, damit sie ihre Aufgabe erfüllen konnten. Der Gedanke daran bescherte Pnull einen Sekundenbruchteile dauernden Zustand robotischer Euphorie. Er hatte seine Bestimmung erkannt, und er war zufrieden.
    Dann holte die Wirklichkeit ihn wieder ein, und mit ihr kam die Frage nach dem, was die Parsf von ihm verlangen würden. Aber es war, als hätte diese winzige Phase der Erkenntnis ihn befähigt, sich von den rein logischen Gedankenpfaden zu lösen. Oder nein - er hatte lediglich gelernt, daß es falsch war, nur in einer Richtung zu suchen. Er war davon ausgegangen, daß die Parsf etwas von ihm verlangen würden, was ihm - wenn er ein Klong war - ihrer Meinung nach völlig unmöglich war, und er hatte automatisch angenommen, daß es etwas sei, was er tatsächlich nicht konnte. Es gab aber etwas, das viel einfacher war - für die Parsf, nicht aber für die Klong. Nita hatte es bereits angedeutet, und Hors Kommentare waren deutlich genug gewesen.
    Pnull konnte auf seinen Parsf-Beinen laufen. Und plötzlich begriff er auch, welche Funktion das blaue Flimmern hatte: Es legte den Teil eines jeden Schatt-Armarong lahm, der ihn zum Schweben befähigte.
    Pnull hatte das im Grunde genommen schon immer gewußt. Als er den richtigen Dott zerstörte, da konnte er dessen Speichern entnehmen, daß man die blaue Zone nur zu Fuß durchqueren durfte. Wer das nicht tat, der wurde auf der Stelle vernichtet. Und es war verboten, innerhalb des zentralen Sektors zu schweben, es sei denn, man wurde ausdrücklich dazu aufgefordert. Pnull hatte diesen Dingen nur deshalb keine Bedeutung beigemessen, weil er selbst es als völlig selbstverständlich empfand, diese Parsf-Beine zu benutzen. Dabei war ihm auch stets bewußt gewesen, daß die anderen Spione in dieser Beziehung gewisse Hemmungen hatten.
    Es war alles ganz einfach. Als die Klong begannen, ihre Spione in die Bereiche anderer Dynastien zu senden, da waren sie noch überaus sorgsam vorgegangen. Sie hatten ihre Spione so gebaut, daß nur noch ein winziger Rest in ihren Gehirnen sich als Klong fühlte.
    Das war ihnen schwergefallen, weil sie nun einmal sehr von sich und ihren Fähigkeiten überzeugt waren. Nachdem die jeweiligen Null-Konstruktionen herausgefunden hatten, daß es gar nicht so schwierig war, Angehörige anderer Dynastien zu täuschen, hatten die Klong die nachfolgenden Serien immer mehr als Klong gestaltet - zumindest in der Art, wie sie dachten. Pnull aber war eine direkte Nachkonstruktion eines solchen Null-Modells. Er sah nicht nur aus wie ein Parsf, sondern er dachte auch so - von einigen kleinen, aber wichtigen Ausnahmen abgesehen. Er hatte kein Vorurteil, wenn es um die Benutzung seiner Beine ging.
    „Dott."
    Der Impuls durchbrach Pnulls Gedankenkette. Blitzschnell griff er auf die Speicher zurück und war sofort darüber im Bild, was Hor gesagt hatte. Genau so schnell bestätigte er, daß er sich angesprochen fühlte.
    „Du hast gehört, welchen Verdacht Hor hegte", vernahm Pnull, und diese gewisse Starre bemächtigte sich seiner. Der da zu ihm sprach, war nicht Nita, sondern Amo selbst, und Pnull wurde sich der Tatsache bewußt, daß auch der echte Dott in diesem Augenblick auf diese seltsame Weise erstarrt wäre.
    „Was hast du dazu zu sagen?" fragte Amo.
    Pnull war verwirrt. Erwartete man von ihm, daß er beteuerte, ein Parsf zu sein? Daß er auf seinen Beinen kreuz und quer durch den Raum walzte, um zu beweisen, daß er diese Beine benutzen konnte? Daß er ein Signal aufnahm und erklärte, warum es nicht von dem Herrn mit dem Befehlenden Kode stammen konnte?
    Wieder kam ihm die Intuition zu Hilfe, von der er glaubte, daß nur die Klong sie besaßen.
    Kein Parsf - und auch kein Klong - würde es jemals für nötig halten, zu beteuern, daß er diese Identität und keine andere besaß. Ein Schatt-Armarong, der ganz offensichtlich zu einer Dynastie gehörte und es trotzdem erforderlich fand, diesen Umstand zu betonen, war gestört - ohne jeden Zweifel. Er war auch dann gestört, wenn er versuchte, seine doch offensichtliche Identität durch bestimmte Tätigkeiten zu beweisen. Man war ein Klong oder ein
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