Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1107 - Die Mutation

1107 - Die Mutation

Titel: 1107 - Die Mutation
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Truhe, sie war nur etwas flacher.
    »Die kann auch leer sein«, sagte Soul, bei dem das ungute Gefühl geblieben war.
    »Kann sein, muß aber nicht.« Body drehte kurz den Kopf. »Los, rauf mit dir, Alter.«
    Soul wußte, daß es keinen Sinn hatte, zu widersprechen. Letztendlich setzte Body seinen Willen immer durch, und so war es auch hier. Der schmächtige Soul stieg wie immer als erster auf die Ladefläche. Er merkte, daß sein Herz schneller schlug. Wie bei einem Menschen, der sich einer bestimmten Gefahr näherte. Er konnte sie nicht genau bestimmen, doch er ging davon aus, daß die Gefahr, wenn überhaupt, nur in der verschlossenen Kiste lauern konnte. Obwohl die Plane hoch genug über seinem Kopf schwebte, richtete er sich nicht auf, sondern ging geduckt weiter.
    Hinter ihm handelte Body wie immer. Er ging auf Nummer Sicher und ließ die Plane nach unten fallen. Es wurde stockdunkel, was Soul nicht paßte. Er begann zu schwitzen und gab zu, daß es Angstschweiß war.
    Body bewegte sich auf ihn zu. Er flüsterte dicht neben Souls Ohr. »He, was hast du?«
    »Nichts.«
    »Hör auf zu lügen.«
    Soul mußte sich räuspern, um überhaupt sprechen zu können. »Wir sollten wieder verschwinden.«
    »Klar, machen wir auch. Aber später.« Body schaltete wieder die Lampe an. Diesmal deckte er den Lichtstrahl nicht ab. Wie eine scharfe blanke Schwertklinge zerschnitt er die Dunkelheit. Er glitt über den leeren und glatten Boden hinweg, huschte als Kreis an den Innenwänden entlang, tanzte wieder nach unten und erfaßte dann die relativ kleine Truhe.
    Am vorderen Rand und dicht unter dem Deckel glitt das Licht entlang. Ein Schloß, das den Deckel versperrt hätte, fiel den beiden Männern nicht auf. Kein gutes Zeichen, denn wer etwas Wertvolles transportierte, der sicherte es auch.
    »Die ist bestimmt leer!« flüsterte Soul.
    »Das werden wir gleich haben. Du kannst mal die Lampe halten. Ich schaue nach.«
    Soul nahm die Lampe entgegen. Er ärgerte sich über sich selbst, weil er das Zittern seiner Hand nicht vermeiden konnte. Doch das Gefühl war stärker als der Wille, dagegen anzukämpfen.
    Body hatte die Truhe erreicht. Im Licht der Lampe untersuchte er sie. Einer wie er ging stets routiniert vor, und er stellte sehr schnell fest, daß der Deckel tatsächlich nicht verschlossen war, auch nicht an der Rückseite. In die Lücke zwischen Truhe und Plane leuchtete er ebenfalls hinein.
    »Alles paletti, Soul.«
    Body erhielt keine Antwort. Noch gebückt schaute er zurück. Soul stand hinter ihm wie festgefroren. Nur die Lampe in seiner Hand zitterte leicht.
    »Komm näher, ich will besser sehen.«
    »Noch können wir es lassen.«
    »Verdammt, sei ruhig.«
    Body hatte sich leicht in die Hocke gedrückt und dabei seine Arme ausgebreitet. Er wollte den Deckel an den seitlichen Enden anfassen, um ihn so anzuheben.
    Soul war jetzt dicht bei ihm. Er leuchtete schräg in die Tiefe. Body summte leicht, als er den Deckel der Truhe anhob. Es entstand dabei ein leises Knarren, das war alles. Zwischen Unterteil und Deckel öffnete sich ein breites Maul, in das Soul hineinleuchten mußte. Den Grund der Kiste erreichte das Licht noch nicht. Erst als der Deckel fast hochkant stand, strich das weiße Licht darüber hinweg.
    Beide sahen das gleiche - nämlich nichts!
    Es lag keine Beute auf dem Boden der Kiste, und Body stieß einen wütenden Knurrlaut aus. Damit hatte er nicht gerechnet. Da hatte ihn sein Instinkt verlassen.
    Soul lachte leise, obwohl er sich nicht besser fühlte. Er sagte nur: »Ich habe es dir doch gesagt.«
    »Halt die Klappe!«
    Body beugte sich vor. Sein Körper geriet dabei zwischen Soul und das Licht. Es war genau die Bewegung, die etwas in Gang setzte, was die beiden Einbrecher nicht verstanden. Zudem wurden sie wahnsinnig schnell überrumpelt.
    Diesmal schrie Body auf. Er hatte etwas gesehen. Einen zuckenden Schatten, und in der winzigen Zeitspanne war er ihm vorgekommen, als hätte sich der Boden der Truhe einfach aufgelöst.
    Bodys Reaktion glich einem Reflex, und der erwischte Soul mit einem harten Schlag zufällig am rechten Handgelenk.
    Die Lampe machte sich selbständig. Wie eine helle Sternschnuppe trudelte sie über die dunkle Ladefläche hinweg, blieb aber nicht am Himmel oder unter der Plane hängen, sondern überschlug sich noch einmal und landete weit entfernt am Boden, wo sie noch weiter ihr Licht abgab, nur in eine entgegengesetzte Richtung.
    Die Männer hielten sich im Dunkel auf. Body noch vor
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher