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1106 - Zombie-Engel

1106 - Zombie-Engel

Titel: 1106 - Zombie-Engel
Autoren: Jason Dark
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erholen. Er ist wieder wer, und das spüren auch andere Menschen, die sich zu ihm hingezogen fühlen.«
    »Wie du - oder?«
    Einmal im Redefluß, ließ sie sich nicht stoppen. »Nein, nein, nicht direkt, nur indirekt. Ich bin es nicht wert, zu ihm zu kommen und ihn persönlich zu sehen. Aber er hat Helfer, viele Helfer. Engel, die auch Totenhemden tragen. Die ihm zur Seite gestanden haben und ihm noch immer im großen Kampf helfen.« Sie ballte die linke Hand zur Faust und zeigte sie mir. »Das Ende ist noch nicht erreicht, John Sinclair. Es geht weiter, auch ohne mich.«
    Ich ließ das Kreuz wieder verwinden. Isabella zeigte mit keiner Reaktion an, ob sie froh darüber war. Sie sagte in den folgenden Sekunden überhaupt nichts mehr. Nur in ihrem Gesicht zuckte es; sie mußte wieder Schmerzen haben.
    »Für dich geht es nicht weiter, Isabella. Für dich ist der Kampf beendet. Du wirst es nicht schaffen.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil du nicht würdig bist. Das hast du selbst gesagt. Man hat dich nicht haben wollen. Du hast das Kleid getragen, und du hast uns von einem alten Friedhof berichtet. Vom Friedhof der Engel, der in einer anderen Dimension seinen Platz gefunden hat. Das alles weiß ich, das weißt du, aber man hat dich nur daran riechen lassen. Im Gegensatz zu Glenda Perkins. Sie streifte das Totenhemd über und muß ihr Ziel einfach erreicht haben. Es gibt keine andere Möglichkeit.«
    »Sie wird vergehen, denn auch sie ist nicht würdig. Du wirst sie nie mehr sehen. Normale Menschen dürfen den Friedhof der Engel nicht betreten.«
    »Wo liegt er?«
    »Im Nirgendwo! Es ist der Platz des mächtigen Luzifer. Dort liegen die Geschlagenen, aber sie sind nicht tot. Sie warten auf die Rückkehr, und sie werden es schaffen.«
    »Durch wen?«
    »Durch das Kleid, das Totenhemd. Sie suchen nur jemand, der würdig ist und ihnen das Tor öffnet, um wieder zurück in diese Welt kommen zu können. Verstehst du das?«
    »Noch nicht.«
    »Sie werden die Welt in seinem Namen überschwemmen, Sinclair. Ich kann mir gratulieren. Glenda Perkins ist noch nicht zurückgekehrt. Alles deutet darauf hin, daß sie akzeptiert wurde. Sie ist der Schlüssel zu einem verschlossenen Tor…«
    Zwar hatte Isabella noch in Rätseln gesprochen, doch allmählich kam ich der Sache näher. Sollte Glenda es tatsächlich geschafft haben, dann hatte sie das Tor zum Friedhof der Engel geöffnet und dafür gesorgt, daß sie zurückkehren konnten. Tote Engel, tote Geister. Es war schwer, diese Gedanken unter einen Hut zu bringen, und mir fiel noch ein Vergleich ein, über den ich sogar leicht erschrak.
    Zombie-Engel!
    Ein Wahnsinn. Verrückt bis zum Exzeß. Konnte es so etwas überhaupt geben? Mir rann ein kalter Schauer über den Nacken, und die Verletzte schien zu merken, wie ich mich fühlte, denn sie schickte mir ein hämisches Kichern entgegen.
    »Du wirst verlieren!« flüsterte sie. »Du kannst nur verlieren, John Sinclair. Es gibt keine andere Möglichkeit. Kein Mensch ist stärker als ein Engel.«
    »Da hast du recht!«
    »Dann gib auf!«
    »Nein, das werde ich nicht tun. Denn es gibt immer zwei Seiten. Du sprichst von deinen Engeln, die für mich Verlierer sind. Aber ich kenne andere, Isabella. Ich habe dir mein Kreuz gezeigt. Du hast gesehen, wer dort seine Zeichen hinterlassen hat. Die Zahl der Engel mag in die Legionen gehen, aber auch bei ihnen gibt es die Unterschiede zwischen Licht und Schatten.«
    »Hör auf. Bisher hat es gegolten, aber nun ist jemand gekommen, der die Tür geöffnet hat. Dieser Jemand wird den Friedhof der Engel verändern, und ich weiß auch, daß es kein Zurück mehr für ihn gibt. Die Person hat ihre Aufgabe erledigt und wird sterben.« Sie wollte lachen, doch das fiel ihr einfach zu schwer. Den Kopf hatte sie erhoben, auch den Mund geöffnet. Statt des Lachens drang nur ein heftiger Atemstoß hervor.
    Sie wurde blaß, sehr blaß, stöhnte auf und drückte eine Hand auf die verbundene Wunde. Dann sackte sie einfach weg, denn der Kreislauf spielte nicht mehr mit.
    Ich saß vor einer Bewußtlosen und hörte mich atmen. Viel erreicht hatte ich nicht. Für mich waren die Aussagen mehr als eine gefährliche Drohung, die sich auf die Zukunft bezog. Sie konnte recht haben. Wenn die Zombie-Engel freikamen, die einzig und allein Luzifer gehorchten, dann mußte man schwarz sehen.
    Isabella war nach wie vor eine wichtige Person, aber sie war ein verletzter Mensch. Sie muße dringend unter das Operationsmesser, damit ihr die
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