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1107 - Die Mutation

1107 - Die Mutation

Titel: 1107 - Die Mutation
Autoren: Jason Dark
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Frau. Sie heißt Jana. Das haben wir gehört. Mehr auch nicht. Er will keinen Kontakt. Er geht nur seinem Hobby nach und ist vernarrt in seine Orchideen.«
    »Oder in seine Fledermäuse«, sagte Dorsey.
    »Das ist nicht bewiesen.«
    Frank lachte mich an. Er war ein Mann mit breiten Schultern - und einem breiten Hals, der aus seinem Kragen hervorwuchs wie ein Baumstumpf. »Ob bewiesen oder nicht. Cusack ist schlau, das sage ich euch.«
    »Dann wohnt er auch hier, nehme ich an.«
    »Ja.«
    Ich fragte weiter. »In seinem Gewächshaus oder hat er eine eigene Bleibe?«
    »Bei dem kommt alles zusammen. Jedenfalls haben wir uns zusammengetan und lassen uns nicht mehr ins Bockshorn jagen. Viele von uns haben Kinder. Der Sommer steht vor der Tür. Fast alle von uns verbringen den Urlaub in unseren Gärten, und wir wollen dort auch sicher sein. Das ist legitim.«
    »Da haben Sie recht.«
    »Deshalb patrouillieren wir nachts so lange, bis der Spuk vorbei ist.«
    Suko deutete auf die Waffen. »Sie wollen damit auf Fledermäuse schießen?«
    »Zur Not ja. Aber wir brauchen auch etwas, um uns gegen andere Feinde zu verteidigen«, erklärte Frank Dorsey.
    Die Antwort gefiel mir nicht. »Wenn Sie damit Menschen meinen, seien Sie verdammt vorsichtig. Man kann sich sehr leicht in eine fatale Lage bringen.«
    Das akzeptierte Dorsey nicht. »Was ist mit Ihnen? Womit jagen Sie denn die Fledermäuse?«
    »Noch haben wir keine gesehen.«
    »Nach den ersten Bissen denken Sie anders.«
    »Sie sind schon gebissen worden?«
    »Noch nicht.«
    Dorsey und Orwell schauten sich an. »Wir sind erst am Beginn der ersten Runde. Wir bewachen das Gelände der Kleingartenanlage. Keine Sorge, wir geben schon acht.«
    »Die ganze Nacht über?«
    »Ja, aber nach Mitternacht bekommen wir Verstärkung, denke ich mal. Die Leute haben auch nicht immer Zeit, sich darum zu kümmern.«
    »Sie waren schon bei Cusack?«
    »Heute noch nicht«, erwiderte Dorsey. »Nur vorbeigegangen. Er ist nicht da.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Es brannte kein Licht in seinem Gewächshaus.«
    »Er kann auch geschlafen haben«, sagte Suko.
    Dorsey und Orwell lachten gemeinsam. »Nein, das auf keinen Fall. Nicht Cusack. Der ist ein Nachtmensch, darauf können Sie sich verlassen. Kann auch sein, daß er mal wegmußte. Jedenfalls machen wir weiter. Das sind wir uns und unseren Familien schuldig.« Nick Orwell räusperte sich.
    »Was haben Sie vor?«
    »Auch wir stehen am Anfang und schauen uns um. Alles andere wird sich dann ergeben.«
    Die beiden blickten uns skeptisch an, als könnten sie uns kein Wort glauben. »Immerhin sehen acht Augen mehr als vier«, sagte Orwell, »das ist ein Vorteil.«
    Wir stimmten ihm zu, bevor wir uns trennten. Die Wege führten uns in verschiedene Richtungen.
    Erst als wir außer Hörweite waren, sprach Suko mich an. »Was hältst du davon?«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Im Prinzip finde ich die Nachbarschaftshilfe schon gut, aber hier geht es um außergewöhnliche Dinge. Um ein Phänomen der Natur, zum Beispiel, und nicht um Einbrüche oder ähnliche Dinge.«
    »Phänomen, John?«
    »Ja. Oder denkst du anders?«
    Er nickte. »Wenn sich dieses Phänomen als wahrhaftig herausstellen sollte, dann ist es meiner Ansicht nach eines, das von Menschenhand gemacht wurde.«
    »Kann durchaus sein.«
    »Also müssen wir uns einen gewissen James Cusack vornehmen. Vielleicht haben wir Glück, und er kommt noch vor Mitternacht, denn langes Warten macht mich zum Tier.«
    »Ja, ausgerechnet du mußt das sagen.« Wenn jemand Geduld aufbrachte, dann war es Suko. Das lag schon in seiner Mentalität begründet, denn er war noch immer der ruhigere von uns beiden. Der Fall, sollte er sich zu einem entwickeln, konnte kompliziert werden. Bisher hatten wir keine Beweise, so mußte ich mich auf mein Gefühl verlassen. Und das war kein sehr gutes…
    ***
    Soul faßte die folgenden Sekunden nicht. Er wurde zum Zeugen eines Geschehens, das nicht in seinen Denkrahmen hineinpaßte und auch nicht in den anderer Menschen hineinpassen würde. Er konnte nichts tun. Er fühlte sich wie vereist, während es Body erwischte.
    Er hatte ja nur nach der Lampe greifen wollen, doch der dunkle Boden um ihn herum wurde lebendig. Plötzlich schnellte ein gewaltiger Schatten in die Höhe. Er mußte eine Form oder eine Figur haben, aber im schmalen Lichtstreifen war er nicht genau zu erkennen. Durch die helle Lanze huschte eine zackige Figur, die auch nicht still in der Luft stand, sondern mit
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