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1064 - Der Schiffbruch

Titel: 1064 - Der Schiffbruch
Autoren: Unbekannt
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und selten nur war der Abstand zwischen zwei Sternen größer als ein oder anderthalb Lichtjahre.
    Die RAKAL WOOLVER, Xanthens Flaggschiff, ein Kugelraumer der Galaxis-Klasse mit zweitausendfündhundert Metern Durchmesser, hielt sich einige Lichtsekunden von dem Pulk der Flotte entfernt. Seit der Funkkontakt mit der DAN PICOT abgebrochen war, erfüllte den Kommandanten größte Unruhe.
    Er begab sich zum eigentlichen Befehlshaber der Gesamtflotte, Ronald Tekener, und dessen Frau Jennifer Thyron, um die Lage zu analysieren.
    Nach seinem kurzen Vortrag sah Tekener ihn lange an, ehe er den Kopf schüttelte.
    „Nein, ich glaube nicht, daß wir das tun sollten. Dieser Sternhaufen hat es in sich, er gibt uns mehr Rätsel auf, als wir zu lösen vermögen. Außerdem hat Rhodan angeordnet, daß wir hier warten und keine Extratouren durchführen. Zumindest müssen wir uns an die vereinbarte Wartefrist halten. Ist sie verstrichen, können wir immer noch handeln."
    „Dann könnte es zu spät sein", gab Xanthen zu bedenken.
    „Wir haben, was den letzten Standort der DAN PICOT angeht, nur vage Werte. Selbst wenn wir jetzt mit einigen Einheiten in M3 vorstoßen würden, käme nur eine ziellose Suche dabei heraus. Fast acht Millionen Kubiklichtjahre müßten durchforstet werden, Bradley! Ein absolut sinnloses Unterfangen, da wir keinen Anhaltspunkt haben."
    „Aber wir können doch nicht einfach so untätig hier herumsitzen und warten, ob etwas passiert oder nicht!"
    „Wir haben keine andere Wahl", mischte Jennifer sich ein. „Rhodan wird schon selbst gemerkt haben, daß der Funkkontakt abgebrochen ist, und sich dementsprechend verhalten. Entweder kehrt er so bald wie möglich um, oder er schickt einen Kurier."
    Bradley von Xanthen resignierte schließlich.
    „Also gut", erklärte er sich einverstanden, als er sich erhob. „Ihr tragt die Verantwortung.
    Wir warten also, bis die Frist abgelaufen ist."
    „Es ist das Beste, was wir tun können - und das einzige." Tekener begleitete ihn zur Tür.
    „Nimm's nicht so tragisch, alter Freund. Ich weiß gut genug, was scheinbar sinnloses Nichtstun bedeutet und wie belastend es oft wirkt. Besonders dann, wenn man Freunde in Gefahr glaubt. Was sagen die Fernorter?"
    „Nichts, Tekener. Sie können die in M3 massenhaft vorhandenen Staubansammlungen nicht durchdringen und werden zu früh reflektiert. Es gibt nur falsche Echos, die noch verwirrender sind, als bekämen wir überhaupt keine."
    Er kehrte in die Kommandozentrale seines Schiffes zurück und starrte, innerlich wütend und äußerlich ruhig, auf den riesigen Panoramaschirm, der den Sternnebel fast in seiner ganzen Ausdehnung wiedergab.
    „Noch immer kein Kontakt", meldete ihm der diensthabende Funker von den Geräten her. „Sieht so aus, als wären auf der DAN PICOT sämtliche Hyperfunkgeräte ausgefallen."
    „Die meisten Beiboote haben ebenfalls Hyperfunk", erinnerte ihn von Xanthen. „Warum also ...?"
    „Es wäre möglich, daß sie dort auch versagen, Kommandant. Der Raumer kann in ein abschirmendes Feld geraten sein und gewichtige Gründe haben, vorerst da drin zu bleiben. Eine andere Möglichkeit stelle ich mir lieber nicht vor."
    Über Interkom meldete sich die Orterzentrale.
    „Chef, wir. haben ein kleines Echo. Metallisch! Bewegt sich auf uns zu. Kam aus dem Linearraum. Entfernung ... einhundertzwanzig Lichtjahre."
    „Könnte es die DAN PICOT sein?" fragte Xanthen zurück.
    „Nein, niemals. Dazu ist das Objekt zu klein."
    „Ich komme rüber."
    Bradley von Xanthen, von neuer Hoffnung erfüllt, mußte an die Worte Jennifers denken, die etwas von einem Kurier gesagt hatte. Es wäre nicht das erstemal, daß sie mit ihren Ahnungen recht hätte.
    Als er die Orterzentrale erreichte, blickte er in das enttäuschte Gesicht des Spezialisten.
    „Tut uns allen leid, Kommandant, aber das Echo ist plötzlich verschwunden. Das Objekt muß also wieder in den Linearraum gegangen sein."
    „Wenn wir sein Ziel sind, wird es bald wiederauftauchen", prophezeite Xanthen. „Ich bin wieder in der Zentrale. Gebt mir das Bild auf den kleinen Panoramaschirm, sobald ihr es wieder habt."
    Als er in seinem Kontursessel saß, überkam ihn eine seltsame Ruhe, wie immer vor großen Entscheidungen.
     
    *
     
    Der Pilot der Kurier-Space-Jet ließ die DAN PICOT schnell hinter sich. Sein einziger Gedanke war, M3 so bald wie möglich zu verlassen, ehe der unbekannte Gegner auch noch ihn angriff.
    Vorsichtshalber programmierte er nur kurze
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