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1027 - Der Traum vom Schwarzen Tod

1027 - Der Traum vom Schwarzen Tod

Titel: 1027 - Der Traum vom Schwarzen Tod
Autoren: Jason Dark
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Furcht.
    Zu entdecken war noch nichts. Die Dunkelheit war einfach zu dicht, und sie verbarg alles. Kein Licht, auch sein kleines Haus lag in der völligen Stille.
    Wind war nicht zu spüren. Eine nächtliche Schwüle wie dicht vor einem Gewitter drückte.
    Das Grollen nahm an Lautstärke zu. Es drang nicht von oben herab, sondern wehte vom flachen Land her direkt gegen ihn. Es drang in seine Ohren ein, es füllte sie aus. Sein gesamter Kopf wurde von diesem Geräusch malträtiert.
    Schlimmer und stärker als im Traum!
    Da hatte Pete gesehen, wer dieses Geräusch an ihn herantrug. Ein altes Pferd, dessen Hufe so hart auf den Boden trommelten. Auf dem Rücken ein Reiter, eingehüllt in diesen Mantel, wobei nur die Waffe immer wieder geblitzt hatte.
    Auch jetzt sah er die Blitze. Scharf, wie in die Luft hineingestelltes bleiches Metall, das sich in einem bestimmten Rhythmus bewegte.
    Nach vorn, dann zurück, bevor das gleiche Spiel begann.
    Ja, das war sie. Das genau war die Gestalt aus seinen immer gleichen Träumen.
    Er stöhnte auf. Seine Augen brannten. Sein Magen hatte sich zusammengezogen. Jetzt, wo er dicht davorstand, die ganze Wahrheit zu erfahren, fürchtete er sich schon.
    Vor ihm bewegte sich die Dunkelheit. Er brauchte nur geradeaus zu schauen, um es zu sehen. Dort tanzte etwas, wippte auf und ab.
    Eine Gestalt, die auf einem Pferd saß, denn das Trommeln der Hufe verstärkte sich immer mehr.
    Alles glich den Vorkommnissen in seinem Traum. Jedes Detail paßte da zusammen. Das Puzzle würde entstehen. Die Traumgestalt war dabei, Realität zu werden.
    Fasziniert und ängstlich zugleich starrte Pete Carella dem entgegen, was sich ihm da aus der Dunkelheit näherte. Die unheimliche Drohung. Das Geräusch wie dumpfer Trommelklang. In seinen Ohren hallte es wider, aber darauf achtete er nicht.
    Er sah.
    Er wollte sehen, er mußte sehen, und es kam ihm vor, als wäre die nächtliche Dunkelheit dicht vor der Gestalt zurückgewichen, um sie schärfer und sichtbarer hervorzuheben.
    Die Realität offenbarte ihm eine völlig neue Erkenntnis. Im Traum waren die Bilder nie so klar gewesen. Alles verschwamm dort. Jetzt aber sah es anders aus. Klar und deutlich, und Pete wurde sich darüber bewußt, daß er sich nach dem Erwachen und beim Nachdenken über seine Träume geirrt hatte.
    Es waren keine Aliens oder Fremde. Sie hockten bestimmt nicht auf einem Pferderücken wie dieses Wesen, das von einem mächtigen Mantel umschlungen wurde. Das konnte kein Alien sein, beim besten Willen nicht, auch wenn Pete es im Traum anders gesehen hatte. Da war wohl mehr der Wunsch der Vater des Gedankens gewesen und auch seine jahrelange Beschäftigung mit den Fremden.
    Die Gestalt ritt näher. Sie schälte sich dabei immer deutlicher hervor. Ein unheimliches Wesen auf einem dunklen Pferd. Der Mantel umwehte die Gestalt zwar, gab sie aber nicht so recht frei, um sie deutlicher sehen zu können. Der Stoff kam Pete vor wie halb eingerissene nachtdunkle Fetzen, die hin und wieder sogar aussahen, als wären sie an der Gestalt festgeklebt.
    Da schimmerte keine Haut. Es war nichts Bleiches zu erkennen, kein Kopf, kein Gesicht, weil der Mantel wohl in einer Kapuze endete, die der Reiter über den Kopf gezogen hatte.
    Böse sah er aus. Das Trommeln der Pferdehufe verstärkte sich. Er wummerte dem Mann am Fenster entgegen. Es drang in die Ohren, stärker als in seinen Träumen. Es war die Musik aus einer anderen Welt, die nicht hierher paßte.
    Der einsame Zuschauer öffnete seine Augen weit und weiter. Er staunte. Seine Faszination war ungebrochen, und immer wieder blitzte das verdammte Sensenblatt. Der Reiter durchschnitt damit die Dunkelheit in scharfe Schattenfetzen.
    Er hielt den Griff der Sense waagerecht vor sich. Mit beiden Händen packte er zu, aber seine Finger waren dabei nicht zu sehen, weil sie unter dem dunklen Tuch verschwammen.
    Sein Ziel war das Haus. Nein, noch mehr, um genauer zu sein. Sogar das Fenster, hinter dem Pete Carella stand.
    Wenn die Gestalt aus seinen Träumen so weiterritt, würde sie in das Fenster hineinreiten, einspringen in die Wohnung, in das Zimmer, als unheimlicher Gast aus den Reichen der Alpträume.
    Der Tod!
    War dieser Reiter das Sinnbild für den Tod? Fragen stürmten auf den Beobachter ein, während der tanzende Schatten auf dem Pferd größer und größer wurde. Wahrscheinlich noch größer als ein normaler Mensch, denn der Unheimliche saß geduckt auf dem Pferderücken. Die Hufe schlugen gegen den
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