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1106 - Die Truemmerreiter

Titel: 1106 - Die Truemmerreiter
Autoren: Unbekannt
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unterschiedlicher Größe zusammengesetzt. Wenn er sich bewegte, rieben die Plättchen mit flüsternden Geräuschen aneinander. Jemand hatte sein Oberkleid „Flüsterhemd" genannt - ein Name, der nur wenig Aussicht hatte, sich durchzusetzen. Denn spöttische Bezeichnungen paßten schlecht zu Taurecs markantem Äußeren. Daran änderte auch nichts der Umstand, daß der Gesandte der Kosmokraten sich nicht in seiner wahren Gestalt zeigte, daß das Bild des hochgewachsenen, stählern trainierten Mannes nichts weiter als eine Projektion war.
    „Ich weiß es, Fremder", antwortete Perry Rhodan mit leisem Lächeln. „Und wenn mir nicht beizeiten etwas Vernünftiges einfällt, kann es sogar geschehen, daß ich dich um Rat frage."
    „Das könntest du jetzt schon tun", sagte Taurec. „Den Preis kennst du. Du übergibst mir das Kommando, das mir ohnehin zusteht, und ich führe euch aus dieser Zwickmühle hinaus."
    Perry kam nicht dazu, auf seinen Vorschlag einzugehen.
    „Die RAKAL WOOLVER", sagte Waylon Javier.
    Perry horchte überrascht auf. Die RAKAL WOOLVER war ein Großraumschiff der Galaxis-Klasse, unter dem Befehl des Chefs der Zweiten Terranischen Flotte, Bradley von Xanthen. Sie war das Flaggschiff der Expedition nach M3 gewesen, in deren Verlauf das Versteck der Porleyter gefunden worden war.
    „Was will sie?" fragte er.
    „Eine Beibootkommandantin bittet um Erlaubnis, an Bord kommen zu dürfen."
    Eine Ahnung dämmerte in Perrys Bewußtsein.
    „Nicht etwa Nikki Frickel?"
    „Doch, so heißt sie", bestätigte Waylon Javier.
     
    *
     
    „Heb deinen faulen Hintern und komm mit", sagte die schlanke, ein wenig knochig gebaute Frau und versetzte dem Sessel, in dem der rotbärtige Springer-Abkömmling in lässig bequemer Haltung ruhte, einen kräftigen Stoß.
    Narktor sah sie verwunderten.
    „Wozu? Ist doch dein Projekt, nicht wahr?"
    „Bescheidenheit ist die Zierde des Weibes", meldete sich eine meckernde Stimme. „Sie will den Ruhm mit uns teilen."
    Der dritte Teilnehmer des eigenartigen Gesprächs war ein spindeldürrer Mann schwer bestimmbaren Alters mit einem breitflächigen, alles andere als klassisch geformten Gesicht.
    Seine Hände hatten den Umfang mittlerer Schaufelblätter und hingen an mageren, knochigen Armen.
    „Von dir war überhaupt nicht die Rede, Wido Helfrich", wies Nikki Frickel den Pferdegesichtigen zurecht.
    „Ohne mich kannst du nicht gehen", versetzte Wido. „Ich bin dein Beschützer. Wir leben in einer gefährlichen Gegend."
    „Was hält Rhodan von deinem Plan?" wollte Narktor wissen.
    Nikki musterte den stämmig gebauten Springer mit spöttischem Blick.
    „Du meinst, ich hätte ihm per Hyperkom davon erzählt? Und der ganzen Endlosen Armada auf die Nase gebunden, wie wir uns aus der Zwangslage zu befreien gedenken? Warum, glaubst du, herrscht auf beiden Seiten Funkstille?"
    Narktor machte ein betretenes Gesicht. „Was ist, wenn ihm deine Idee nicht gefällt?"
    Wido Helfrich stieß ihn freundschaftlich in die Seite. „Dem Halbherzigen schlägt keine Morgenstunde", deklamierte er einen seiner selbstgezimmerten Sprüche. „Nimm dich zusammen, mein Junge, und zeige etwas mehr Optimismus."
    Nikki Frickel hatte den Flug hinüber zur BASIS rechtzeitig mit Bradley von Xanthen geklärt. Natürlich war es nicht ihre Absicht gewesen, Wido Helfrich zurückzulassen. Die Flugerlaubnis, die Xanthen erteilt hatte, erstreckte sich auf eine Space-Jet mit drei Mann Besatzung. Nikki selbst führte das Steuer. Sie freute sich auf das Wiedersehen mit Perry Rhodan, den sie seit jenen turbulenten Ereignissen in M3 nur noch auf Kom-Empfängern und in Nachrichtensendungen zu Gesicht bekommen hatte. Sie war Perry Rhodans Pilotin gewesen, als er an Bord einer Space-Jet ins Innere eines Gravitationswirbels vorstieß, der von den Porleytern der Expeditionsflotte als Hindernis in den Weg gelegt worden war.
    Perry Rhodan empfing die Delegation der RAKAL WOOLVER in einem kleinen Besprechungsraum abseits der großen Kommandozentrale der BASIS. Er begrüßte die beiden Männer freundlich. Vor Nikki Frickel blieb er stehen und musterte sie mit lächelndem Blick.
    Nikki war nicht jedes Mannes Typ: schlank, mit kräftigem Knochenbau und kurz geschnittenem Haar, wirkte sie auf manchen wie ein Mannweib. Aber in Augenblicken wie diesem waren die Züge des hübschen Gesichts weich und durchaus feminin, und aus den intelligenten Augen leuchtete ein kokettes Glitzern.
    Perry reichte ihr die Hand. „Hao jui bu jian,
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