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1118 - Zwischen Himmel und Hölle

1118 - Zwischen Himmel und Hölle

Titel: 1118 - Zwischen Himmel und Hölle
Autoren: Jason Dark
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zu sagen. Selbst ein »Ja bitte« drang nicht über seine Lippen. Er blies nur einen keuchenden Atemzug in die Hörermuschel.
    »Bist du es, Bill?«
    Der Reporter schloss die Augen. Es war Suko, der ihn sprechen wollte. Erst nach einer Weile konnte Bill flüstern: »Ja, ich bin es. Ich… ich …« Ihm fehlten einfach die Worte.
    »Himmel, was ist geschehen, Bill?«
    »Sheila…«
    »Ja, ja, was ist denn?«
    »Wie Sarah…«
    »Meine Güte. Dann war der Hellseher bei euch?«
    »Ja.«
    »Was ist mit John?«
    »Er war auch da, aber er hat es nicht verhindern können. Jetzt sind er und der Hellseher verschwunden.«
    »Wohin? Was ist überhaupt bei euch passiert?« Bill saugte den Atem ein. Sein Gesicht verzerrte sich dabei. »Nein!« brüllte er in den Hörer. »Nein, verdammt, ich will nichts mehr sagen. Ich kann es nicht…«
    Er war wirklich nicht mehr in der Lage. Der Hörer rutschte ihm aus der Hand und landete auf dem Apparat. Wie ein Betrunkener wankte Bill wieder nach draußen auf die Terrasse. Aus seinen Augen liefen Tränen…
    ***
    War es eine Reise, auf die ich mich begeben hatte?
    Auch wenn es nicht der richtige Ausdruck war, aber ich kannte diese so genannten Reisen, die mich zwar von einem Ort zum anderen führten, aber auch hinein in eine andere Dimension, in der irdische Gesetze auf gehoben waren.
    Ich hatte mich freiwillig auf die Reise begeben. Ich war in die Lücke zwischen den Dimensionen hineingelaufen, und ich war dabei dem Hellseher sehr nahe gekommen.
    Seine Kraft erwischte auch mich. Ich bekam eine kurze Zeitspanne zur Verfügung gestellt, um nachdenken zu können und zog sogar einen Vergleich. Ich stand zwischen den Fronten. Auf einer zugigen offenen Türschwelle, deren Winde oder Stürme von zwei verschiedenen Seiten an mir zerrten, um mich in bestimmte Welten zu ziehen.
    Auf der einen Seite gab es die normale Welt, in der ich mich eben bewegte, auf der anderen war das Tor zur fremden Welt geöffnet.
    Genau das zog mich an. Es war stärker. Ich »kippte« weg.
    Ein Wutschrei umtoste meine Ohren, und die Zeit gab es in diesen Augenblicken nicht, auch wenn ein Augenblick oder ein Moment eine Zeitspanne ist. Aber er ist eben von Menschen gemacht worden.
    Ich kam zur Ruhe. Und ich war in der anderen Welt. In der Welt, die ich aus den Erzählungen von Jane Collins kannte, denn Taske hatte sie in dieses Reich hineingeführt.
    Kein Vorgang hatte meine Erinnerungen beschädigen können, und so schaute ich mich nicht einmal ängstlich um. Eher neugierig.
    Die düstere Umgebung, deren Hintergrund aussah wie von einem Vorhang gebildet. Der allerdings hatte Risse bekommen. Sie sahen aus wie erstarrte Blitze, auch wenn sie breiter waren und regelrechte Lücken bildeten.
    Ich war neugierig und versuchte, einen Blick durch die Lücken in den Hintergrund zu werfen. Dort war nichts zu sehen. Es gab keine Szene, keine Bewegung. Es war nur das kalte, weiße Totenlicht, das durchschimmerte.
    Das also war die Dimension zwischen Himmel und Hölle. Sollte das Weiße der Himmel sein?
    Nein, das konnte ich nicht glauben. Es war einem Menschen nicht möglich, den Himmel zu erreichen. Außerdem war der Himmel nur eine Metapher für etwas, das sich der Mensch nicht vorstellen konnte. Er dachte dabei an etwas Schönes, und das Licht war für ihn schon immer sehr positiv gewesen.
    Das gleiche galt auch für die Hölle, die sich die Menschen ebenfalls nach ihrem Gusto vorstellten. Die ewige Verdammnis, gefüllt mit der ewigen Glut des Feuers, das nichts verbrannte, aber für gewaltige und auch ewig andauernde Qualen sorgte. Manche Dämonen hatten den Gedanken der Menschheit aufgegriffen und eine Hölle so konzipiert, wie es sich die Menschen vorgestellt hatten.
    Und aus diesem Grunde hatte sich dieser Glaube auch bis in die heutige Zeit gehalten und würde auch wohl niemals verschwinden, so lange es Menschen gab.
    Der Hellseher stand mir gegenüber.
    Nach meinen Gedanken hatte ich mich auf sein Gesicht konzentriert, das nicht mehr den Ausdruck der Arroganz und überheblicher Sicherheit aufwies, wie ich es von ihm gewohnt war.
    Er war schon verunsichert, was sich auch bei seinen Augen bemerkbar machte, denn sie bewegten sich hastig. Er öffnete den Mund, drückte die Lippen schnell wieder zusammen und bewegte auch den Kopf.
    »Ich bin da!« sagte ich.
    »Ja, du bist es. Gratuliere, du hast es geschafft, was noch keinem vor dir gelungen ist, wenn ich es nicht wollte. Aber weißt du auch, wo du dich befindest?«
    »Zwischen
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