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110 - Im Reich der Seehexen

110 - Im Reich der Seehexen

Titel: 110 - Im Reich der Seehexen
Autoren: A.F.Morland
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zum Abend«, schluchzte Renata. »In dieser Zeit kann noch so schrecklich viel passieren.«
    »Wir werden uns verstecken«, sagte Giuliano Rovere eifrig. »Ja, wir verstecken uns in einem dieser Häuser und warten auf den Abend. Was halten Sie davon, Mr. Silver?«
    »Wäre ganz gut, wenn wir von der Straße verschwinden würden«, antwortete der Ex-Dämon und blickte sich um. »Die Sache hat nur einen Haken«, raunte er mir zu.
    »Nicht schon wieder«, stöhnte ich.
    Der Hüne sprach so, daß es Renata Gallone und die Rovere-Brüder nicht hören konnten: »Manche Tore sind Fallen, Sie führen nicht in eine andere Zeit, sondern ins Verderben.«
    ***
    James Wallace setzte sich. »Mann, bin ich hungrig. Ich könnte Steine fressen.«
    Steve Strode, der die Rolle des Kochs übernommen hatte, lachte. »Dann tu’s doch.«
    »Mit dem Verdauen hätte ich keine Probleme«, behauptete Wallace. »Aber mit dem Beißen hätte ich Schwierigkeiten. Sagt mal, erinnert ihr euch an die Bond-Filme, in denen dieser Riese mit dem Stahlgebiß mitwirkte? Solche Zähne hätte ich gestern bei deinen Frikadellen gebraucht, Steve.«
    »Wenn du denkst, besser zu kochen als ich, kannst du den Küchendienst sofort antreten«, erwiderte Strode.
    »Du willst wohl, daß ich die ganze Mannschaft vergifte. Meine Kochkenntnisse erschöpfen sich mit dem Öffnen einer Konservendose. Ich bringe es sogar fertig, den Tee anbrennen zu lassen. He, wißt ihr, was Elliott getan hat, während wir friedlich schlummerten? Er hat über unseren Schlaf gewacht und dafür gesorgt, daß die Sonne zeitgerecht aufgeht. Ist er nicht phantastisch? Ich finde, damit hat er sich heute eine Extraportion Schimmelkäse verdient.«
    »Du weißt, daß ich keinen Schimmelkäse mag«, brummte Elliott Hyams.
    »Klar weiß ich das«, erwiderte James Wallace und zwinkerte schlau. »Du sollst sehen, daß auch ich bereit bin, Opfer zu bringen. Was du nicht ißt, darfst du getrost auf meinen Teller abladen.«
    »Wo ißt du das bloß hin?« fragte Steve Strode lachend.
    »Keine Ahnung. Fragt unseren Arzt, Vielleicht kann er es euch erklären«, sagte Wallace. »Hallo, Doc! Wieso bist du so schweigsam heute morgen?«
    »Weil einer am Tisch sitzt, der die Klappe nicht halten kann«, antwortete George Leacock. »Du läßt ja keinen anderen zu Wort kommen.«
    »Na schön, wenn du was zu sagen hast, dann heraus damit. Ich halte solange die Luft an«, bemerkte Wallace.
    »Für mich bist du ein medizinisches Wunder«, sagte Leacock. »Du stopfst in dich mehr hinein als wir drei zusammen und bist trotzdem nicht fett.«
    »Ich bin eben ein guter Futterverwerter, Freunde. Bloß keinen Neid deswegen. Ich habe für diesen Urlaub genauso geblecht wie ihr,«
    »Und nun siehst du zu, daß daraus kein Verlustgeschäft wird, nicht wahr?« sagte Steve Strode lachend. »Möchte jemand Ham and eggs?«
    Leacock und Wallace zeigten auf, »Was ist mit dir?« fragte Strode den dritten Freund.
    Elliott Hyams blinzelte kurz, schüttelte dann den Kopf und sagte: »Für mich gar nichts, nur Kaffee. Ich fühle mich heute nicht besonders.«
    »Der Künstler tritt sein Frühstück an mich ab«, rief James Wallace sogleich.
    George Leacock wandte sich an Hyams. »Was hast du?«
    Dieser hob die Schultern, »Weiß ich nicht.«
    »Wo fehlt’s denn?«
    »Bei Elliott?« mischte sich James Wallace grinsend ein. »Im Kopf natürlich.«
    »Das mußt ausgerechnet du sagen, wo du den größten Dachschaden von uns allen hast«, bemerkte Strode, während er auf dem Propangasherd den Schinken anbriet. Der Geruch stieg allen in die Nase. Wallace verdrehte die Augen.
    »Hm, wie das duftet. Mir läuft das Wasser im Muxid zusammen. Ich kriege die erste Portion, okay?«
    »Wieso du?« fragte Strode.
    »Weil in meinem Mund bereits alle Brücken unter Wasser stehen. Willst du, daß wir hier eine Überschwemmung haben?«
    Strode schüttelte den Kopf. »Du bist und bleibst ein Clown.«
    »Ohne mich war’s hier stinklangweilig. Ich schlage vor, wir knobeln nach dem Frühstück, wer zuerst hinuntergehen darf.«
    »Ich scheide aus«, sagte Elliott Hyams und goß sich schwarzen Kaffee ein.
    »Ich gebe dir nachher eine Tablette«, sagte George Leacock.
    »Brauche ich nicht«, erwiderte Hyams. »Du bist immer gleich mit ’ner Pille zur Hand. Kann man sich nicht mal mies fühlen, ohne gleich alles mögliche chemische Zeugs einwerfen zu müssen?« fragte Hyams.
    »Natürlich darfst du«, sagte Wallace und biß herzhaft in eine Schnitte Weißbrot.
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