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1106 - Die Truemmerreiter

Titel: 1106 - Die Truemmerreiter
Autoren: Unbekannt
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gab der Mausbiber zu bedenken. „Aber auf eine so gewaltige Fläche verteilt... ja, ich glaube, das könnte man sagen."
    „Niemand macht mir weis, daß 250000 Armadaschiffe, über die Oberfläche einer Kugel mit dem Durchmesser der Saturnbahn verteilt, genug Leistung aufbringen, um das gesamte Innenfeld der Kugel mit einem antipsionischen Feld konstanter Intensität zu erfüllen." Ras Tschubai sprach's mit der Donnerstimme eines Propheten. „Es muß Lücken geben - oder Zeiten, zu denen das Feld weniger kräftig ist als zu anderen."
    „Möglich", antwortete Fellmer Lloyd ohne sonderliche Begeisterung. „Aber ich glaube nicht, daß uns genug Zeit bleibt, die entsprechenden Untersuchungen anzustellen."
    „Wir werden sehen", sagte Ras Tschubai, und es lag eine eigenartige Entschlossenheit in seiner Stimme.
     
    *
     
    Nikki Frickel war eine tüchtige Astronautin; eine Diplomatin war sie nicht. Sie trug ihre Ideen so vor, wie sie ihr in den Sinn kamen. Sie war voller Begeisterung. Ihre Worte trugen den Stempel ehrlichen Enthusiasmus, aber nicht das Charisma überlegender, kalkulierender Sachlichkeit, mit dem allein Perry Rhodan überzeugt werden konnte.
    Perry war das ursprüngliche Lächeln längst vergangen. Und als Nikki mit begeistert sich überschlagenden Worten ausführte, wie sie mit Hilfe eines massiven Rundumschlags eine Armadaeinheit von mehr als 20 000 Schiffen in Verwirrung zu stürzen gedachte, da hob er warnend die Hand, um sich Gehör zu verschaffen.
    „Nikki", sagte er ernst. „Mit Begeisterung allein ist es nicht getan. Felsbrocken lassen sich nicht ohne weiteres zu Kampfschiffen umfunktionieren. Der Vorteil einer Absetzbewegung ins kosmische Trümmerfeld hängt von der Konstellation der Trümmerstücke ab, und Menschen, die auf der Außenhülle von Armadaschiffen landen..." Er schüttelte traurig den Kopf. „Ich weiß mir deinen Eifer zu schätzen, Nikki, aber..."
    „Oh, einen Moment!" Nikkis Schwung war offenbar durch nichts zu dämpfen. „Du meinst, ich hätte das alles so aus dem Hut gezogen? Nein - dahinter stecken zahllose Stunden der Simulation. Ich habe alles genau berechnet, sagte ich das nicht?"
    „Nein, du sagtest es nicht", belehrte sie Narktor.
    „Mein Gott", hauchte Nikki und begann, an den Futteralen ihres breiten Gürtels zu hantieren. „Natürlich mußtet ihr denken, ich hätte den Verstand verloren." Sie brachte einen winzigen Datenwürfel zum Vorschein und händigte ihn Perry Rhodan aus. „Hier, alles aufgezeichnet."
    Perry musterte den kleinen Speicher verblüfft. „Simulationen?" fragte er. „Wie kann man simulieren, wenn die Einheiten der Einschließungsflotte ständig ihre Positionen verändern?"
    „Oh, aber sie tun es nicht wahllos!" strahlte Nikki. „Ihren Manövern liegt ein erkennbares Muster zugrunde."
    „Und du hast es gefunden?"
    „Nicht allein. Wenn Ernesto Briebesca mir nicht geholfen hätte, säße ich jetzt noch an der Arbeit. Ich wußte aber, daß uns nur noch wenig Zeit blieb; also verschaffte ich mir sachverständige Unterstützung."
    Ernesto Briebesca, an die 190 Jahre alt, war früher Bordastronom der DAN PICOT gewesen und versah jetzt dieselbe Funktion an Bord der RAKAL WOOLVER. Perry schloß die Hand um den winzigen Würfel.
    „Nikki, ich lasse deine Daten sofort überprüfen." Es klang ein wenig feierlich, wie er das sagte. „Wenn sich herausstellte..." Er unterbrach sich mit einer wischenden Handbewegung.
    „Lassen wir das. Ich rechne, daß die Prüfungsergebnisse in einer Stunde vorliegen. Hat euch Bradley von Xanthen so lange Urlaub gegeben?"
    „Es wurde keine zeitliche Begrenzung genannt", sagte Wido Helfrich, der endlich auch einmal zu Wort kommen wollte.
    „Ich gebe ihm Bescheid", nickte Perry. „Ihr kennt euch in der BASIS aus. Macht's euch bequem, aber seid zur Hand, wenn ich euch rufen lasse."
    „ Aus dem Streifzug durch die Vergnügungszentren der BASIS wurde nichts. Perry hatte den Zeitaufwand für die Überprüfung der Daten unterschätzt. Schon nach vierzig Minuten ertönte über Rundsprech die Aufforderung an die drei Besatzungsmitglieder der RAKAL WOOLVER, sich im Besprechungsraum einzufinden. Daß sich inzwischen etwas Dramatisches ereignet hatte, war sofort klar. Perry Rhodan erschien in Begleitung Waylon Javiers, des Kommandanten, und Roi Dantons, der als Oberbefehlshaber der BASIS fungierte.
    „Es war zunächst eine lästige Routinearbeit", lächelte Perry, „aber als die ersten positiven Ergebnisse anfielen,
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