Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1119 - Das Satansgrab

1119 - Das Satansgrab

Titel: 1119 - Das Satansgrab
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Killer in die offenen Hände einer Grabfigur gelegt und eine vertrocknete Blume darauf platziert. Das war ein Irrer, ein Wahnsinniger, und an ein Tier wollte der G-Man nicht glauben. Tiere fesselten nicht. Tiere töteten und ließen das Opfer liegen. Sie brachten es nicht danach an exponierte Orte.
    Es musste etwas anderes dahinter stecken und Abe Douglas dachte an ein satanisches System.
    Er hatte die schützenden Dächer der Bäume verlassen und war zwangsläufig in den hellen Sonnenschein hinein getreten. Er setzte seine dunkle Sonnenbrille auf.
    Die Hitze war schlimm. Sie lag wie eine Last über dem Stadtteil Brooklyn, zu dem der verdammte Friedhof gehörte. Er lag etwas erhöht, so dass Abe über einige Dächer hinwegschauen konnte. Straßen wie Schluchten, in denen sich die Hitze staute. Menschen, die ihrer Arbeit trotzdem nachgingen und andere, die vor den Häusern auf der Straße herumhingen, weil sie keine Arbeit hatten. Brooklyn kochte, und das nicht nur im Sommer. Zwar hatte die New Yorker Polizei aufgeräumt und das Image der Stadt verbessert, aber mehr in Manhattan, denn dort trieben sich die meisten Touristen herum.
    Brooklyn war stiefmütterlich behandelt worden und wirkte noch immer wie ein Ansaugbecken für alle möglichen Gestalten.
    Er gelangte an seinen Wagen, der auf einem staubigen Weg parkte, nicht weit von einem kleinen Haus entfernt, in dem sich früher einmal ein Blumenladen befunden hatte. Das Geschäft gab es nicht mehr. Der Besitzer hatte die Brocken hingeschmissen, seit auf dem Friedhof so gut wie kaum jemand noch seine letzte Ruhe fand.
    Jetzt waren die Scheiben eingeschlagen worden, und Abe konnte sich vorstellen, dass dieses Haus auch als Treffpunkt für obskure Gestalten diente.
    Er öffnete die Türen des grauen Dienstfords. Ein Schwall heißer Luft wehte ihm entgegen. Schon jetzt hatte sich das Fahrzeug aufgeheizt. Es würde später noch schlimmer werden.
    Douglas wartete eine Weile, bis er sich hineintraute. Der Sitz war noch heiß, das Lenkrad ebenfalls, aber er schlug die Tür trotzdem zu, startete und schaltete zugleich die Klimaanlage ein. Sie war fast wichtiger als Reifen, Gaspedal und Bremsen.
    Er fuhr los. Der Weg führte in leichten Serpentinen bergab. An leeren Grundstücken vorbei, auf denen noch die Trümmer der abgerissenen Häuser lagen, und genau auf das Häusermeer von Brooklyn zu. Er musste gewaltsam den Gedanken an den letzten Toten vertreiben, aber das Bild wollte ihm nicht aus dem Sinn. Es konnte auch mit seinem Schuldgefühl zusammenhängen.
    Fünf Tote. Fünf Menschen, die von einem Killer schrecklich zugerichtet worden waren.
    War er ein Mensch? War er doch ein Tier? Vielleicht ein intelligentes, genmanipuliertes, das aus irgendeiner verdammten Hexenküche eines Forschungslabors ausgebrochen war?
    Er konnte es nicht sagen. Vielleicht war es von allem etwas. Das Air-Conditioning kühlte gut. Er genoss die Luft, die aus den Düsen gegen ihn geblasen wurde.
    Die Stadt hatte ihn inzwischen geschluckt. Hohe, alte Mietskasernen aus Backsteinen. Dazwischen die Öde, die Leere, kein Gras, nur Asphalt, der auch Löcher und Risse aufwies, und auf dem die abgestellten alten Fahrzeuge eine gewisse Endzeitstimmung aufkommen ließen.
    Etwas passierte mit ihm, das er sich selbst nicht erklären konnte.
    Er bekam ein Hungergefühl und wusste, dass er jetzt etwas essen musste. Wenn es auch nicht viel war, aber der Magen brauchte eine gewisse Arbeit.
    An einer Kreuzung stand ein hohes Eckhaus, das dunkelblau gestrichen war. Die weißen Buchstaben wiesen auf ein Bistro hin, das einen Teil der unteren Etage einnahm. Sogar einen Parkplatz fand der G-Man. Es war auch ein Grund dafür, weshalb er gerade hier etwas essen wollte.
    Das Bistro gehörte zu den besseren hier in der Gegend. Es reichte tief in das Gebäude hinein. Eine lange und saubere Theke bot genügend Platz. Es waren auch viele Hocker frei, und so konnte Abe sich einen aussuchen. Außer ihm saß noch ein Mann an der Theke, der Zeitung las und einen Milchkaffee trank.
    Eine Mischung aus Gerüchen wehte an der Nase des G-Mans vorbei. Hinter einer Glasscheibe lag die Küche, wo ein Mann an einer heißen Herdplatte stand und Speck briet.
    Die Bedienung trug ein rotes Hemd und eine weiße Fliege. Auf einem kleinen Schild am Kragen stand der Name Jean. Es war der Besitzer, denn Abe erinnerte sich daran, dass er draußen das Schild »Chez Jean« gelesen hatte.
    »Guten Morgen, Mister. Hunger?«
    »Ja.«
    »Da kann ich Ihnen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher