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1125 - Ein Feuergruß vom Teufel

1125 - Ein Feuergruß vom Teufel

Titel: 1125 - Ein Feuergruß vom Teufel
Autoren: Jason Dark
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hin?«
    »Das wird sie doch sicherlich selbst wissen - oder?« bemerkte die Begleiterin mit spitzer Zunge.
    »Ja, sicher, aber…«
    »Danke, für Ihre Hilfe«, sagte Roxy, »aber ich komme schon zurecht. Sehr freundlich.« Die Kabine hielt, und Roxy mußte aussteigen, da sie ihr Ziel erreicht hatte. »Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag«, sagte sie zum Abschied.
    »Ihnen auch«, rief ihr der Mann nach, während seine Begleiterin die Lippen zusammenpreßte.
    Roxy wartete, bis sich die Türhälften wieder geschlossen hatten und ging dann erst weiter. Sie ärgerte sich darüber, daß sie sich unten nicht danach erkundigt hatte, in welchem der zahlreichen Büros sie John Sinclair finden konnte, und so ging sie erst einmal nach rechts und suchte die Namensschilder neben den Türen ab.
    Hier oben war kein Polizeirevier. Deshalb herrschte auch nicht die Hektik, verbunden mit dem permanenten Klingeln irgendwelcher Telefonapparate. Eine gewisse Ruhe lag über dem Flur. Beileibe keine Stille, weil aus den Büros auch Stimmen klangen, aber darum kümmerte sich die Besucherin nicht.
    Den Namen Sinclair entdeckte sie nicht und hielt an einer der Toilettentüren an.
    Sie erschrak, als hinter ihr eine Tür aufgerissen wurde und ein Mann sein Büro verließ. Er war ziemlich groß, trug eine dunkle Hose und ein helles Hemd mit kurzen Ärmeln. Die blaue Krawatte war locker um seinen Hals geknotet.
    Als er Roxy sah, blieb er überrascht stehen und nahm seine Lesebrille ab, die in der Brusttasche seines Hemds verschwand. »Oh, welch ungewöhnlicher Besuch, Madam. Sie sehen etwas verloren aus. Kann ich Ihnen vielleicht behilflich sein?«
    »Nun, ich weiß nicht so recht.« Roxy brauchte nicht zu schauspielern, um sich verlegen zu geben.
    »Da Sie hier arbeiten, können Sie mir sicherlich helfen. Ich bin auf der Suche nach einem Mr. John Sinclair.«
    Sie hatte laut genug gesprochen, um auch gehört zu werden, was auch sicherlich der Fall gewesen war, doch der Mann konnte seinen Blick nicht von ihrem Körper nehmen, er war einfach fasziniert davon. Der offenstehende Mantel ließ auch viel sehen.
    »Tja, ähm, natürlich. Ich kenne den Kollegen Sinclair. Da sind Sie hier am falschen Ende, Madam. Sie müßten wieder zurück, am Kaffeeautomaten vorbei… ach, was rede ich. Kommen Sie, ich werde Sie bis zu seinem Büro begleiten.«
    Das wollte Roxy nicht. »Danke, das ist sehr freundlich von Ihnen, Mister, aber nicht nötig. Sie haben mir auch so genug geholfen. Ich werde den Weg schon allein finden.«
    »Ich bitte Sie. Später heißt es dann, daß beim Yard keine Kavaliere arbeiten. Es ist ja kein Aufwand für mich. Und welcher Mann fühlt sich unwohl in Begleitung einer schönen Frau?«
    Roxy wollte es nicht. »Nein«, sagte sie. Diesmal klang die Stimme schon entschlossener. »Ich komme allein zurecht.«
    »Aber ich bitte Sie…«
    »Nein, habe ich gesagt!«
    Der Mann zuckte zurück. Mit einer derartigen Reaktion und mit diesem für ihn befremdlichen Tonfall hatte er nicht gerechnet. Er war Polizist, und zwar schon ziemlich lange. Da hatte er gelernt, mißtrauisch zu sein. Das Verhalten der Frau kam ihm befremdend vor. Nicht nur das, es gefiel ihm nicht.
    Er blieb hart und sagte: »Ich wüßte nicht, was gegen meinen Vorschlag spricht. Zudem gibt es gewisse Vorschriften, Madam. Ich wundere mich, daß Sie allein sind und nicht hochgebracht wurden. Normalerweise werden Besucher durch eine andere Person begleitet. Das ist Vorschrift, und die wurde hier nicht eingehalten. Deshalb müssen Sie schon entschuldigen, wenn ich so reagiere.«
    »Lassen Sie mich gehen!«
    »Tut mir leid. Ich will auch nicht behaupten, daß Sie sich verdächtig gemacht haben, aber…«
    »Nochmals - nein!«
    Der Beamte blieb hart und schüttelte den Kopf.
    Roxy wußte, daß sie in der Klemme steckte. Es war nicht so gelaufen, wie sie es sich vorgestellt hatte, und das ärgerte sie wahnsinnig. Aber sie verstand es auch, gut zu schauspielern. Zudem war der Beamte so auf ihr Äußeres fixiert, daß ihm die Blicke, mit denen sich die Frau umgeschaut hatte, nicht aufgefallen waren. Schräg hinter ihm zeichneten sich die Umrisse der beiden Toilettentüren ab. Einmal für Ladys und daneben für Gentlemen.
    Die Tür für Männer lag günstiger…
    Sie lächelte, und dieses Lächeln machte ihr Gesicht nicht nur weich, es überzeugte auch den Beamten. »Sorry, daß ich etwas streng gewesen bin, aber ich habe Probleme und bin nicht grundlos in dieses Haus
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