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1119 - Das Satansgrab

1119 - Das Satansgrab

Titel: 1119 - Das Satansgrab
Autoren: Jason Dark
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zu entlassen, die länger oder weniger länger auf diesem Gelände hier lagen.
    Schreckliche Gestalten, halb verwest oder skelettiert. Mit Würmern und Käfern in den mit Erde gefüllten Augen, Nasen oder Mündern.
    Wesen, die er nur aus dem Kino kannte. Lebende Tote, die Menschen auf einem Friedhof zusammen trieben, um sie zu fressen.
    Burtons Gesicht verzog sich, als er daran dachte, und in seinem Nacken sammelte sich noch mehr Schweiß. Ein leichter Windzug streifte über das Areal. Wind spielte mit den Blättern der Laubbäume und erzeugte beim Gegeneinanderreiben ein leises Rascheln, das allerdings sehr schnell wieder erstarb.
    Er sah verbissen aus. Die Waffe gab ihm nicht die nötige Ruhe, die er brauchte. Seine Augen hatten sich auf die Dunkelheit eingestellt, und noch immer suchte er einen guten und günstigen Weg zum Ausgang. Douglas würde auf seinen Bericht warten. Der FBI-Mann leitete den Job. Er war allein dafür verantwortlich. Man hatte ihn für die Aufgabe freigestellt, denn seine Firma wollte offiziell mit den Dingen nichts zu tun haben. Klar, was es nicht geben konnte, das durfte es auch nicht geben. Da waren sich viele einig. Gewisse Dinge passten eben nicht in das Weltbild hinein.
    Burton hörte nichts. Er sah auch nichts. Er fühlte sich trotzdem unbehaglich. Den Schatten hatte er sich nicht eingebildet. Er war da gewesen, und er war auch nicht nur ein Schatten, sondern besaß eine Gestalt.
    Vielleicht ein Panther oder ein ähnliches Raubtier, das aus dem Zoo ausgebrochen war, um sich als Beute Menschen zu holen. Die Toten hatten dementsprechend ausgesehen. Sie waren regelrecht angefressen gewesen.
    Das wusste er von Abe Douglas und nicht aus der Presse. Die hatte seltsamerweise noch keinen Wind von der Sache bekommen. Burtons Aufgabe war auch klar umrissen worden. Er sollte nur beobachten, nicht eingreifen. Auch keine Fotos mit einer Spezialkamera schießen. Nur nicht auffallen und nur schauen. Dann Bericht erstatten, und damit war sein Job beendet.
    Er überlegte, was er Douglas sagen sollte. Nichts gesehen? Das wäre gelogen gewesen. Der Schatten war ja da gewesen. Aber er hatte ihn nicht identifizieren können.
    Er blickte auf die Uhr. Sein Mund verzog sich zu einem harten Grinsen. Mitternacht war soeben überschritten. Der neue Tag hatte begonnen. Die Geisterstunde war angebrochen. Er lachte heiser. Das passte. Er hockte um diese Zeit auf einem Friedhof. Es gab sicherlich Leute, die es selbst für einen Tausender nicht riskiert hätten, doch er konnte die Kohle verdammt gut gebrauchen. Sie würde ihn in den nächsten beiden Wochen über Wasser halten, und die rückständige Miete konnte er auch begleichen.
    Worum es genau ging, dass hatte ihm Douglas nicht gesagt. Nur schauen und alles Auffällige registrieren. Nicht mehr und auch nicht weniger.
    Eigentlich leicht. Wenn nur dieser verdammte Verfolger nicht gewesen wäre.
    Hatte er Augen? Tim wusste es nicht. Ein Schatten mit Augen.
    Nichts war unmöglich in dieser Welt, die nahe daran war, aus den Fugen zu fallen, wie manche Zeitgenossen meinten. Die Millennium-Wende stand dicht bevor. Spinner sprachen von gewaltigen Katastrophen, die über den Erdball hereinbrechen würden. Burton reichte diese kleine Katastrophe auf dem Friedhof aus.
    Er verfluchte den Totenacker, während er sich dabei immer wieder umschaute, aber nichts Verdächtiges entdecken konnte. Ihm war es jetzt egal. Der Bulle konnte ihn mal kreuzweise. Er würde sich dünnmachen, noch etwas abwarten und den G-Man dann anrufen und sagen, dass er nichts, aber auch gar nichts entdeckt hatte. Abgesehen von einem nicht identifizierbaren Schatten.
    Als er zu diesem Entschluss gelangt war, ging es ihm wieder besser. Da hatte er sich regelrecht aufputschen können, und so lief er über den schmalen Weg weiter, aus dem hohes Unkraut wuchs, das über seine Schuhe streifte.
    Mit der Pflege des Geländes stand es nicht zum Besten. Es mochte daran liegen, dass hier kaum noch jemand begraben wurde. Zudem lag er abseits des großen Verkehrs und der zügigen Erreichbarkeit.
    Die erleuchteten Wohnblocks, die Burton sah, lagen recht weit entfernt. Nur die Dunkelheit täuschte Nähe vor.
    Es gab kein Licht auf dem Acker. Die Toten brauchten keine Helligkeit, und die Lebenden hatten um diese Zeit hier nichts zu suchen. Bis auf wenige Ausnahmen. Zu ihnen zählte auch Burton.
    Idioten gab es eben immer.
    Er ging so nahe an den Grabsteinen entlang, dass er sie immer wieder streifte. Dabei entstanden
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