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1109 - Die Stunde der Krieger

Titel: 1109 - Die Stunde der Krieger
Autoren: Unbekannt
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wirkte, weil über seinem Kopf keine Armadaflamme schwebte. Ganz ruhig stand er da, als hätte er seinen Artgenossen nicht gerade eben einen Vorschlag unterbreitet, der reine Blasphemie war - wenn nicht noch Schlimmeres. Hätte ein anderer solche Worte gewagt, dann hätten die Unaussprechlichen ihn auf der Stelle davongejagt. Aber es war eben kein anderer, sondern ihr einziger Vollerbe, und dem schuldeten sie Respekt.
    Die Unaussprechlichen waren wie gelahmt durch den Konflikt, in den sie so unerwartet geraten waren. Sie mußten den Gesetzen der Endlosen Armada gehorchen, aber sie konnten auch einen Ratschlag des Vollerben nicht einfach übergehen. Sie mußten - wenn sie sich an die Gesetze der Endlosen Armada hielten - Chrubchur verstoßen oder den Armadamonteuren melden, aber sie konnten andererseits ihren Vollerben nicht in Gefahr bringen.
    Ein Hilferuf von Heimat erlöste sie vorübergehend von ihrem Dilemma. Die Hochachtung vor dem Vollerben warfen sie durchaus nicht über Bord, aber sie war doch noch recht neu und ungewohnt für sie. Die Liebe zu Heimat dagegen steckte ihnen schon seit so vielen Generationen im Blut, daß sie gar nicht anders konnten: Sie ließen Chrubchur stehen und rasten davon, um sich schleunigst um ihren „Planeten" zu kümmern.
    Auf Heimat sah es schlimm aus. Viele der kuppelförmigen Schutzschirme waren erloschen. Tiefe Furchen durchzogen die Oberfläche, und rundherum trieben Trümmerteile durch den Raum, die sich bereits losgerissen hatten.
    Im Innern der kleinen Kunstwelt hatte es Vakuumeinbrüche gegeben und Verschiebungen, die alles übertrafen, was man seit jeher von dem seltsamen „Planeten" gewohnt war. Zum Glück hatten die meisten Unaussprechlichen Heimat verlassen, als die ersten Anzeichen der Katastrophe erkennbar wurden. Andernfalls hätten die Unaussprechlichen sicher Tausende von Toten zu beklagen gehabt. Aber was galt ihnen ihr Leben, wenn Heimat in Gefahr war. Todesmutig stürzten sie sich auf die Trümmerstücke ihres „Planeten", um zu retten, was noch zu retten war. An Chrubchur dachte vorerst keiner mehr. Und als ersichtlich wurde, daß die Unaussprechlichen es aus eigener Kraft nicht schaffen würden, ihren „Planeten" wieder zusammenzukitten, da funkten sie um Hilfe.
     
    2.
     
    Jercygehl An stand am Ende der Lagerhalle, in der die Cygriden untergebracht waren, und blickte bedrückt um sich. Er fragte sich, ob das nötig war. Mußten sie wirklich so eng aneinandergepfercht hausen - an Bord eines Schiffes, das groß genug war, um sich darin zu verlaufen?
    Die Terraner hätten ihnen ohne weiteres andere Räume zugewiesen. Die Cygriden hätten nur darum bitten müssen.
    Allerdings hätten die Cygriden dann auch ihre Loyalität den Terranern gegenüber erklären müssen, und das konnten sie nicht tun. Die Terraner waren vom Armadaherzen als Feinde eingestuft und für den bedauerlichen Zustand von TRIICLE-9 verantwortlich gemacht worden. Es war unvorstellbar, daß überzeugte Armadisten wie die Cygriden mit solchen Wesen paktierten. Es war schlimm genug, daß sie ihr Schiff verloren hatten und auf die Hilfe der Terraner angewiesen waren.
    So bald wie möglich würden sie auf ein cygridisches Schiff umsteigen, das war klar. Weniger klar war dagegen, wo die anderen cygridischen Schiffe sich zu diesem Zeitpunkt befinden mochten.
    Jercygehl An schüttelte die trüben Gedanken ab und schritt in die Lagerhalle hinein. Überall lagerten Cygriden. Die Terraner hatten ihnen Bauelemente zur Verfügung gestellt, aus denen sie sich nach ihren eigenen Vorstellungen Betten und sonstige Möbel herstellen konnten, die ihren Bedürfnissen angepaßt waren, aber nur wenige Cygriden hatten von diesem Angebot Gebrauch gemacht. Die meisten hatten wahrscheinlich noch gar nicht recht begriffen, wie verfahren die Situation war, in der sie sich befanden.
    Die meisten Cygriden hockten schweigend herum. Nur wenige unterhielten sich in gedämpftem Ton miteinander. Jercygehl An hielt nach seinem Stellvertreter Ausschau, konnte ihn aber nicht entdecken und wandte sich darum der rechten Wand zu. Dort hatte man einige der Beleuchtungskörper gelöscht, und im Schutz des Halbdunkels hatten einige Cygriden sich zur Ruhe gelegt. An vermutete Op dort drüben. Zwischen dem Kommandanten und seinem Stellvertreter hatte es einige Meinungsverschiedenheiten gegeben, und womöglich hatte Op sich in seinem Ärger zurückgezogen.
    Da es im vorderen Teil der Halle sehr hell gewesen war, hatte Jercygehl An zu
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