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1116 - Projekt Zweiterde

Titel: 1116 - Projekt Zweiterde
Autoren: Unbekannt
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so wird sie dadurch beantwortet, daß wir die Menschheit über alles informieren, wenn Vishnas Anschlag abgewehrt ist. Dann wird jeder Mensch einsehen, daß wir vorher schweigen mußten."
    „Siehst du!" sagte Ellert.
    Waringer lächelte.
    „Das kommt davon, wenn man zu schlau sein will, Dicker. Aber nun laßt uns an die Arbeit gehen! Ich weiß schon, wen ich auf die Konstruktion der Mentalmaterialisatoren ansetzen werde - und bis die Leute zur Verfügung stehen, lasse ich die genauen Positionen der Transmitter berechnen, die jenseits von Sol stationiert werden müssen."
    Er erhob sich und wischte sich mit einem Tuch den Schweiß vom Gesicht.
    „Es ist viel zu warm hier. Hat das einen besonderen Grund?"
    Ellert erklärte es ihm und fügte hinzu: „Meine Anwesenheit auf Terra sollte ebenfalls geheimgehalten werden. Falls Seth-Apophis das Bewußtsein früher als angenommen wiedererlangt, würde sie gleich vermuten, daß hinter dem Projekt niemand anderes als ES steckt."
    Die Besucher stimmten zu, dann verabschiedeten sie sich.
    Erleichtert lehnte sich Ellert-Coolafe in seinem Sessel zurück - erleichtert darüber, daß es Reginald Bull nicht gelungen war, ihn zur Preisgabe der ganzen Wahrheit zu provozieren, obwohl er ihn auch so beinahe durchschaut hätte.
    Aber im Besitz der ganzen Wahrheit wären Bully und Tiff wahrscheinlich vor dem Risiko zurückgeschreckt, das die Durchführung von Projekt Zweiterde in sich barg, denn es war ein so schreckliches Risiko, daß keiner der für die Liga und die Hanse Verantwortlichen es wissentlich auf sich nehmen würde.
     
    3.
     
    „Ich bin gespannt darauf, was so wichtig ist, daß man uns aus unserer Akklimatisierungs-Rundreise heraus reißt", nörgelte Matthew Creek, als der hell angestrahlte riesige Gebäudekomplex der Kybernetischen Universität von Brisbane vor ihrem Gleitertaxi auftauchte.
    Earl Hartog lächelte still vor sich hin.
    Er kannte seinen Kollegen zwar erst seit knapp vierundzwanzig Stunden, dennoch wußte er bereits, daß Matthew fast alles und jedes erst einmal kritisierte, sich aber logisch begründeten Argumenten gegenüber nicht verschloß. Geoffry Waringer mußte seine Gründe dafür gehabt haben, daß er ausgerechnet ihn dem Team aus Hyperphysikern zugeteilt hatte, das an der Kybernetischen Universität von Brisbane einen Forschungsauftrag durchführe ten sollte. Die beiden anderen Mitglieder des Teams waren Marge Flinders aus Melbourne und Duty Phibb aus Irland.
    Eigentlich hatte er, Earl Hartog, vorgehabt, zur Zentralwelt der Akonen zu gehen und dort auf seinem Spezialgebiet Transmittertechnik zu arbeiten, um seine Erfahrungen zu vergrößern und Neues hinzuzulernen. Das war kurz vor der Zeit der porleytischen „Vormundschaft" gewesen, die ihn in ein Geheimteam verschlagen hatte, das den porleytischen Handschuh aus dem Gewölbe unter dem Dom Kesdschan untersuchte.
    Während jener Zeit hatte er auch die persönliche Bekanntschaft von Geoffry Abel Waringer gemacht. Nach dem Abzug der Porleyter war dann Waringer an ihn herangetreten und hatte ihn für die Mitarbeit an dem Forschungsauftrag motiviert, bei dem es darum ging, eine neue Art der Programmierung von Transmittern zu erarbeiten, die die Schnelligkeit und Sicherheit dieses Vorgangs verbessern sollte.
    Es mußte etwas sehr Ungewöhnliches sein, das den wissenschaftlichen Chef der Hanse veranlaßt hatte, so plötzlich umzudisponieren und sie aus der „verordneten" Rundreise durch den australischen Kontinent zu reißen, um sie mit einer gänzlich anderen Aufgabe zu betrauen.
    „Wie heißt der Professor doch gleich, der uns empfangen soll, Marge?" erkundigte er sich bei seiner siebenunddreißigjährigen Kollegin.
    „Kimba Wogallah", antwortete Marge Flinders.
    „Du kennst ihn?" fragte Matthew.
    Marge schüttelte den Kopf.
    „Nein, aber ich weiß, daß er ein berühmter Nexialist ist."
    „Das macht mich auch nicht munterer", erklärte Duty Phibb und gähnte demonstrativ.
    Earl gähnte unwillkürlich mit. Auch er spürte Müdigkeit in den Knochen. Immerhin hatten sie den größten Teil des Tages in der trockenen Gluthitze Zentralaustraliens verbracht.
    Die Müdigkeit verflog allerdings rasch, als sie vor dem Hauptgebäude der Universität aus dem Gleitertaxi stiegen und plötzlich in kühlem Nieselregen standen.
    Marge lachte über die verdutzten Gesichter ihrer Kollegen.
    „Wir haben Juli, und da regnet es hier schon einmal", sagte sie. „Kommt, beeilt euch!"
    Sie lief über die nassen Stufen
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