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1119 - Das Satansgrab

1119 - Das Satansgrab

Titel: 1119 - Das Satansgrab
Autoren: Jason Dark
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seinen Wagen. Er war nicht zu lange weggeblieben, und so ließ sich die Hitze aushalten.
    Großartig vorangekommen war er nicht. Doch Abe wollte auch die Hoffnung nicht aufgeben. Er dachte an den geheimnisvollen Anrufer. Er drückte sich selbst die Daumen, dass der Mann es noch einmal versuchen würde…
    ***
    Damit Abe in Ruhe arbeiten konnte, hatte man ihm ein kleines, eigenes Büro gegeben. So konnte er aus der Hektik des Großraumbüros verschwinden und für seine Ermittlungen abtauchen.
    Der Name Büro war vielleicht etwas zu hoch gegriffen. Es war nicht mehr als eine Kammer. Ein Schreibtisch, ein schmaler Schrank, Computer, Fax und Telefon hatten ihren Platz gefunden, und ein Besucherstuhl stand in der Ecke.
    Die Klimaanlage war zwar vorhanden, doch das alte Gerät rasselte wie ein Lungenkranker, der die letzten Atemzüge seines Lebens von sich gab.
    Abe hatte sich daran gewöhnt. Er war froh, allein sein zu können.
    Das Jackett hatte er ausgezogen. Er hockte an seinem Schreibtisch und blätterte die Berichte der letzten Fälle durch. Er kannte die Unterlagen auswendig, aber er musste immer wieder hineinschauen, um von dem Eindruck wegzukommen, etwas übersehen zu haben.
    Es gab nichts Neues. Auch der Anrufer meldete sich nicht, dafür betrat nach einem knappen Klopfen sein Kollege Sam das Büro und lehnte sich neben der Tür gegen die Wand.
    »Na, wieder in der Zelle?«
    Abe warf die Akte, die er in der Hand gehalten hatte, neben dem Computer auf den Schreibtisch.
    »Wie du siehst, Alter.«
    »Ist eine Scheiße, wie?«
    »Und ob.«
    Sam hieß mit Nachnamen McKinley. Er stammte aus Irland, zumindest seine Grosseltern kamen von dort. Das ließ sich bei ihm nicht verleugnen. Seine Haare waren von Natur aus so rot wie andere sie sich färben ließen, und es hätte lange gedauert, die Sommersprossen in seinem Gesicht zu zählen.
    »Der Unbekannte hat sich noch nicht wieder gemeldet.«
    »War klar, aber ich kann warten. Hattest du eigentlich das Gefühl, dass er es ernst meinte?«
    »Sonst hätte ich dir keinen Bescheid gegeben, Abe.«
    »Wie klang seine Stimme? War sie alt, jung?«
    »Willst du das Band hören?«
    Douglas schüttelte den Kopf.
    »Vielleicht später, wenn der Typ mich angerufen hat.«
    »Okay, sag mir Bescheid. Sonst bist du nicht weitergekommen?«
    »Ich trete auf der Stelle.«
    »Mehr Leichen können wir uns nicht leisten, Kumpel.«
    »Das weiß ich.«
    »Wir müssen groß rangehen. Den Friedhof beobachten. Das hätten wir schon längst tun sollen. Das ist einfach zu viel für einen. Von Beginn an schon. Ich weiß auch nicht, welche Tür du da aufgerissen hast, um die Sache allein durchzuziehen.«
    »Ich bleibe nicht allein.«
    »Wer unterstützt dich?«
    »London vielleicht.«
    »Aha – Sinclair?«
    »Ja. Falls er Zeit hat. Bisher haben wir beide alles geschafft.«
    »Wann kommt er?«
    »Ich muss ihn noch anrufen. Es ist noch etwas früh in London. Au ßerdem warte ich auf den Unbekannten.«
    »Dann viel Vergnügen.«
    »Du mich auch«, sagte Abe.
    Es war natürlich nicht korrekt, dass er den Fall allein behandelte.
    Aber er hatte es bei den Vorgesetzten durchsetzen können, was ihm aufgrund seiner Erfolge in der Vergangenheit gelungen war. Jetzt wies einiges darauf hin, dass er an seine Grenze gelangt war.
    Wieder verstrich Zeit, und der G-Man wurde allmählich nervös. Er konnte sich nicht auf die Akten konzentrieren, und den Computer wollte er ebenfalls nicht einschalten.
    Es ging schon auf den Mittag zu, als plötzlich das Telefon anschlug. Nach einem kurzen Zusammenzucken schnappte er wie ein Geier danach. Beinahe wäre ihm der Hörer aus der Hand gerutscht, so schweißnass war seine Handfläche.
    »Ja!« sagte er nur.
    Zuerst hörte er wenig. Keine Stimme, auch kein Atmen. Nur sehr entfernte Straßengeräusche, die ein akustischer Mischmasch waren.
    »He, wer sind Sie?«
    »Bist du Douglas?«
    »Ja.«
    »Das ist gut.«
    Jetzt wusste Abe, dass es der geheimnisvolle Anrufer war, auf den er gewartet hatte. Mit der Stimme konnte er nichts anfangen. Sie hatte rau, flüsternd und dabei auch irgendwie neutral geklungen.
    »Warum wollen Sie mich sprechen?«
    Das Lachen empfand er als hämisch. Der Unbekannte amüsierte sich über seine Frage.
    »Warum wohl, G-Man? Weil du Hilfe brauchst. Oder zumindest einen Tip.«
    »Wozu?«
    »Denk an die Leichen vom Friedhof.«
    »Du weißt mehr?«
    »Vielleicht.«
    »Wer bist du? Hast du einen Namen?«
    »Nenn mich Guzman.«
    »Einverstanden. Wo kann ich dich
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