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1027 - Der Traum vom Schwarzen Tod

1027 - Der Traum vom Schwarzen Tod

Titel: 1027 - Der Traum vom Schwarzen Tod
Autoren: Jason Dark
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Hinsicht schon. Dieser Carella nennt sich nicht nur der Botschafter des Schwarzen Tods, er will diese Botschaft auch verbreiten und somit unter die Leute bringen. Viele Menschen sollen sich dem fügen, was er zu sagen hat. Das hört sich zwar verrückt an, ist aber so, und ich sehe es auch nicht als unbedingt verrückt an.«
    »Was macht dich so sicher?«
    »Der Aufruf.«
    »Mehr nicht?« wunderte ich mich.
    »Und dessen Folgen.«
    »Aha«, sagte ich nickend. »Jetzt kommen wir der Sache schon näher. Es gibt schon Folgen.«
    »Ob es die so gibt, wie du oder ich es vielleicht annehmen, weiß ich nicht, aber er hat durch den Artikel zu einem Treffen aufgerufen. Alle, die seine Botschaft hören wollen, sollen sich dort versammeln, wo er predigt.«
    »Und wo ist das?«
    »In Cornwall.«
    Ich kniff die Augen nicht zusammen, doch auf meiner Stirn bildete sich eine Falte. Dabei lächelte ich hintergründig. »Kann es sein, lieber Bill, daß du mich zu einer Reise nach Cornwall überreden willst?«
    »Das könnte hinkommen«, gab er zu. »Ich wäre sowieso gefahren, denn ich werde für ein Magazin darüber schreiben. Und Sheila möchte ebenfalls mitkommen.«
    »Das ist selten. Dann scheint sie nicht so überzeugt zu sein wie du, Bill. Wir beide wissen doch, daß sie irgendwelchen Gefahren gern aus dem Weg geht, was auch vernünftig ist. Über den Schwarzen Tod braucht man ihr nicht viel zu sagen.«
    »Ja, du hast recht.« Er drehte sein Glas auf dem Tisch. »Trotzdem ist noch ein gewisser Rest von Mißtrauen in ihr zurückgeblieben, denn sie hat mich gebeten, dich zu überreden, daß du mit uns fährst. Toll gesagt, wie?«
    »Ja, alles klar.«
    »Du kannst dich entscheiden?«
    »Wo müssen wir denn hin? Bis Dartmoor, noch weiter oder…«
    »Nein, nein, bleib lieber beim oder. Das ist in der Nähe von Exeter. Der Ort heiß Whitestone.«
    »Noch nie gehört.«
    »Ich kenne ihn auch nicht.«
    »Weißer Stein«, sinnierte ich. »Ob das etwas zu bedeuten hat?«
    Bill hob die Schultern. »Keine Ahnung. Ich weiß auch nicht, wie viele Leute sich gemeldet haben…«
    »Du hast schlecht recherchiert.«
    »Irrtum, habe ich nicht. Ich wollte schon herausfinden, wer da alles hinkommt. Aber man hat mich auflaufen lassen. So einfach ist das. Man gab mir keine Auskünfte.«
    »Mit wem hast du denn gesprochen?«
    »Nicht mit Carella selbst. Ich rief die Redaktion der Zeitschrift an. Selbst einem Kollegen haben sie nichts gesagt. Sie breiten den Mantel des Schweigens darüber aus. Was für mich nicht eben unverdächtig ist, sage ich mal.«
    »Kann – muß aber nicht sein.«
    Sheila kehrte zurück. In der Hand hielt sie ein Glas Weißwein. Sie stemmte eine Hand auf die Rückenlehne meines Stuhls und schaute in mein Gesicht. »Na, seid ihr zu einer Einigung gekommen?«
    »Wolltest du wirklich, daß ich Bill begleite?«
    »Ja, der Vorschlag kam von mir.« Sie nahm wieder ihren Platz ein.
    »Ich weiß nicht, ob ich damit recht gehandelt habe. Das kann auch alles ganz anders laufen. Wenn jedoch jemand vom Schwarzen Tod spricht, bin ich schon alarmiert. Schließlich haben wir in der Vergangenheit mit ihm und seinen Vasallen genug zu tun gehabt.«
    »Aber du weißt auch, daß er vernichtet ist.«
    Sie nippte an ihrem Wein. »Das habe ich nicht vergessen, und ich hätte dem Ganzen auch keine große Bedeutung beigemessen, wenn nicht etwas passiert wäre, das mir schon Bedenken einjagt.« Sie schaute ihren Mann an. »Hat Bill mit dir bereits darüber gesprochen?«
    »Nein. Oder ja? Ich weiß es nicht.«
    »Es geht um Johnny«, gab Bill zu und wandte sich an Sheila.
    »Nein, ich habe John noch nichts gesagt.«
    Allmählich braute sich bei mir etwas zusammen. »Kennt er den Bericht auch?«
    »Das wissen wir beide nicht«, gab Bill zu. »Johnny ist mit Freunden in die Ferien gefahren.«
    »Dann wäre ja alles klar – oder?«
    Bill stöhnte auf. »Nicht direkt. Er und seine Freunde zelten. Sie haben sich einen bestimmten Campingplatz ausgesucht. Der befindet sich in Cornwall und in der Nähe von Whitestone. Kannst du dir nun vorstellen, daß wir verunsichert sind?«
    Ja, verdammt, das konnte ich. Das konnte ich sogar sehr gut. Ich verstand auch die Sorgen der Conollys.
    Johnny war ihr Sohn und zugleich mein Patenkind. Und er war jemand, der mit offenen Augen durch die Welt lief. Schon oft genug war er in gefährliche Situationen hineingeraten. Ich hatte sogar einmal auf ihn schießen müssen, und diese Szene kam wieder so stark in mir hoch, daß ich
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